Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.[Spaltenumbruch] Wachs durch Oelblau; h) braun, durchrecht fein gestoßenen Umber; i) leib- farben durch Zinnober, wozu jedoch beydes Jungfern-als auch weißes Wachs zugleich genommen wird; k) schwarz durch Kienruß u. s. w. Der (6) Gebrauch des Wachses ist so mannigfaltig, daß es fast nicht möglich ist, ihn vollkommen zu er- zählen; und es wird auch nach un- serer Absicht genug seyn, wenn wir nur den vornehmsten davon ange- ben. Unter die courantesten Manu- facturwaaren von Wachs gehören ohnstreitig (a) die Wachslichter, von allerley Art, siehe Licht. Hier- nächst (b) die Wachsleinewand, wovon ein besonderer Artikel han- delt. Außer dem macht man auch aus Wachse, und zwar vornehmlich aus weißem Wachse, allerley (c) Fi- guren, und andere theils gegossene theils posirte Arbeit, welche, wenn sie von rechten Künstlern gemacht wird, und Historien, Landschaften, Heilige, Statuen, oder ganz ähn- lich sehende Portraits vorstellet, gewiß hoch zu schätzen, und der Malerey weit vorzuziehen ist, immaßen bey dieser noch lange die Kunst so sehr nicht herrschet, als bey einem von Wachs erhobenen und im Profil vorgestellten wohl getroffenen Contrefait, welches oft- mals dergleichen Lebhaftigkeit in sich begreift, daß nichts mehr, als die Sprache daran noch fehlet: und diese Künstler werden Wachs- poßirer genennet. Hieher gehören auch die Wachslarven, und die aus Wachs gemachten kleinen Pup- pengesichter. Das Frauenzim- mer bedienet sich des Wachses häufig zu Verfertigung verschiedener (d) Pomaden, welche sie zur Er- haltung ihrer Schönheit und Farbe zu gebrauchen pflegen. Das ge- färbte Wachs wird in den Kanz- leyen, Parlementen, Städten Aem- tern und andern Gerichten (e) zum [Spaltenumbruch] Wachs Siegeln häufig gebraucht, und als-denn solches mit dem Namen des Siegelwachses (siehe dieses Wort) beleget: Zum gelben Siegelwachse wird nur gemeines mit etwas Ter- penthin vermischtes gelbes Wachs gebraucht. Zum Gebrauche des (f) Gartenbaues wird durch Zusatz mit Harz, Terpenthin, und Leinöl ein Baumwachs, lat. Cera arborea, daraus zugerichtet. Aus Wachse, Terpenthin und weißem burgundi- schen Peche wird ferner (g) das Wachs zum Wichsen, franz. Cire a Gommer, gemacht, dessen sich die Ta- pezierer, zu Wichsung sonderlich der Bettinlete, bedienen. Die Schuster brauchen auch viel Wachs zu Wich- sung des Leders, welches eben so, wie das Wachs zum Wichsen für die Tapezierer, gemacht, und um demsel- ben eine schwarze Farbe zu geben, nur Kienruß darunter gemischt wird. Auf den (h) Apotheken und von den Wundärzten wird endlich viel Wachs, und zwar sowol gemeines gelbes Wachs, als Jungfernwachs, Stopfwachs und Vorstoß, theils so, wie es an sich ist, theils zu der Verfertigung der mancherley Pfla- ster und Salben, deren vornehm- stes Jngredienz das Wachs ist; wie auch zu Verfertigung verschie- dener Zubereitungen aus dem Wachse gebraucht. Durch die (i) chymi- schen Operationen zieht man aus dem gelben Wachse a) ein weißes dickes Oel, welches fast wie Butter aussieht, und welches man wegen dieser Gleichheit auch Wachsbutter, franz. Beurre de Cire, nennet. Aus dieser Butter macht man (b) ein anderes Oel, das so hell wie Wasser ist; Beyde Oele werden zur Arztney gebraucht. Man macht hiernächst auf den Apotheken ein (k) Wachsmagisterium, lat. Magisterium Cerae, und (l) eine Quintessenz daraus, die in der Arztney ihren Nutzen haben. Die- ser
[Spaltenumbruch] Wachs durch Oelblau; h) braun, durchrecht fein geſtoßenen Umber; i) leib- farben durch Zinnober, wozu jedoch beydes Jungfern-als auch weißes Wachs zugleich genommen wird; k) ſchwarz durch Kienruß u. ſ. w. Der (6) Gebrauch des Wachſes iſt ſo mannigfaltig, daß es faſt nicht moͤglich iſt, ihn vollkommen zu er- zaͤhlen; und es wird auch nach un- ſerer Abſicht genug ſeyn, wenn wir nur den vornehmſten davon ange- ben. Unter die couranteſten Manu- facturwaaren von Wachs gehoͤren ohnſtreitig (a) die Wachslichter, von allerley Art, ſiehe Licht. Hier- naͤchſt (b) die Wachsleinewand, wovon ein beſonderer Artikel han- delt. Außer dem macht man auch aus Wachſe, und zwar vornehmlich aus weißem Wachſe, allerley (c) Fi- guren, und andere theils gegoſſene theils poſirte Arbeit, welche, wenn ſie von rechten Kuͤnſtlern gemacht wird, und Hiſtorien, Landſchaften, Heilige, Statuen, oder ganz aͤhn- lich ſehende Portraits vorſtellet, gewiß hoch zu ſchaͤtzen, und der Malerey weit vorzuziehen iſt, immaßen bey dieſer noch lange die Kunſt ſo ſehr nicht herrſchet, als bey einem von Wachs erhobenen und im Profil vorgeſtellten wohl getroffenen Contrefait, welches oft- mals dergleichen Lebhaftigkeit in ſich begreift, daß nichts mehr, als die Sprache daran noch fehlet: und dieſe Kuͤnſtler werden Wachs- poßirer genennet. Hieher gehoͤren auch die Wachslarven, und die aus Wachs gemachten kleinen Pup- pengeſichter. Das Frauenzim- mer bedienet ſich des Wachſes haͤufig zu Verfertigung verſchiedener (d) Pomaden, welche ſie zur Er- haltung ihrer Schoͤnheit und Farbe zu gebrauchen pflegen. Das ge- faͤrbte Wachs wird in den Kanz- leyen, Parlementen, Staͤdten Aem- tern und andern Gerichten (e) zum [Spaltenumbruch] Wachs Siegeln haͤufig gebraucht, und als-denn ſolches mit dem Namen des Siegelwachſes (ſiehe dieſes Wort) beleget: Zum gelben Siegelwachſe wird nur gemeines mit etwas Ter- penthin vermiſchtes gelbes Wachs gebraucht. Zum Gebrauche des (f) Gartenbaues wird durch Zuſatz mit Harz, Terpenthin, und Leinoͤl ein Baumwachs, lat. Cera arborea, daraus zugerichtet. Aus Wachſe, Terpenthin und weißem burgundi- ſchen Peche wird ferner (g) das Wachs zum Wichſen, franz. Cire à Gommer, gemacht, deſſen ſich die Ta- pezierer, zu Wichſung ſonderlich der Bettinlete, bedienen. Die Schuſter brauchen auch viel Wachs zu Wich- ſung des Leders, welches eben ſo, wie das Wachs zum Wichſen fuͤr die Tapezierer, gemacht, und um demſel- ben eine ſchwarze Farbe zu geben, nur Kienruß darunter gemiſcht wird. Auf den (h) Apotheken und von den Wundaͤrzten wird endlich viel Wachs, und zwar ſowol gemeines gelbes Wachs, als Jungfernwachs, Stopfwachs und Vorſtoß, theils ſo, wie es an ſich iſt, theils zu der Verfertigung der mancherley Pfla- ſter und Salben, deren vornehm- ſtes Jngredienz das Wachs iſt; wie auch zu Verfertigung verſchie- dener Zubereitungen aus dem Wachſe gebraucht. Durch die (i) chymi- ſchen Operationen zieht man aus dem gelben Wachſe a) ein weißes dickes Oel, welches faſt wie Butter ausſieht, und welches man wegen dieſer Gleichheit auch Wachsbutter, franz. Beurre de Cire, nennet. Aus dieſer Butter macht man (b) ein anderes Oel, das ſo hell wie Waſſer iſt; Beyde Oele werden zur Arztney gebraucht. Man macht hiernaͤchſt auf den Apotheken ein (k) Wachsmagiſterium, lat. Magiſterium Cerae, und (l) eine Quinteſſenz daraus, die in der Arztney ihren Nutzen haben. Die- ſer
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Wachs
Wachs
durch Oelblau; h) braun, durch
recht fein geſtoßenen Umber; i) leib-
farben durch Zinnober, wozu jedoch
beydes Jungfern-als auch weißes
Wachs zugleich genommen wird;
k) ſchwarz durch Kienruß u. ſ. w.
Der (6) Gebrauch des Wachſes iſt
ſo mannigfaltig, daß es faſt nicht
moͤglich iſt, ihn vollkommen zu er-
zaͤhlen; und es wird auch nach un-
ſerer Abſicht genug ſeyn, wenn wir
nur den vornehmſten davon ange-
ben. Unter die couranteſten Manu-
facturwaaren von Wachs gehoͤren
ohnſtreitig (a) die Wachslichter,
von allerley Art, ſiehe Licht. Hier-
naͤchſt (b) die Wachsleinewand,
wovon ein beſonderer Artikel han-
delt. Außer dem macht man auch
aus Wachſe, und zwar vornehmlich
aus weißem Wachſe, allerley (c) Fi-
guren, und andere theils gegoſſene
theils poſirte Arbeit, welche, wenn
ſie von rechten Kuͤnſtlern gemacht
wird, und Hiſtorien, Landſchaften,
Heilige, Statuen, oder ganz aͤhn-
lich ſehende Portraits vorſtellet,
gewiß hoch zu ſchaͤtzen, und der
Malerey weit vorzuziehen iſt,
immaßen bey dieſer noch lange die
Kunſt ſo ſehr nicht herrſchet, als
bey einem von Wachs erhobenen
und im Profil vorgeſtellten wohl
getroffenen Contrefait, welches oft-
mals dergleichen Lebhaftigkeit in
ſich begreift, daß nichts mehr, als
die Sprache daran noch fehlet:
und dieſe Kuͤnſtler werden Wachs-
poßirer genennet. Hieher gehoͤren
auch die Wachslarven, und die aus
Wachs gemachten kleinen Pup-
pengeſichter. Das Frauenzim-
mer bedienet ſich des Wachſes
haͤufig zu Verfertigung verſchiedener
(d) Pomaden, welche ſie zur Er-
haltung ihrer Schoͤnheit und Farbe
zu gebrauchen pflegen. Das ge-
faͤrbte Wachs wird in den Kanz-
leyen, Parlementen, Staͤdten Aem-
tern und andern Gerichten (e) zum
Siegeln haͤufig gebraucht, und als-
denn ſolches mit dem Namen des
Siegelwachſes (ſiehe dieſes Wort)
beleget: Zum gelben Siegelwachſe
wird nur gemeines mit etwas Ter-
penthin vermiſchtes gelbes Wachs
gebraucht. Zum Gebrauche des
(f) Gartenbaues wird durch Zuſatz
mit Harz, Terpenthin, und Leinoͤl
ein Baumwachs, lat. Cera arborea,
daraus zugerichtet. Aus Wachſe,
Terpenthin und weißem burgundi-
ſchen Peche wird ferner (g) das
Wachs zum Wichſen, franz. Cire
à Gommer, gemacht, deſſen ſich die Ta-
pezierer, zu Wichſung ſonderlich der
Bettinlete, bedienen. Die Schuſter
brauchen auch viel Wachs zu Wich-
ſung des Leders, welches eben ſo, wie
das Wachs zum Wichſen fuͤr die
Tapezierer, gemacht, und um demſel-
ben eine ſchwarze Farbe zu geben, nur
Kienruß darunter gemiſcht wird.
Auf den (h) Apotheken und von
den Wundaͤrzten wird endlich viel
Wachs, und zwar ſowol gemeines
gelbes Wachs, als Jungfernwachs,
Stopfwachs und Vorſtoß, theils
ſo, wie es an ſich iſt, theils zu der
Verfertigung der mancherley Pfla-
ſter und Salben, deren vornehm-
ſtes Jngredienz das Wachs iſt;
wie auch zu Verfertigung verſchie-
dener Zubereitungen aus dem Wachſe
gebraucht. Durch die (i) chymi-
ſchen Operationen zieht man aus
dem gelben Wachſe a) ein weißes
dickes Oel, welches faſt wie Butter
ausſieht, und welches man wegen
dieſer Gleichheit auch Wachsbutter,
franz. Beurre de Cire, nennet.
Aus dieſer Butter macht man
(b) ein anderes Oel, das ſo hell wie
Waſſer iſt; Beyde Oele werden zur
Arztney gebraucht. Man macht
hiernaͤchſt auf den Apotheken ein
(k) Wachsmagiſterium, lat.
Magiſterium Cerae, und (l) eine
Quinteſſenz daraus, die in der
Arztney ihren Nutzen haben. Die-
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