Rechnung besonders formire; und 4) die Summen derselben ziehe. Bey der Zergliederung der Sache, die man überschlagen will, muß man, wenn es z. E. eine zu verkau- fende Waare ist, besonders sehen, a) auf den Einkaufspreiß, b) auf die Untosten von der Stelle des Ein- kaufs, bis zur Stelle des Verkaufs, u. s. w. Ohne obige vier Stücke wird der Ueberschlag nicht zuverläs- sig seyn. Der Nutzen des Ueber- schlagens äußert sich insonderheit bey Kaufleuten, immaßen dieselben ohne Ueberschlag ihrer Waaren nicht ein- mal einen gerechten Preiß setzen, und solche gewissenhaft verkaufen können, welches doch widrigenfalls lauter Unsegen zuletzt bringt, siehe Ver- kauf. Man saget: ein Kaufmann habe seinen Ueberschlag schlecht ge- macht; wenn er solche Maaßregeln genommen hat, und sein Unterneh- men nicht gelungen, das ist, nicht so ausgeschlagen ist, als er es sich eingebildet hatte. Siehe auch Cal- culiren.
Ueberseegeln der Schiffe, siehe Anstoßen der Schiffe.
Vicomteygewicht, franz. Poids de Vicomte, ein zu Rouen in Frank- reich gebräuchliches Gewicht, wel- ches von dem sonst überall in Frank- reich, und auch zu Rouen gebräuch- lichen Markgewichte, darinn unter- schieden ist, daß das Pfund von dem Vicomteygewichte um 1/2 Unze und schwerer ist, als das Mark- gewicht: so, daß 100 Pfunde vom Vicomteygewichte 104, bey der Wolle aber 108 Pfunde Markgewich- te geben: und daher kömmt es auch, daß die eisernen und bleyernen Ge- wichte, welche man brauchet, wenn man etwas nach dem Vicomteyge- wichte wägen will, zu 104, 52, 16, und 13 Pfunden schwer sind. Man muß aber merken, daß man unter 13 Pfunden nicht mehr das Vicom- teygewicht brauchet, und daß man [Spaltenumbruch]
Vicunna
alsdann die Waaren nach dem Markgewichte verkaufet.
Victoria, siehe Amboine.
Victualien, oder Lebensmittel, franz. Vivres, Denree, Victuailles, holl. Leef-toeht, Mondt-kost, Eet- Vaaren, lat. Annona, heißt alles, was zum Lebensunterhalte dienet, an Speise und Getränke, wozu ei- nige Rechtsgelehrten auch, was zur täglichen Nothdurft des Leibes an Kleidern gebrauchet wird, ziehen wollen. Jn wohlbestellten Policey- en sind gewisse Schatzherren und Obrigkeiten gesetzt, so vor die Zu- fuhr der Victualien und Lebensmit- tel sorgen, ungesunde und schädliche nach Gelegenheit der Zeiten verbie- then, und allen einen billigen Preiß setzen. Bey den Armeen gehöret zu dem Amte des General-Auditeurs, auf eingezogenen Bericht von dem Generalgewaltiger, wie und woher die Zufuhr der Lebensmittel von den Marketennern geschehe, denselben den Preiß zu verordnen.
Vicunna, oder Vicunha, franz. Vicogne, oder Vigogne, ein Thier in der Größe einer Ziege, und wie ein Schaf gestaltet, welches in den Gebirgen in Peru von Arica an, bis Lima, gefunden wird. Man muß es nicht mit dem Llamas, oder Al- pagne, zweyen andern Thieren, ver- wechseln, die ihm zwar ziemlich ähnlich, in der That aber von dem- selben unterschieden sind, wie erhel- len wird, wenn man die beyden Artikel: Llamas und Alpagne, mit dem gegenwärtigen zusammen hält. Dieses Thier hat gespaltene Klauen, wie ein Ochse, und trägt seinen Kopf, wie ein Kameel, dem es auch in Ansehung dieses Kopfes ziem- lich gleich ist, hat einen geschwin- den Gang, und läßt sich leicht zahm machen. Die größten von densel- ben, die manchmal so groß wer- den, als eine junge Kuh, oder als ein Esel von mittelmäßiger Größe,
wer-
[Spaltenumbruch]
Vicomteygewicht
Rechnung beſonders formire; und 4) die Summen derſelben ziehe. Bey der Zergliederung der Sache, die man uͤberſchlagen will, muß man, wenn es z. E. eine zu verkau- fende Waare iſt, beſonders ſehen, a) auf den Einkaufspreiß, b) auf die Untoſten von der Stelle des Ein- kaufs, bis zur Stelle des Verkaufs, u. ſ. w. Ohne obige vier Stuͤcke wird der Ueberſchlag nicht zuverlaͤſ- ſig ſeyn. Der Nutzen des Ueber- ſchlagens aͤußert ſich inſonderheit bey Kaufleuten, immaßen dieſelben ohne Ueberſchlag ihrer Waaren nicht ein- mal einen gerechten Preiß ſetzen, und ſolche gewiſſenhaft verkaufen koͤnnen, welches doch widrigenfalls lauter Unſegen zuletzt bringt, ſiehe Ver- kauf. Man ſaget: ein Kaufmann habe ſeinen Ueberſchlag ſchlecht ge- macht; wenn er ſolche Maaßregeln genommen hat, und ſein Unterneh- men nicht gelungen, das iſt, nicht ſo ausgeſchlagen iſt, als er es ſich eingebildet hatte. Siehe auch Cal- culiren.
Ueberſeegeln der Schiffe, ſiehe Anſtoßen der Schiffe.
Vicomteygewicht, franz. Poids de Vicomté, ein zu Rouen in Frank- reich gebraͤuchliches Gewicht, wel- ches von dem ſonſt uͤberall in Frank- reich, und auch zu Rouen gebraͤuch- lichen Markgewichte, darinn unter- ſchieden iſt, daß das Pfund von dem Vicomteygewichte um ½ Unze und ſchwerer iſt, als das Mark- gewicht: ſo, daß 100 Pfunde vom Vicomteygewichte 104, bey der Wolle aber 108 Pfunde Markgewich- te geben: und daher koͤmmt es auch, daß die eiſernen und bleyernen Ge- wichte, welche man brauchet, wenn man etwas nach dem Vicomteyge- wichte waͤgen will, zu 104, 52, 16, und 13 Pfunden ſchwer ſind. Man muß aber merken, daß man unter 13 Pfunden nicht mehr das Vicom- teygewicht brauchet, und daß man [Spaltenumbruch]
Vicunna
alsdann die Waaren nach dem Markgewichte verkaufet.
Victoria, ſiehe Amboine.
Victualien, oder Lebensmittel, franz. Vivres, Denrée, Victuailles, holl. Leef-toeht, Mondt-koſt, Eet- Vaaren, lat. Annona, heißt alles, was zum Lebensunterhalte dienet, an Speiſe und Getraͤnke, wozu ei- nige Rechtsgelehrten auch, was zur taͤglichen Nothdurft des Leibes an Kleidern gebrauchet wird, ziehen wollen. Jn wohlbeſtellten Policey- en ſind gewiſſe Schatzherren und Obrigkeiten geſetzt, ſo vor die Zu- fuhr der Victualien und Lebensmit- tel ſorgen, ungeſunde und ſchaͤdliche nach Gelegenheit der Zeiten verbie- then, und allen einen billigen Preiß ſetzen. Bey den Armeen gehoͤret zu dem Amte des General-Auditeurs, auf eingezogenen Bericht von dem Generalgewaltiger, wie und woher die Zufuhr der Lebensmittel von den Marketennern geſchehe, denſelben den Preiß zu verordnen.
Vicunna, oder Vicunha, franz. Vicogne, oder Vigogne, ein Thier in der Groͤße einer Ziege, und wie ein Schaf geſtaltet, welches in den Gebirgen in Peru von Arica an, bis Lima, gefunden wird. Man muß es nicht mit dem Llamas, oder Al- pagne, zweyen andern Thieren, ver- wechſeln, die ihm zwar ziemlich aͤhnlich, in der That aber von dem- ſelben unterſchieden ſind, wie erhel- len wird, wenn man die beyden Artikel: Llamas und Alpagne, mit dem gegenwaͤrtigen zuſammen haͤlt. Dieſes Thier hat geſpaltene Klauen, wie ein Ochſe, und traͤgt ſeinen Kopf, wie ein Kameel, dem es auch in Anſehung dieſes Kopfes ziem- lich gleich iſt, hat einen geſchwin- den Gang, und laͤßt ſich leicht zahm machen. Die groͤßten von denſel- ben, die manchmal ſo groß wer- den, als eine junge Kuh, oder als ein Eſel von mittelmaͤßiger Groͤße,
wer-
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0229"n="[223]"/><cbn="445"/><fwplace="top"type="header">Vicomteygewicht</fw><lb/>
Rechnung beſonders formire; und<lb/>
4) die Summen derſelben ziehe.<lb/>
Bey der Zergliederung der Sache,<lb/>
die man uͤberſchlagen will, muß<lb/>
man, wenn es z. E. eine zu verkau-<lb/>
fende Waare iſt, beſonders ſehen,<lb/><hirendition="#aq">a</hi>) auf den Einkaufspreiß, <hirendition="#aq">b</hi>) auf<lb/>
die Untoſten von der Stelle des Ein-<lb/>
kaufs, bis zur Stelle des Verkaufs,<lb/>
u. ſ. w. Ohne obige vier Stuͤcke<lb/>
wird der Ueberſchlag nicht zuverlaͤſ-<lb/>ſig ſeyn. Der Nutzen des Ueber-<lb/>ſchlagens aͤußert ſich inſonderheit bey<lb/>
Kaufleuten, immaßen dieſelben ohne<lb/>
Ueberſchlag ihrer Waaren nicht ein-<lb/>
mal einen gerechten Preiß ſetzen, und<lb/>ſolche gewiſſenhaft verkaufen koͤnnen,<lb/>
welches doch widrigenfalls lauter<lb/>
Unſegen zuletzt bringt, ſiehe <hirendition="#fr">Ver-<lb/>
kauf.</hi> Man ſaget: ein Kaufmann<lb/>
habe ſeinen <hirendition="#fr">Ueberſchlag ſchlecht ge-<lb/>
macht;</hi> wenn er ſolche Maaßregeln<lb/>
genommen hat, und ſein Unterneh-<lb/>
men nicht gelungen, das iſt, nicht<lb/>ſo ausgeſchlagen iſt, als er es ſich<lb/>
eingebildet hatte. Siehe auch <hirendition="#fr">Cal-<lb/>
culiren.</hi></p><lb/><p><hirendition="#fr">Ueberſeegeln der Schiffe,</hi>ſiehe<lb/><hirendition="#fr">Anſtoßen der Schiffe.</hi></p><lb/><p><hirendition="#fr">Vicomteygewicht,</hi> franz. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Poids<lb/>
de Vicomté</hi>,</hi> ein zu Rouen in Frank-<lb/>
reich gebraͤuchliches Gewicht, wel-<lb/>
ches von dem ſonſt uͤberall in Frank-<lb/>
reich, und auch zu Rouen gebraͤuch-<lb/>
lichen Markgewichte, darinn unter-<lb/>ſchieden iſt, daß das Pfund von<lb/>
dem Vicomteygewichte um ½ Unze<lb/>
und <formulanotation="TeX">\frac {6} {25}</formula>ſchwerer iſt, als das Mark-<lb/>
gewicht: ſo, daß 100 Pfunde vom<lb/>
Vicomteygewichte 104, bey der<lb/>
Wolle aber 108 Pfunde Markgewich-<lb/>
te geben: und daher koͤmmt es auch,<lb/>
daß die eiſernen und bleyernen Ge-<lb/>
wichte, welche man brauchet, wenn<lb/>
man etwas nach dem Vicomteyge-<lb/>
wichte waͤgen will, zu 104, 52, 16,<lb/>
und 13 Pfunden ſchwer ſind. Man<lb/>
muß aber merken, daß man unter<lb/>
13 Pfunden nicht mehr das Vicom-<lb/>
teygewicht brauchet, und daß man<lb/><cbn="446"/><fwplace="top"type="header">Vicunna</fw><lb/>
alsdann die Waaren nach dem<lb/>
Markgewichte verkaufet.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Victoria,</hi>ſiehe <hirendition="#fr">Amboine.</hi></p><lb/><p><hirendition="#fr">Victualien,</hi> oder <hirendition="#fr">Lebensmittel,</hi><lb/>
franz. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Vivres, Denrée, Victuailles</hi>,</hi><lb/>
holl. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Leef-toeht, Mondt-koſt, Eet-<lb/>
Vaaren</hi>,</hi> lat. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Annona</hi>,</hi> heißt alles,<lb/>
was zum Lebensunterhalte dienet,<lb/>
an Speiſe und Getraͤnke, wozu ei-<lb/>
nige Rechtsgelehrten auch, was zur<lb/>
taͤglichen Nothdurft des Leibes an<lb/>
Kleidern gebrauchet wird, ziehen<lb/>
wollen. Jn wohlbeſtellten Policey-<lb/>
en ſind gewiſſe Schatzherren und<lb/>
Obrigkeiten geſetzt, ſo vor die Zu-<lb/>
fuhr der Victualien und Lebensmit-<lb/>
tel ſorgen, ungeſunde und ſchaͤdliche<lb/>
nach Gelegenheit der Zeiten verbie-<lb/>
then, und allen einen billigen Preiß<lb/>ſetzen. Bey den Armeen gehoͤret zu<lb/>
dem Amte des General-Auditeurs,<lb/>
auf eingezogenen Bericht von dem<lb/>
Generalgewaltiger, wie und woher<lb/>
die Zufuhr der Lebensmittel von den<lb/>
Marketennern geſchehe, denſelben<lb/>
den Preiß zu verordnen.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Vicunna,</hi> oder <hirendition="#fr">Vicunha,</hi> franz.<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Vicogne</hi>,</hi> oder <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Vigogne</hi>,</hi> ein Thier<lb/>
in der Groͤße einer Ziege, und wie<lb/>
ein Schaf geſtaltet, welches in den<lb/>
Gebirgen in Peru von Arica an, bis<lb/>
Lima, gefunden wird. Man muß<lb/>
es nicht mit dem Llamas, oder Al-<lb/>
pagne, zweyen andern Thieren, ver-<lb/>
wechſeln, die ihm zwar ziemlich<lb/>
aͤhnlich, in der That aber von dem-<lb/>ſelben unterſchieden ſind, wie erhel-<lb/>
len wird, wenn man die beyden<lb/>
Artikel: <hirendition="#fr">Llamas</hi> und <hirendition="#fr">Alpagne,</hi> mit<lb/>
dem gegenwaͤrtigen zuſammen haͤlt.<lb/>
Dieſes Thier hat geſpaltene Klauen,<lb/>
wie ein Ochſe, und traͤgt ſeinen<lb/>
Kopf, wie ein Kameel, dem es<lb/>
auch in Anſehung dieſes Kopfes ziem-<lb/>
lich gleich iſt, hat einen geſchwin-<lb/>
den Gang, und laͤßt ſich leicht zahm<lb/>
machen. Die groͤßten von denſel-<lb/>
ben, die manchmal ſo groß wer-<lb/>
den, als eine junge Kuh, oder als<lb/>
ein Eſel von mittelmaͤßiger Groͤße,<lb/><fwplace="bottom"type="catch">wer-</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[[223]/0229]
Vicomteygewicht
Vicunna
Rechnung beſonders formire; und
4) die Summen derſelben ziehe.
Bey der Zergliederung der Sache,
die man uͤberſchlagen will, muß
man, wenn es z. E. eine zu verkau-
fende Waare iſt, beſonders ſehen,
a) auf den Einkaufspreiß, b) auf
die Untoſten von der Stelle des Ein-
kaufs, bis zur Stelle des Verkaufs,
u. ſ. w. Ohne obige vier Stuͤcke
wird der Ueberſchlag nicht zuverlaͤſ-
ſig ſeyn. Der Nutzen des Ueber-
ſchlagens aͤußert ſich inſonderheit bey
Kaufleuten, immaßen dieſelben ohne
Ueberſchlag ihrer Waaren nicht ein-
mal einen gerechten Preiß ſetzen, und
ſolche gewiſſenhaft verkaufen koͤnnen,
welches doch widrigenfalls lauter
Unſegen zuletzt bringt, ſiehe Ver-
kauf. Man ſaget: ein Kaufmann
habe ſeinen Ueberſchlag ſchlecht ge-
macht; wenn er ſolche Maaßregeln
genommen hat, und ſein Unterneh-
men nicht gelungen, das iſt, nicht
ſo ausgeſchlagen iſt, als er es ſich
eingebildet hatte. Siehe auch Cal-
culiren.
Ueberſeegeln der Schiffe, ſiehe
Anſtoßen der Schiffe.
Vicomteygewicht, franz. Poids
de Vicomté, ein zu Rouen in Frank-
reich gebraͤuchliches Gewicht, wel-
ches von dem ſonſt uͤberall in Frank-
reich, und auch zu Rouen gebraͤuch-
lichen Markgewichte, darinn unter-
ſchieden iſt, daß das Pfund von
dem Vicomteygewichte um ½ Unze
und [FORMEL] ſchwerer iſt, als das Mark-
gewicht: ſo, daß 100 Pfunde vom
Vicomteygewichte 104, bey der
Wolle aber 108 Pfunde Markgewich-
te geben: und daher koͤmmt es auch,
daß die eiſernen und bleyernen Ge-
wichte, welche man brauchet, wenn
man etwas nach dem Vicomteyge-
wichte waͤgen will, zu 104, 52, 16,
und 13 Pfunden ſchwer ſind. Man
muß aber merken, daß man unter
13 Pfunden nicht mehr das Vicom-
teygewicht brauchet, und daß man
alsdann die Waaren nach dem
Markgewichte verkaufet.
Victoria, ſiehe Amboine.
Victualien, oder Lebensmittel,
franz. Vivres, Denrée, Victuailles,
holl. Leef-toeht, Mondt-koſt, Eet-
Vaaren, lat. Annona, heißt alles,
was zum Lebensunterhalte dienet,
an Speiſe und Getraͤnke, wozu ei-
nige Rechtsgelehrten auch, was zur
taͤglichen Nothdurft des Leibes an
Kleidern gebrauchet wird, ziehen
wollen. Jn wohlbeſtellten Policey-
en ſind gewiſſe Schatzherren und
Obrigkeiten geſetzt, ſo vor die Zu-
fuhr der Victualien und Lebensmit-
tel ſorgen, ungeſunde und ſchaͤdliche
nach Gelegenheit der Zeiten verbie-
then, und allen einen billigen Preiß
ſetzen. Bey den Armeen gehoͤret zu
dem Amte des General-Auditeurs,
auf eingezogenen Bericht von dem
Generalgewaltiger, wie und woher
die Zufuhr der Lebensmittel von den
Marketennern geſchehe, denſelben
den Preiß zu verordnen.
Vicunna, oder Vicunha, franz.
Vicogne, oder Vigogne, ein Thier
in der Groͤße einer Ziege, und wie
ein Schaf geſtaltet, welches in den
Gebirgen in Peru von Arica an, bis
Lima, gefunden wird. Man muß
es nicht mit dem Llamas, oder Al-
pagne, zweyen andern Thieren, ver-
wechſeln, die ihm zwar ziemlich
aͤhnlich, in der That aber von dem-
ſelben unterſchieden ſind, wie erhel-
len wird, wenn man die beyden
Artikel: Llamas und Alpagne, mit
dem gegenwaͤrtigen zuſammen haͤlt.
Dieſes Thier hat geſpaltene Klauen,
wie ein Ochſe, und traͤgt ſeinen
Kopf, wie ein Kameel, dem es
auch in Anſehung dieſes Kopfes ziem-
lich gleich iſt, hat einen geſchwin-
den Gang, und laͤßt ſich leicht zahm
machen. Die groͤßten von denſel-
ben, die manchmal ſo groß wer-
den, als eine junge Kuh, oder als
ein Eſel von mittelmaͤßiger Groͤße,
wer-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [223]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/229>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.