Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.[Spaltenumbruch] Venedig dato des Briefes; von und auf Lon-don 3 Monate nach dato des Brie- fes; von und auf Nürnberg, Aug- spurg, Wien, Frankfurt, St. Gal- len, Genua und Neapel 15 Tage nach der Acceptation; von und auf Bologna, Florenz und Livorno 5 Tage nach der Acceptation; von und auf Bergamo und Mayland 20 Tage nach dato des Briefes; von und auf Rom und Ancona 10 Tage nach dato der Acceptation. Die Wechselbriefe haben (c) nach ihrer Verfallzeit 6 Discretionstage oder Rispetti di Banco, und man ist in Ermangelung der Zahlung nicht cher, als den sechsten Tag zu pro- testiren genöthiget, wenn man aber diese 6 Tage verstreichen läßt, so geschieht es auf die Gefahr des Jnnhabers des Wechselbriefes. Die (d) Bezahlung der Wechsel, in Ansehung a) der Münze, betref- fend, so müssen alle in Banco zu zahlen lautende Wechselbriefe in Banco abgeschrieben werden; die- jenigen aber, welche per Cassa zu zahlen lauten, werden per Cassa be- zahlt, wie wir oben bey der Banco schon umständlich erinnert haben. Jn Ansehung b) der Zeit merke man folgendes: So bald als die Banco geschlossen ist; so kann man einen Schuldner nicht zu der Bezahlung eines Wechselbriefes weder in Con- tant, noch auf eine andere Art, nö- thigen; noch auf einen Protest er- heben, als bis die Banco wieder eröffnet ist, und zwar nach der Co- stume nicht eher, als den sechsten Tag, ausgenommen in dem Falle eines Bankerots, da ein jeder Macht hat, allen seinen Fleiß anzuwen- den, wenn nur anders der Uso der Wechselbriefe verflossen ist. Und da es sich fügte, daß ein Wechsel- brief 2, 3 oder mehr Tage verfallen wäre, ehe die Banco sich schließt, so hat er nach eröffneter Banco auch nicht die völligen Respecttage [Spaltenumbruch] Venedig mehr zu genießen, sondern nur so vielTage, als an denen vor der Versper- rung verflossenen Tagen mangeln, um in allem die 6 Respecttage aus- zumachen. Alle (e) Wechselpro- teste geschehen daselbst durch die Fanti oder Diener von dem Commerz- collegio, die hernach alle Wechsel, so sie protestiret haben, in ein öffent- liches Buch notiren, da denn jeder Kaufmann frey hinzu gehen und sol- ches ansehen darf. Dadurch wer- den sehr viel Wechselbriefe, die sonst mit Protest wieder zurück ge- hen sollten, sopra Protest, zu Ehren des Trassantens oder desjenigen, der ihn indoßiret hat, angenommen und bezahlet; wie nicht weniger vielmals das Mistrauen entdecket, welches die venetianischen Kaufleute gegen ihre ausländischen Correspondenten haben, die solcher Gestalt die Wech- sel auf sie gezogen haben; und im Falle, daß ein Protest wegen Nicht- bezahlung protestiret worden, sieht ein jeder der andern Kaufleute dar- aus das Unvermögen desjenigen, wider welchen solcher Wechsel pro- testiret worden, um sich ins künfti- ge vor demselben zu hüten. Jn den Wechselremessen, die nach Venedig geschehen, nimmt man keine (f) auf Ordre zahlbar lautende Wechsel- briefe an; sondern sie müssen alle auf den Präsentanten gestellet seyn: und wenn ein Wechselbrief indoßiret, oder auf Ordre eines andern gestellet ist; so muß derjenige, auf dessen Ordre er ge- stellet ist, seine Vollmacht nach Ve- nedig an denjenigen senden, der das Geld empfangen soll, denn sonst hat derselbe kein Recht, solches zu for- dern. Die venetianische (g) Wech- selordnung findet man in italieni- scher und deutscher Sprache sowol in dem vorsichtigen Banquier Th. 2. p. 507. u. ff. als auch in Siegels Corpore Juris Cambialis Th. 2. p. 438. u. ff. Der große (17) Jahr- markt zu Venedig geht am Sonn- tage
[Spaltenumbruch] Venedig dato des Briefes; von und auf Lon-don 3 Monate nach dato des Brie- fes; von und auf Nuͤrnberg, Aug- ſpurg, Wien, Frankfurt, St. Gal- len, Genua und Neapel 15 Tage nach der Acceptation; von und auf Bologna, Florenz und Livorno 5 Tage nach der Acceptation; von und auf Bergamo und Mayland 20 Tage nach dato des Briefes; von und auf Rom und Ancona 10 Tage nach dato der Acceptation. Die Wechſelbriefe haben (c) nach ihrer Verfallzeit 6 Diſcretionstage oder Riſpetti di Banco, und man iſt in Ermangelung der Zahlung nicht cher, als den ſechſten Tag zu pro- teſtiren genoͤthiget, wenn man aber dieſe 6 Tage verſtreichen laͤßt, ſo geſchieht es auf die Gefahr des Jnnhabers des Wechſelbriefes. Die (d) Bezahlung der Wechſel, in Anſehung a) der Muͤnze, betref- fend, ſo muͤſſen alle in Banco zu zahlen lautende Wechſelbriefe in Banco abgeſchrieben werden; die- jenigen aber, welche per Caſſa zu zahlen lauten, werden per Caſſa be- zahlt, wie wir oben bey der Banco ſchon umſtaͤndlich erinnert haben. Jn Anſehung b) der Zeit merke man folgendes: So bald als die Banco geſchloſſen iſt; ſo kann man einen Schuldner nicht zu der Bezahlung eines Wechſelbriefes weder in Con- tant, noch auf eine andere Art, noͤ- thigen; noch auf einen Proteſt er- heben, als bis die Banco wieder eroͤffnet iſt, und zwar nach der Co- ſtume nicht eher, als den ſechſten Tag, ausgenommen in dem Falle eines Bankerots, da ein jeder Macht hat, allen ſeinen Fleiß anzuwen- den, wenn nur anders der Uſo der Wechſelbriefe verfloſſen iſt. Und da es ſich fuͤgte, daß ein Wechſel- brief 2, 3 oder mehr Tage verfallen waͤre, ehe die Banco ſich ſchließt, ſo hat er nach eroͤffneter Banco auch nicht die voͤlligen Reſpecttage [Spaltenumbruch] Venedig mehr zu genießen, ſondern nur ſo vielTage, als an denen vor der Verſper- rung verfloſſenen Tagen mangeln, um in allem die 6 Reſpecttage aus- zumachen. Alle (e) Wechſelpro- teſte geſchehen daſelbſt durch die Fanti oder Diener von dem Commerz- collegio, die hernach alle Wechſel, ſo ſie proteſtiret haben, in ein oͤffent- liches Buch notiren, da denn jeder Kaufmann frey hinzu gehen und ſol- ches anſehen darf. Dadurch wer- den ſehr viel Wechſelbriefe, die ſonſt mit Proteſt wieder zuruͤck ge- hen ſollten, ſopra Proteſt, zu Ehren des Traſſantens oder desjenigen, der ihn indoßiret hat, angenommen und bezahlet; wie nicht weniger vielmals das Mistrauen entdecket, welches die venetianiſchen Kaufleute gegen ihre auslaͤndiſchen Correſpondenten haben, die ſolcher Geſtalt die Wech- ſel auf ſie gezogen haben; und im Falle, daß ein Proteſt wegen Nicht- bezahlung proteſtiret worden, ſieht ein jeder der andern Kaufleute dar- aus das Unvermoͤgen desjenigen, wider welchen ſolcher Wechſel pro- teſtiret worden, um ſich ins kuͤnfti- ge vor demſelben zu huͤten. Jn den Wechſelremeſſen, die nach Venedig geſchehen, nimmt man keine (f) auf Ordre zahlbar lautende Wechſel- briefe an; ſondern ſie muͤſſen alle auf den Praͤſentanten geſtellet ſeyn: und wenn ein Wechſelbrief indoßiret, oder auf Ordre eines andern geſtellet iſt; ſo muß derjenige, auf deſſen Ordre er ge- ſtellet iſt, ſeine Vollmacht nach Ve- nedig an denjenigen ſenden, der das Geld empfangen ſoll, denn ſonſt hat derſelbe kein Recht, ſolches zu for- dern. Die venetianiſche (g) Wech- ſelordnung findet man in italieni- ſcher und deutſcher Sprache ſowol in dem vorſichtigen Banquier Th. 2. p. 507. u. ff. als auch in Siegels Corpore Juris Cambialis Th. 2. p. 438. u. ff. Der große (17) Jahr- markt zu Venedig geht am Sonn- tage
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Venedig
Venedig
dato des Briefes; von und auf Lon-
don 3 Monate nach dato des Brie-
fes; von und auf Nuͤrnberg, Aug-
ſpurg, Wien, Frankfurt, St. Gal-
len, Genua und Neapel 15 Tage
nach der Acceptation; von und auf
Bologna, Florenz und Livorno 5
Tage nach der Acceptation; von
und auf Bergamo und Mayland 20
Tage nach dato des Briefes; von
und auf Rom und Ancona 10 Tage
nach dato der Acceptation. Die
Wechſelbriefe haben (c) nach ihrer
Verfallzeit 6 Diſcretionstage oder
Riſpetti di Banco, und man iſt in
Ermangelung der Zahlung nicht
cher, als den ſechſten Tag zu pro-
teſtiren genoͤthiget, wenn man aber
dieſe 6 Tage verſtreichen laͤßt, ſo
geſchieht es auf die Gefahr des
Jnnhabers des Wechſelbriefes.
Die (d) Bezahlung der Wechſel,
in Anſehung a) der Muͤnze, betref-
fend, ſo muͤſſen alle in Banco zu
zahlen lautende Wechſelbriefe in
Banco abgeſchrieben werden; die-
jenigen aber, welche per Caſſa zu
zahlen lauten, werden per Caſſa be-
zahlt, wie wir oben bey der Banco
ſchon umſtaͤndlich erinnert haben.
Jn Anſehung b) der Zeit merke man
folgendes: So bald als die Banco
geſchloſſen iſt; ſo kann man einen
Schuldner nicht zu der Bezahlung
eines Wechſelbriefes weder in Con-
tant, noch auf eine andere Art, noͤ-
thigen; noch auf einen Proteſt er-
heben, als bis die Banco wieder
eroͤffnet iſt, und zwar nach der Co-
ſtume nicht eher, als den ſechſten
Tag, ausgenommen in dem Falle
eines Bankerots, da ein jeder Macht
hat, allen ſeinen Fleiß anzuwen-
den, wenn nur anders der Uſo der
Wechſelbriefe verfloſſen iſt. Und
da es ſich fuͤgte, daß ein Wechſel-
brief 2, 3 oder mehr Tage verfallen
waͤre, ehe die Banco ſich ſchließt,
ſo hat er nach eroͤffneter Banco
auch nicht die voͤlligen Reſpecttage
mehr zu genießen, ſondern nur ſo viel
Tage, als an denen vor der Verſper-
rung verfloſſenen Tagen mangeln,
um in allem die 6 Reſpecttage aus-
zumachen. Alle (e) Wechſelpro-
teſte geſchehen daſelbſt durch die
Fanti oder Diener von dem Commerz-
collegio, die hernach alle Wechſel,
ſo ſie proteſtiret haben, in ein oͤffent-
liches Buch notiren, da denn jeder
Kaufmann frey hinzu gehen und ſol-
ches anſehen darf. Dadurch wer-
den ſehr viel Wechſelbriefe, die
ſonſt mit Proteſt wieder zuruͤck ge-
hen ſollten, ſopra Proteſt, zu Ehren
des Traſſantens oder desjenigen, der
ihn indoßiret hat, angenommen und
bezahlet; wie nicht weniger vielmals
das Mistrauen entdecket, welches
die venetianiſchen Kaufleute gegen
ihre auslaͤndiſchen Correſpondenten
haben, die ſolcher Geſtalt die Wech-
ſel auf ſie gezogen haben; und im
Falle, daß ein Proteſt wegen Nicht-
bezahlung proteſtiret worden, ſieht
ein jeder der andern Kaufleute dar-
aus das Unvermoͤgen desjenigen,
wider welchen ſolcher Wechſel pro-
teſtiret worden, um ſich ins kuͤnfti-
ge vor demſelben zu huͤten. Jn den
Wechſelremeſſen, die nach Venedig
geſchehen, nimmt man keine (f) auf
Ordre zahlbar lautende Wechſel-
briefe an; ſondern ſie muͤſſen alle auf
den Praͤſentanten geſtellet ſeyn: und
wenn ein Wechſelbrief indoßiret, oder
auf Ordre eines andern geſtellet iſt; ſo
muß derjenige, auf deſſen Ordre er ge-
ſtellet iſt, ſeine Vollmacht nach Ve-
nedig an denjenigen ſenden, der das
Geld empfangen ſoll, denn ſonſt hat
derſelbe kein Recht, ſolches zu for-
dern. Die venetianiſche (g) Wech-
ſelordnung findet man in italieni-
ſcher und deutſcher Sprache ſowol
in dem vorſichtigen Banquier Th. 2.
p. 507. u. ff. als auch in Siegels
Corpore Juris Cambialis Th. 2.
p. 438. u. ff. Der große (17) Jahr-
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