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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

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schwedischen Handlung.
2) zwo oder mehrere Personen eine Bude zusammen halten; je-
doch sollen sie 3) in ihren Häusern nichts in Minut, wol aber
in offenen Buden verkaufen, wenn sie nämlich 4) sich vorher
deswegen bey dem Magistrate angemeldet, und der von dem-
selben geschehenen Taxirung sich unterworfen haben, wofern sie
5) sowol dieses Puncts, als auch der vorigen Puncte halber, der
in dem 5ten §. des ersten Artikels benannten Strafe entgehen
wollen. Jm dritten Artikel wird von dem Kramhandel des
Verlegers gehandelt. Da denn nach der im ersten §. gegebenen
Beschreibung eines solchen Verlegers 1) befohlen wird, daß sie
ihre Verlagscontracte bey dem Magistrate sollen einzeichnen las-
sen. 2) Sollen sie keinen Minuthandel treiben. 3) Sind sie
zwar nicht zu einem gewissen Verlags-Quanto verbunden, wenn
sie aber Verleger zu einem Capitale von 15000 Thalern Silber-
münze und darüber sind, so sollen sie auch mit unverlegten aus-
und inländischen Waaren handeln können; doch sollen sie jähr-
lich beweisen, daß sie eine solche Summe zum Verlag der ein-
heimischen Waaren angewendet haben. 4) Wird denenjenigen,
welche hierwider handeln, die obbesagte Strafe gleichfalls zu-
erkannt. Der Jnhalt des vierten Artikels betrifft den Com-
mißionshandel mit Kramwaaren, und setzet hauptsächlich, daß
sich solche Commißionärs bey dem Magistrate angeben sollen,
weiset auch, wie sie sich, wofern sie beregte Strafe vermeiden
wollen, bey diesem Handel zu verhalten haben. Der fünfte
Artikel betrifft die Großhändler mit Kramwaaren. Diese sol-
len sich gleichfalls bey dem Magistrate angeben, wenigstens für
20000 Thaler Silbermünze von inländischen Waaren abneh-
men, und nichts in Minut verkaufen. Ferner sollen sie bey
harter Strafe jährlich Zeugnisse wegen solcher Abnahme auf-
weisen. Da hingegen sollen keine andere Unterthanen sich mit
solchem Großhandel abgeben, wo sie nicht gewisse Ausgaben
übernehmen, und sich eidlich verbinden, daß sie keinen Schleich-
handel treiben wollen. Jm sechsten und letzten Artikel wird
umständlich von dem Minuthandel mit allerley Kramwaaren
gehandelt. Nach Maaßgebung desselben soll nur eine gewisse
nach der zu Stockholm üblichen Nahrung eingerichtete
Anzahl von Kramern angenommen werden. Sie sollen ein ge-
wisses Quantüm von inländischen Manufacturwaaren abneh-
men. Jhre Waaren sollen sie nicht in verschlossenen Winkeln,
sondern in öffentlichen Buden verkaufen, und jährlich beweisen,
daß sie ihren Antheil richtig eingekaufet haben; im widrigen
Falle soll ihre Bude gesperret werden. Sie sollen bey Zeiten
bestellen, was für Waaren sie nöthig haben. Wenn aber die-
selben nicht zu finden sind, so soll solches bey dem königlichen
Kammercollegio angezeiget werden. Wenn ein Krämer gestor-
ben, soll von denen, welche an dessen Stelle zu kommen suchen,
der geschickteste angenommen werden, mit der Bedingung, daß
er sein Quantum von den Fabrikanten richtig nehmen wolle.
Jm 7ten §. ist ein Verzeichniß der Waaren enthalten, womit
sowol die Seidenkrämer, als auch Leu wandhändler allein und

gemein-
K. S. (Q q)

ſchwediſchen Handlung.
2) zwo oder mehrere Perſonen eine Bude zuſammen halten; je-
doch ſollen ſie 3) in ihren Haͤuſern nichts in Minut, wol aber
in offenen Buden verkaufen, wenn ſie naͤmlich 4) ſich vorher
deswegen bey dem Magiſtrate angemeldet, und der von dem-
ſelben geſchehenen Taxirung ſich unterworfen haben, wofern ſie
5) ſowol dieſes Puncts, als auch der vorigen Puncte halber, der
in dem 5ten §. des erſten Artikels benannten Strafe entgehen
wollen. Jm dritten Artikel wird von dem Kramhandel des
Verlegers gehandelt. Da denn nach der im erſten §. gegebenen
Beſchreibung eines ſolchen Verlegers 1) befohlen wird, daß ſie
ihre Verlagscontracte bey dem Magiſtrate ſollen einzeichnen laſ-
ſen. 2) Sollen ſie keinen Minuthandel treiben. 3) Sind ſie
zwar nicht zu einem gewiſſen Verlags-Quanto verbunden, wenn
ſie aber Verleger zu einem Capitale von 15000 Thalern Silber-
muͤnze und daruͤber ſind, ſo ſollen ſie auch mit unverlegten aus-
und inlaͤndiſchen Waaren handeln koͤnnen; doch ſollen ſie jaͤhr-
lich beweiſen, daß ſie eine ſolche Summe zum Verlag der ein-
heimiſchen Waaren angewendet haben. 4) Wird denenjenigen,
welche hierwider handeln, die obbeſagte Strafe gleichfalls zu-
erkannt. Der Jnhalt des vierten Artikels betrifft den Com-
mißionshandel mit Kramwaaren, und ſetzet hauptſaͤchlich, daß
ſich ſolche Commißionaͤrs bey dem Magiſtrate angeben ſollen,
weiſet auch, wie ſie ſich, wofern ſie beregte Strafe vermeiden
wollen, bey dieſem Handel zu verhalten haben. Der fuͤnfte
Artikel betrifft die Großhaͤndler mit Kramwaaren. Dieſe ſol-
len ſich gleichfalls bey dem Magiſtrate angeben, wenigſtens fuͤr
20000 Thaler Silbermuͤnze von inlaͤndiſchen Waaren abneh-
men, und nichts in Minut verkaufen. Ferner ſollen ſie bey
harter Strafe jaͤhrlich Zeugniſſe wegen ſolcher Abnahme auf-
weiſen. Da hingegen ſollen keine andere Unterthanen ſich mit
ſolchem Großhandel abgeben, wo ſie nicht gewiſſe Ausgaben
uͤbernehmen, und ſich eidlich verbinden, daß ſie keinen Schleich-
handel treiben wollen. Jm ſechſten und letzten Artikel wird
umſtaͤndlich von dem Minuthandel mit allerley Kramwaaren
gehandelt. Nach Maaßgebung deſſelben ſoll nur eine gewiſſe
nach der zu Stockholm uͤblichen Nahrung eingerichtete
Anzahl von Kramern angenommen werden. Sie ſollen ein ge-
wiſſes Quantuͤm von inlaͤndiſchen Manufacturwaaren abneh-
men. Jhre Waaren ſollen ſie nicht in verſchloſſenen Winkeln,
ſondern in oͤffentlichen Buden verkaufen, und jaͤhrlich beweiſen,
daß ſie ihren Antheil richtig eingekaufet haben; im widrigen
Falle ſoll ihre Bude geſperret werden. Sie ſollen bey Zeiten
beſtellen, was fuͤr Waaren ſie noͤthig haben. Wenn aber die-
ſelben nicht zu finden ſind, ſo ſoll ſolches bey dem koͤniglichen
Kammercollegio angezeiget werden. Wenn ein Kraͤmer geſtor-
ben, ſoll von denen, welche an deſſen Stelle zu kommen ſuchen,
der geſchickteſte angenommen werden, mit der Bedingung, daß
er ſein Quantum von den Fabrikanten richtig nehmen wolle.
Jm 7ten §. iſt ein Verzeichniß der Waaren enthalten, womit
ſowol die Seidenkraͤmer, als auch Leu wandhaͤndler allein und

gemein-
K. S. (Q q)
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[601/1205] ſchwediſchen Handlung. 2) zwo oder mehrere Perſonen eine Bude zuſammen halten; je- doch ſollen ſie 3) in ihren Haͤuſern nichts in Minut, wol aber in offenen Buden verkaufen, wenn ſie naͤmlich 4) ſich vorher deswegen bey dem Magiſtrate angemeldet, und der von dem- ſelben geſchehenen Taxirung ſich unterworfen haben, wofern ſie 5) ſowol dieſes Puncts, als auch der vorigen Puncte halber, der in dem 5ten §. des erſten Artikels benannten Strafe entgehen wollen. Jm dritten Artikel wird von dem Kramhandel des Verlegers gehandelt. Da denn nach der im erſten §. gegebenen Beſchreibung eines ſolchen Verlegers 1) befohlen wird, daß ſie ihre Verlagscontracte bey dem Magiſtrate ſollen einzeichnen laſ- ſen. 2) Sollen ſie keinen Minuthandel treiben. 3) Sind ſie zwar nicht zu einem gewiſſen Verlags-Quanto verbunden, wenn ſie aber Verleger zu einem Capitale von 15000 Thalern Silber- muͤnze und daruͤber ſind, ſo ſollen ſie auch mit unverlegten aus- und inlaͤndiſchen Waaren handeln koͤnnen; doch ſollen ſie jaͤhr- lich beweiſen, daß ſie eine ſolche Summe zum Verlag der ein- heimiſchen Waaren angewendet haben. 4) Wird denenjenigen, welche hierwider handeln, die obbeſagte Strafe gleichfalls zu- erkannt. Der Jnhalt des vierten Artikels betrifft den Com- mißionshandel mit Kramwaaren, und ſetzet hauptſaͤchlich, daß ſich ſolche Commißionaͤrs bey dem Magiſtrate angeben ſollen, weiſet auch, wie ſie ſich, wofern ſie beregte Strafe vermeiden wollen, bey dieſem Handel zu verhalten haben. Der fuͤnfte Artikel betrifft die Großhaͤndler mit Kramwaaren. Dieſe ſol- len ſich gleichfalls bey dem Magiſtrate angeben, wenigſtens fuͤr 20000 Thaler Silbermuͤnze von inlaͤndiſchen Waaren abneh- men, und nichts in Minut verkaufen. Ferner ſollen ſie bey harter Strafe jaͤhrlich Zeugniſſe wegen ſolcher Abnahme auf- weiſen. Da hingegen ſollen keine andere Unterthanen ſich mit ſolchem Großhandel abgeben, wo ſie nicht gewiſſe Ausgaben uͤbernehmen, und ſich eidlich verbinden, daß ſie keinen Schleich- handel treiben wollen. Jm ſechſten und letzten Artikel wird umſtaͤndlich von dem Minuthandel mit allerley Kramwaaren gehandelt. Nach Maaßgebung deſſelben ſoll nur eine gewiſſe nach der zu Stockholm uͤblichen Nahrung eingerichtete Anzahl von Kramern angenommen werden. Sie ſollen ein ge- wiſſes Quantuͤm von inlaͤndiſchen Manufacturwaaren abneh- men. Jhre Waaren ſollen ſie nicht in verſchloſſenen Winkeln, ſondern in oͤffentlichen Buden verkaufen, und jaͤhrlich beweiſen, daß ſie ihren Antheil richtig eingekaufet haben; im widrigen Falle ſoll ihre Bude geſperret werden. Sie ſollen bey Zeiten beſtellen, was fuͤr Waaren ſie noͤthig haben. Wenn aber die- ſelben nicht zu finden ſind, ſo ſoll ſolches bey dem koͤniglichen Kammercollegio angezeiget werden. Wenn ein Kraͤmer geſtor- ben, ſoll von denen, welche an deſſen Stelle zu kommen ſuchen, der geſchickteſte angenommen werden, mit der Bedingung, daß er ſein Quantum von den Fabrikanten richtig nehmen wolle. Jm 7ten §. iſt ein Verzeichniß der Waaren enthalten, womit ſowol die Seidenkraͤmer, als auch Leu wandhaͤndler allein und gemein- K. S. (Q q)

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Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. 601. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/1205>, abgerufen am 24.11.2024.