Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.[Spaltenumbruch] Topas selben in der Ordnung der vierteEdelgestein: Wiewol Laet behauptet, daß die rechten ächten Topasen, die er, wie insgemein von den Alten geschieht, Chrysolithe nennet, alle andere ächte Steine an Härte über- treffen, und dem Diamante am nächsten kommen; dennoch aber stel- let er sie ebenfalls nach den Rubi- nen und Sapphiren. Den (2) Na- men Topas soll er von der Jnsel Topazes, oder Topaza im rothen Meere erhalten haben, wo er vor dem ziemlich häufig (3) gefunden worden; heutiges Tages aber wird er auch an verschiedenen andern Orten, als a) in Ostindien in dem Edelgesteinbruche von Hava in dem Königreiche Pegu; ferner b) in ei- nem Flusse auf der Jnsel Zeilan, dessen Name nicht genennet wird; c) in der Jnsel Chitis, bey dem glücklichen Arabien; d) in Aerhio- pien; e) in Peru; f) in Sachsen, vornehmlich im Vogtlande, auf dem sogenannten Schneckenberge, neben dem Hügel Tanneberg, zwey Mei- len von Auerbach; g) in Schlesien, auf dem Riesengebirge, bey dem großen Teiche, auf dem Kommer- oder Gomberge zu Schreibersaue, auf dem Kynaste hinter dem Schlos- se; ingleichen zu Hermsdorf unter dem Kynaste, auf dem Zeisgenhü- gel bey Schmiedeberg, wie auch in dem Flusse Yser und Zacken; und endlich h) in Böhmen, gefunden. Jn Ansehung der (4) Güte nach ih- rem Geburtsorte, werden die ori- entalischen Topase aus Ostindien, Zeilan, Arabien und Aethiopien am mehresten geachtet, weil sie un- ter allen am härtesten sind, und ei- ne etwas citrongelbe und sehr an- genehme Farbe haben. Die Topa- se aus Peru sind nicht so hart, und ihre Farbe fällt mehr in das Oran- gengelbe. Die sächsischen, auf dem Schneckenberge brechenden und da- her insgemein den Namen Schne- [Spaltenumbruch] Topas ckentopas führenden Topase geben,nach dem Zeugnisse der Kenner und der Steinschneider, sowol an Schön- heit der Farbe, welche bey ihnen bald mehr, bald weniger gelblicht ist, fast wie ein blasser Wein, als auch in Ansehung ihrer Durchsichtigkeit und ihres Feuers, wie auch in An- sehung ihrer Härte den orientalischen nichts nach, und übertreffen in al- len diesen Stücken nicht allein die aus Peru; sondern auch alle ande- re europäische Topase. Sie bre- chen ziemlich häufig zwischen einem gelben Mergel und Bergcrystalle, in den Klüften eines sehr harten Fel- sens, der so hart ist, daß sich der Topas damit schleifen läßt. Ver- schiedene chymische Erfahrungen über den sächsischen Topas kann man in Potts Lithogeognosie, in der Fort- setzung, p. 112. u. ff. lesen. Unter den schlesischen Topasen finden sich manche von trefflicher Härte und schönem Glanze; es werden aber solche daselbst bey weitem nicht in solcher Menge gefunden, als auf dem Schneckenberge in Sachsen. Die böhmischen Topase fallen et- was ins schwärzlichte, und nehmen auch keine recht helle und reine Politur an, weil sie unter allen Gat- tungen von Topasen die weichsten sind; wie es denn unter denselben welche giebt, die so weich sind, daß sie mit mehrerm Rechte unter die Bergflüsse, als unter die ächten Edelgesteine gehören. Es giebt To- pase von beträchtlichem (5) Gewich- te und besonderer Größe. Taver- nier hat unter den Edelgesteinen des großen Mogols einen orientalischen Topas von 1573/4 Karat gesehen, der 271500 französische Livres gekostet hatte, und Boetius de Boot ver- sichert, er habe unter den Edelge- steinen Kaisers Rudolphs II einen drey Fuß langen und bey nahe zehn Zoll breiten Topas gesehen. Vor- mals ist der orientalische Topas ge- mei- G 2
[Spaltenumbruch] Topas ſelben in der Ordnung der vierteEdelgeſtein: Wiewol Laet behauptet, daß die rechten aͤchten Topaſen, die er, wie insgemein von den Alten geſchieht, Chryſolithe nennet, alle andere aͤchte Steine an Haͤrte uͤber- treffen, und dem Diamante am naͤchſten kommen; dennoch aber ſtel- let er ſie ebenfalls nach den Rubi- nen und Sapphiren. Den (2) Na- men Topas ſoll er von der Jnſel Topazes, oder Topaza im rothen Meere erhalten haben, wo er vor dem ziemlich haͤufig (3) gefunden worden; heutiges Tages aber wird er auch an verſchiedenen andern Orten, als a) in Oſtindien in dem Edelgeſteinbruche von Hava in dem Koͤnigreiche Pegu; ferner b) in ei- nem Fluſſe auf der Jnſel Zeilan, deſſen Name nicht genennet wird; c) in der Jnſel Chitis, bey dem gluͤcklichen Arabien; d) in Aerhio- pien; e) in Peru; f) in Sachſen, vornehmlich im Vogtlande, auf dem ſogenannten Schneckenberge, neben dem Huͤgel Tanneberg, zwey Mei- len von Auerbach; g) in Schleſien, auf dem Rieſengebirge, bey dem großen Teiche, auf dem Kommer- oder Gomberge zu Schreibersaue, auf dem Kynaſte hinter dem Schloſ- ſe; ingleichen zu Hermsdorf unter dem Kynaſte, auf dem Zeisgenhuͤ- gel bey Schmiedeberg, wie auch in dem Fluſſe Yſer und Zacken; und endlich h) in Boͤhmen, gefunden. Jn Anſehung der (4) Guͤte nach ih- rem Geburtsorte, werden die ori- entaliſchen Topaſe aus Oſtindien, Zeilan, Arabien und Aethiopien am mehreſten geachtet, weil ſie un- ter allen am haͤrteſten ſind, und ei- ne etwas citrongelbe und ſehr an- genehme Farbe haben. Die Topa- ſe aus Peru ſind nicht ſo hart, und ihre Farbe faͤllt mehr in das Oran- gengelbe. Die ſaͤchſiſchen, auf dem Schneckenberge brechenden und da- her insgemein den Namen Schne- [Spaltenumbruch] Topas ckentopas fuͤhrenden Topaſe geben,nach dem Zeugniſſe der Kenner und der Steinſchneider, ſowol an Schoͤn- heit der Farbe, welche bey ihnen bald mehr, bald weniger gelblicht iſt, faſt wie ein blaſſer Wein, als auch in Anſehung ihrer Durchſichtigkeit und ihres Feuers, wie auch in An- ſehung ihrer Haͤrte den orientaliſchen nichts nach, und uͤbertreffen in al- len dieſen Stuͤcken nicht allein die aus Peru; ſondern auch alle ande- re europaͤiſche Topaſe. Sie bre- chen ziemlich haͤufig zwiſchen einem gelben Mergel und Bergcryſtalle, in den Kluͤften eines ſehr harten Fel- ſens, der ſo hart iſt, daß ſich der Topas damit ſchleifen laͤßt. Ver- ſchiedene chymiſche Erfahrungen uͤber den ſaͤchſiſchen Topas kann man in Potts Lithogeognoſie, in der Fort- ſetzung, p. 112. u. ff. leſen. Unter den ſchleſiſchen Topaſen finden ſich manche von trefflicher Haͤrte und ſchoͤnem Glanze; es werden aber ſolche daſelbſt bey weitem nicht in ſolcher Menge gefunden, als auf dem Schneckenberge in Sachſen. Die boͤhmiſchen Topaſe fallen et- was ins ſchwaͤrzlichte, und nehmen auch keine recht helle und reine Politur an, weil ſie unter allen Gat- tungen von Topaſen die weichſten ſind; wie es denn unter denſelben welche giebt, die ſo weich ſind, daß ſie mit mehrerm Rechte unter die Bergfluͤſſe, als unter die aͤchten Edelgeſteine gehoͤren. Es giebt To- paſe von betraͤchtlichem (5) Gewich- te und beſonderer Groͤße. Taver- nier hat unter den Edelgeſteinen des großen Mogols einen orientaliſchen Topas von 157¾ Karat geſehen, der 271500 franzoͤſiſche Livres gekoſtet hatte, und Boetius de Boot ver- ſichert, er habe unter den Edelge- ſteinen Kaiſers Rudolphs II einen drey Fuß langen und bey nahe zehn Zoll breiten Topas geſehen. Vor- mals iſt der orientaliſche Topas ge- mei- G 2
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Topas
Topas
ſelben in der Ordnung der vierte
Edelgeſtein: Wiewol Laet behauptet,
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geſchieht, Chryſolithe nennet, alle
andere aͤchte Steine an Haͤrte uͤber-
treffen, und dem Diamante am
naͤchſten kommen; dennoch aber ſtel-
let er ſie ebenfalls nach den Rubi-
nen und Sapphiren. Den (2) Na-
men Topas ſoll er von der Jnſel
Topazes, oder Topaza im rothen
Meere erhalten haben, wo er vor
dem ziemlich haͤufig (3) gefunden
worden; heutiges Tages aber wird
er auch an verſchiedenen andern
Orten, als a) in Oſtindien in dem
Edelgeſteinbruche von Hava in dem
Koͤnigreiche Pegu; ferner b) in ei-
nem Fluſſe auf der Jnſel Zeilan,
deſſen Name nicht genennet wird;
c) in der Jnſel Chitis, bey dem
gluͤcklichen Arabien; d) in Aerhio-
pien; e) in Peru; f) in Sachſen,
vornehmlich im Vogtlande, auf dem
ſogenannten Schneckenberge, neben
dem Huͤgel Tanneberg, zwey Mei-
len von Auerbach; g) in Schleſien,
auf dem Rieſengebirge, bey dem
großen Teiche, auf dem Kommer-
oder Gomberge zu Schreibersaue,
auf dem Kynaſte hinter dem Schloſ-
ſe; ingleichen zu Hermsdorf unter
dem Kynaſte, auf dem Zeisgenhuͤ-
gel bey Schmiedeberg, wie auch in
dem Fluſſe Yſer und Zacken; und
endlich h) in Boͤhmen, gefunden.
Jn Anſehung der (4) Guͤte nach ih-
rem Geburtsorte, werden die ori-
entaliſchen Topaſe aus Oſtindien,
Zeilan, Arabien und Aethiopien
am mehreſten geachtet, weil ſie un-
ter allen am haͤrteſten ſind, und ei-
ne etwas citrongelbe und ſehr an-
genehme Farbe haben. Die Topa-
ſe aus Peru ſind nicht ſo hart, und
ihre Farbe faͤllt mehr in das Oran-
gengelbe. Die ſaͤchſiſchen, auf dem
Schneckenberge brechenden und da-
her insgemein den Namen Schne-
ckentopas fuͤhrenden Topaſe geben,
nach dem Zeugniſſe der Kenner und
der Steinſchneider, ſowol an Schoͤn-
heit der Farbe, welche bey ihnen
bald mehr, bald weniger gelblicht iſt,
faſt wie ein blaſſer Wein, als auch
in Anſehung ihrer Durchſichtigkeit
und ihres Feuers, wie auch in An-
ſehung ihrer Haͤrte den orientaliſchen
nichts nach, und uͤbertreffen in al-
len dieſen Stuͤcken nicht allein die
aus Peru; ſondern auch alle ande-
re europaͤiſche Topaſe. Sie bre-
chen ziemlich haͤufig zwiſchen einem
gelben Mergel und Bergcryſtalle, in
den Kluͤften eines ſehr harten Fel-
ſens, der ſo hart iſt, daß ſich der
Topas damit ſchleifen laͤßt. Ver-
ſchiedene chymiſche Erfahrungen uͤber
den ſaͤchſiſchen Topas kann man in
Potts Lithogeognoſie, in der Fort-
ſetzung, p. 112. u. ff. leſen. Unter
den ſchleſiſchen Topaſen finden ſich
manche von trefflicher Haͤrte und
ſchoͤnem Glanze; es werden aber
ſolche daſelbſt bey weitem nicht in
ſolcher Menge gefunden, als auf
dem Schneckenberge in Sachſen.
Die boͤhmiſchen Topaſe fallen et-
was ins ſchwaͤrzlichte, und nehmen
auch keine recht helle und reine
Politur an, weil ſie unter allen Gat-
tungen von Topaſen die weichſten
ſind; wie es denn unter denſelben
welche giebt, die ſo weich ſind, daß
ſie mit mehrerm Rechte unter die
Bergfluͤſſe, als unter die aͤchten
Edelgeſteine gehoͤren. Es giebt To-
paſe von betraͤchtlichem (5) Gewich-
te und beſonderer Groͤße. Taver-
nier hat unter den Edelgeſteinen des
großen Mogols einen orientaliſchen
Topas von 157¾ Karat geſehen, der
271500 franzoͤſiſche Livres gekoſtet
hatte, und Boetius de Boot ver-
ſichert, er habe unter den Edelge-
ſteinen Kaiſers Rudolphs II einen
drey Fuß langen und bey nahe zehn
Zoll breiten Topas geſehen. Vor-
mals iſt der orientaliſche Topas ge-
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