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Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.

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Nachrede.
langen, daß sein Heyland anstatt seiner Zunge und
Hertzens, so er ihme ungerechter Weise so lange
entzogen, bundert tausend Zungen und Hertzen be-
kommen möchte: O wie gerne sahe er die Jugend
Christi, darin auch die Fülle der Gottheit ware,
in unzehligen jungen Seelen herrlich und wunder-
bar erscheinen! Es deucht ihn ewig Schade zu seyn,
wann ein einiges Hertz vom Satan und der Welt
Christo sollte geraubet werden; er seuffzet auch,
und grämet sich, wann junge Leute ihr hohes Glück,
des lebendigen GOttes Lieblinge und in seiner Huld
zu seyn, nicht erkennen, auch nicht glauben wollen,
daß mehr Reichthum, Ehre, Freude und Vergnü-
gen bey Christo, als bey den vornehmsten irrdischen
Königen zu haben seye: Es beklemmet sein Hertz,
wann er sie nicht bereden kan, daß die Rechtferti-
gung mehr Süßigkeit, Segen und Seligkeit in
sich fasse, als alle ersinnliche Lustbarkeiten der Welt,
und daß ein Königreich der Himmeln, das JE-
sus umsonst, und aus Gnaden seinen Auserkohr-
nen verschencke, mehr Schätze und Herrlichkeiten
begreiffe, als überall alle sichtbare Dinge des Erd-
kreises: Es kräncket ihn, wann sie an seinem Scha-
den sich nicht zur Witzigung spiegeln, und das nicht
in Zeiten thun wollen, was er gethan zu haben so
hefftig wünschet, und versäumet zu haben mit den
bittersten Hertzens-Schmertzen beweinet. O er zö-
ge sie wohl bey den Haaren herbey zu dem allein se-
ligen Christo, ihrem getreuesten Freund, der sie so
gerne dem Joseph, Moses und Daniel an Weis-
heit und Seligkeit in GOtt gleich zu machen Lust
hätte, wann sie nur die so gnadenreiche Zeit ihrer

Heim-
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Nachrede.
langen, daß ſein Heyland anſtatt ſeiner Zunge und
Hertzens, ſo er ihme ungerechter Weiſe ſo lange
entzogen, bundert tauſend Zungen und Hertzen be-
kommen moͤchte: O wie gerne ſahe er die Jugend
Chriſti, darin auch die Fuͤlle der Gottheit ware,
in unzehligen jungen Seelen herrlich und wunder-
bar erſcheinen! Es deucht ihn ewig Schade zu ſeyn,
wann ein einiges Hertz vom Satan und der Welt
Chriſto ſollte geraubet werden; er ſeuffzet auch,
und graͤmet ſich, wann junge Leute ihr hohes Gluͤck,
des lebendigen GOttes Lieblinge und in ſeiner Huld
zu ſeyn, nicht erkennen, auch nicht glauben wollen,
daß mehr Reichthum, Ehre, Freude und Vergnuͤ-
gen bey Chriſto, als bey den vornehmſten irrdiſchen
Koͤnigen zu haben ſeye: Es beklemmet ſein Hertz,
wann er ſie nicht bereden kan, daß die Rechtferti-
gung mehr Suͤßigkeit, Segen und Seligkeit in
ſich faſſe, als alle erſinnliche Luſtbarkeiten der Welt,
und daß ein Koͤnigreich der Himmeln, das JE-
ſus umſonſt, und aus Gnaden ſeinen Auserkohr-
nen verſchencke, mehr Schaͤtze und Herrlichkeiten
begreiffe, als uͤberall alle ſichtbare Dinge des Erd-
kreiſes: Es kraͤncket ihn, wann ſie an ſeinem Scha-
den ſich nicht zur Witzigung ſpiegeln, und das nicht
in Zeiten thun wollen, was er gethan zu haben ſo
hefftig wuͤnſchet, und verſaͤumet zu haben mit den
bitterſten Hertzens-Schmertzen beweinet. O er zoͤ-
ge ſie wohl bey den Haaren herbey zu dem allein ſe-
ligen Chriſto, ihrem getreueſten Freund, der ſie ſo
gerne dem Joſeph, Moſes und Daniel an Weis-
heit und Seligkeit in GOtt gleich zu machen Luſt
haͤtte, wann ſie nur die ſo gnadenreiche Zeit ihrer

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[441/0459] Nachrede. langen, daß ſein Heyland anſtatt ſeiner Zunge und Hertzens, ſo er ihme ungerechter Weiſe ſo lange entzogen, bundert tauſend Zungen und Hertzen be- kommen moͤchte: O wie gerne ſahe er die Jugend Chriſti, darin auch die Fuͤlle der Gottheit ware, in unzehligen jungen Seelen herrlich und wunder- bar erſcheinen! Es deucht ihn ewig Schade zu ſeyn, wann ein einiges Hertz vom Satan und der Welt Chriſto ſollte geraubet werden; er ſeuffzet auch, und graͤmet ſich, wann junge Leute ihr hohes Gluͤck, des lebendigen GOttes Lieblinge und in ſeiner Huld zu ſeyn, nicht erkennen, auch nicht glauben wollen, daß mehr Reichthum, Ehre, Freude und Vergnuͤ- gen bey Chriſto, als bey den vornehmſten irrdiſchen Koͤnigen zu haben ſeye: Es beklemmet ſein Hertz, wann er ſie nicht bereden kan, daß die Rechtferti- gung mehr Suͤßigkeit, Segen und Seligkeit in ſich faſſe, als alle erſinnliche Luſtbarkeiten der Welt, und daß ein Koͤnigreich der Himmeln, das JE- ſus umſonſt, und aus Gnaden ſeinen Auserkohr- nen verſchencke, mehr Schaͤtze und Herrlichkeiten begreiffe, als uͤberall alle ſichtbare Dinge des Erd- kreiſes: Es kraͤncket ihn, wann ſie an ſeinem Scha- den ſich nicht zur Witzigung ſpiegeln, und das nicht in Zeiten thun wollen, was er gethan zu haben ſo hefftig wuͤnſchet, und verſaͤumet zu haben mit den bitterſten Hertzens-Schmertzen beweinet. O er zoͤ- ge ſie wohl bey den Haaren herbey zu dem allein ſe- ligen Chriſto, ihrem getreueſten Freund, der ſie ſo gerne dem Joſeph, Moſes und Daniel an Weis- heit und Seligkeit in GOtt gleich zu machen Luſt haͤtte, wann ſie nur die ſo gnadenreiche Zeit ihrer Heim- E e 5

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 441. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/459>, abgerufen am 22.11.2024.