Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite

Das 8. Cap.
wie du vor deinem GOtt und Richter bestehen,
von ihm als Braut und Königin abgeholet, und
mit der Crone, der unverwelcklichen Crone der
Herrlichkeit gezieret und beseliget werden möchtest.

§. 8.

Sechster Vortheil. Lege dich niemals
schlaffen/ und stehe nie des Morgens auf/
du habest dann deinen
Tauff-Bund
mit dem Drey-Einigen GOtt erneuert,
von ihm die fröliche Gewißheit im Her-
tzen aufs neue empfangen/ daß du sein
Kind seyest/ und ihm dich gantz mit Leib
und Seel aufs neue ewig und unver-
brüchlich zum Eigenthum verschrieben.
Diesen deinen hertzlichen und ewigen
Bund laß sodann die Richtschnur aller
Handlungen in deinem gantzen Leben
seyn. O du glaubest es nicht/ was das
vor ein
Fels des Trostes ist wider den
Teuffel/ wann man gewiß weiß/ man
stehe mit GOTT im Bunde; und was
diese Versicherung vor himmlische Freu-
de mit sich bringet.

Liebes Kind! Welch eine Ehre, welch einen
unsäglichen Nutzen hast du von der unermeßlichen
Liebe des Drey-Einigen GOttes zu dir, daß er sich
Bundes-weise mit dir einläßt, er, der allerhöchste
Monarch, der König aller Königen mit einem Höl-
len-Kind, Sünden-Sclaven, und Gefangenen des

Teuf-

Das 8. Cap.
wie du vor deinem GOtt und Richter beſtehen,
von ihm als Braut und Koͤnigin abgeholet, und
mit der Crone, der unverwelcklichen Crone der
Herrlichkeit gezieret und beſeliget werden moͤchteſt.

§. 8.

Sechſter Vortheil. Lege dich niemals
ſchlaffen/ und ſtehe nie des Morgens auf/
du habeſt dann deinen
Tauff-Bund
mit dem Drey-Einigen GOtt erneuert,
von ihm die froͤliche Gewißheit im Her-
tzen aufs neue empfangen/ daß du ſein
Kind ſeyeſt/ und ihm dich gantz mit Leib
und Seel aufs neue ewig und unver-
bruͤchlich zum Eigenthum verſchrieben.
Dieſen deinen hertzlichen und ewigen
Bund laß ſodann die Richtſchnur aller
Handlungen in deinem gantzen Leben
ſeyn. O du glaubeſt es nicht/ was das
vor ein
Fels des Troſtes iſt wider den
Teuffel/ wann man gewiß weiß/ man
ſtehe mit GOTT im Bunde; und was
dieſe Verſicherung vor himmliſche Freu-
de mit ſich bringet.

Liebes Kind! Welch eine Ehre, welch einen
unſaͤglichen Nutzen haſt du von der unermeßlichen
Liebe des Drey-Einigen GOttes zu dir, daß er ſich
Bundes-weiſe mit dir einlaͤßt, er, der allerhoͤchſte
Monarch, der Koͤnig aller Koͤnigen mit einem Hoͤl-
len-Kind, Suͤnden-Sclaven, und Gefangenen des

Teuf-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0428" n="410"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das 8. Cap.</hi></fw><lb/>
wie du vor deinem GOtt und Richter be&#x017F;tehen,<lb/>
von ihm als Braut und Ko&#x0364;nigin abgeholet, und<lb/>
mit der Crone, der unverwelcklichen Crone der<lb/>
Herrlichkeit gezieret und be&#x017F;eliget werden mo&#x0364;chte&#x017F;t.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 8.</head><lb/>
          <p>Sech&#x017F;ter Vortheil. <hi rendition="#fr">Lege dich niemals<lb/>
&#x017F;chlaffen/ und &#x017F;tehe nie des Morgens auf/<lb/>
du habe&#x017F;t dann deinen</hi> Tauff-Bund<lb/><hi rendition="#fr">mit dem Drey-Einigen GOtt</hi> erneuert,<lb/><hi rendition="#fr">von ihm die fro&#x0364;liche Gewißheit im Her-<lb/>
tzen aufs neue empfangen/ daß du &#x017F;ein<lb/>
Kind &#x017F;eye&#x017F;t/ und ihm dich gantz mit Leib<lb/>
und Seel aufs neue ewig und unver-<lb/>
bru&#x0364;chlich zum Eigenthum ver&#x017F;chrieben.<lb/>
Die&#x017F;en deinen hertzlichen und ewigen<lb/>
Bund laß &#x017F;odann die Richt&#x017F;chnur aller<lb/>
Handlungen in deinem gantzen Leben<lb/>
&#x017F;eyn. O du glaube&#x017F;t es nicht/ was das<lb/>
vor ein</hi> Fels des Tro&#x017F;tes <hi rendition="#fr">i&#x017F;t wider den<lb/>
Teuffel/ wann man gewiß weiß/ man<lb/>
&#x017F;tehe mit GOTT im Bunde; und was<lb/>
die&#x017F;e Ver&#x017F;icherung vor himmli&#x017F;che Freu-<lb/>
de mit &#x017F;ich bringet.</hi></p><lb/>
          <p>Liebes Kind! Welch eine Ehre, welch einen<lb/>
un&#x017F;a&#x0364;glichen Nutzen ha&#x017F;t du von der unermeßlichen<lb/>
Liebe des Drey-Einigen GOttes zu dir, daß er &#x017F;ich<lb/>
Bundes-wei&#x017F;e mit dir einla&#x0364;ßt, er, der allerho&#x0364;ch&#x017F;te<lb/>
Monarch, der Ko&#x0364;nig aller Ko&#x0364;nigen mit einem Ho&#x0364;l-<lb/>
len-Kind, Su&#x0364;nden-Sclaven, und Gefangenen des<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Teuf-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[410/0428] Das 8. Cap. wie du vor deinem GOtt und Richter beſtehen, von ihm als Braut und Koͤnigin abgeholet, und mit der Crone, der unverwelcklichen Crone der Herrlichkeit gezieret und beſeliget werden moͤchteſt. §. 8. Sechſter Vortheil. Lege dich niemals ſchlaffen/ und ſtehe nie des Morgens auf/ du habeſt dann deinen Tauff-Bund mit dem Drey-Einigen GOtt erneuert, von ihm die froͤliche Gewißheit im Her- tzen aufs neue empfangen/ daß du ſein Kind ſeyeſt/ und ihm dich gantz mit Leib und Seel aufs neue ewig und unver- bruͤchlich zum Eigenthum verſchrieben. Dieſen deinen hertzlichen und ewigen Bund laß ſodann die Richtſchnur aller Handlungen in deinem gantzen Leben ſeyn. O du glaubeſt es nicht/ was das vor ein Fels des Troſtes iſt wider den Teuffel/ wann man gewiß weiß/ man ſtehe mit GOTT im Bunde; und was dieſe Verſicherung vor himmliſche Freu- de mit ſich bringet. Liebes Kind! Welch eine Ehre, welch einen unſaͤglichen Nutzen haſt du von der unermeßlichen Liebe des Drey-Einigen GOttes zu dir, daß er ſich Bundes-weiſe mit dir einlaͤßt, er, der allerhoͤchſte Monarch, der Koͤnig aller Koͤnigen mit einem Hoͤl- len-Kind, Suͤnden-Sclaven, und Gefangenen des Teuf-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/428
Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 410. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/428>, abgerufen am 03.12.2024.