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Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.

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Der Beschluß.
meiner gnädig annehmen will: Jetzt kommt ein"
grosser Herr aus dem Welt-Reich, und will mich"
zum Abfall und Ungehorsam gegen meinem GOtt"
verleiten: Diß kommt mir vor, als wann ei-"
ne arme Made den Liebling des grössesten Mo-"
narchen von diesem abwenden wollte, um densel-"
ben in das stinckende Würmer-und Maden-Reich"
hinein zu ziehen." Bedancke du dich demnach der
Ehre, und laß dich ja ihr hochvernünfftiges und
künstliches Geschwätz nicht hinter das Licht führen,
da es etwa heisset: Sie seyen auch von des HErrn
Parthey, und wandern auf gleicher Königlicher
Himmels-Strasse, es seye ferne, daß sie dich von
Christo abführen wollen, sie gedencken vielmehr
auch mit den Patriarchen und Aposteln im Himmel
ihre Nacht-Herberg zu haben etc. Sey klug, lie-
bes Kind, und traue nicht: Du weist wohl, daß
die Fürsten dieser Welt GOttes Geist nicht ha-
ben, den HErrn der Herrlichket nicht kennen, und
dahero bey allem ihrem Geschrey von dem Meßia
und dem Himmelreich ihme doch creutzigen, 1 Cor.
2, 8. Verwechsle du den süssen Frieden und Freu-
de des Heil. Geistes nicht um nichtige und irrdi-
sche Versprechungen; reisse dich von allem los, und
wirff dich durstiglich in Christi Schoos und Arme:
Beschaue den grossen oder kleinen Herrn, der dich
von des Lammes Fußstapffen weg-und ins Welt-
Glück hinab schleppen will, ob derselbe Löcher in
seinen Händen habe, und dencke: "Ey warum"
solte ich GOtt um einen Sünden-Wurm, und"
meinen Liebhaber, der sich aus Liebe für mich hat"
ans Creutz nageln lassen, und seine Wunden-"

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Der Beſchluß.
meiner gnaͤdig annehmen will: Jetzt kommt ein“
groſſer Herr aus dem Welt-Reich, und will mich“
zum Abfall und Ungehorſam gegen meinem GOtt“
verleiten: Diß kommt mir vor, als wann ei-“
ne arme Made den Liebling des groͤſſeſten Mo-“
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ben in das ſtinckende Wuͤrmer-und Maden-Reich“
hinein zu ziehen.‟ Bedancke du dich demnach der
Ehre, und laß dich ja ihr hochvernuͤnfftiges und
kuͤnſtliches Geſchwaͤtz nicht hinter das Licht fuͤhren,
da es etwa heiſſet: Sie ſeyen auch von des HErrn
Parthey, und wandern auf gleicher Koͤniglicher
Himmels-Straſſe, es ſeye ferne, daß ſie dich von
Chriſto abfuͤhren wollen, ſie gedencken vielmehr
auch mit den Patriarchen und Apoſteln im Himmel
ihre Nacht-Herberg zu haben ꝛc. Sey klug, lie-
bes Kind, und traue nicht: Du weiſt wohl, daß
die Fuͤrſten dieſer Welt GOttes Geiſt nicht ha-
ben, den HErrn der Herrlichket nicht kennen, und
dahero bey allem ihrem Geſchrey von dem Meßia
und dem Himmelreich ihme doch creutzigen, 1 Cor.
2, 8. Verwechsle du den ſuͤſſen Frieden und Freu-
de des Heil. Geiſtes nicht um nichtige und irrdi-
ſche Verſprechungen; reiſſe dich von allem los, und
wirff dich durſtiglich in Chriſti Schoos und Arme:
Beſchaue den groſſen oder kleinen Herrn, der dich
von des Lammes Fußſtapffen weg-und ins Welt-
Gluͤck hinab ſchleppen will, ob derſelbe Loͤcher in
ſeinen Haͤnden habe, und dencke: „Ey warum“
ſolte ich GOtt um einen Suͤnden-Wurm, und“
meinen Liebhaber, der ſich aus Liebe fuͤr mich hat“
ans Creutz nageln laſſen, und ſeine Wunden-“

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[405/0423] Der Beſchluß. meiner gnaͤdig annehmen will: Jetzt kommt ein“ groſſer Herr aus dem Welt-Reich, und will mich“ zum Abfall und Ungehorſam gegen meinem GOtt“ verleiten: Diß kommt mir vor, als wann ei-“ ne arme Made den Liebling des groͤſſeſten Mo-“ narchen von dieſem abwenden wollte, um denſel-“ ben in das ſtinckende Wuͤrmer-und Maden-Reich“ hinein zu ziehen.‟ Bedancke du dich demnach der Ehre, und laß dich ja ihr hochvernuͤnfftiges und kuͤnſtliches Geſchwaͤtz nicht hinter das Licht fuͤhren, da es etwa heiſſet: Sie ſeyen auch von des HErrn Parthey, und wandern auf gleicher Koͤniglicher Himmels-Straſſe, es ſeye ferne, daß ſie dich von Chriſto abfuͤhren wollen, ſie gedencken vielmehr auch mit den Patriarchen und Apoſteln im Himmel ihre Nacht-Herberg zu haben ꝛc. Sey klug, lie- bes Kind, und traue nicht: Du weiſt wohl, daß die Fuͤrſten dieſer Welt GOttes Geiſt nicht ha- ben, den HErrn der Herrlichket nicht kennen, und dahero bey allem ihrem Geſchrey von dem Meßia und dem Himmelreich ihme doch creutzigen, 1 Cor. 2, 8. Verwechsle du den ſuͤſſen Frieden und Freu- de des Heil. Geiſtes nicht um nichtige und irrdi- ſche Verſprechungen; reiſſe dich von allem los, und wirff dich durſtiglich in Chriſti Schoos und Arme: Beſchaue den groſſen oder kleinen Herrn, der dich von des Lammes Fußſtapffen weg-und ins Welt- Gluͤck hinab ſchleppen will, ob derſelbe Loͤcher in ſeinen Haͤnden habe, und dencke: „Ey warum“ ſolte ich GOtt um einen Suͤnden-Wurm, und“ meinen Liebhaber, der ſich aus Liebe fuͤr mich hat“ ans Creutz nageln laſſen, und ſeine Wunden-“ Mah-“ C c 3

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 405. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/423>, abgerufen am 21.11.2024.