und Streichen, sondern von Aepfeln und Biren, Trauben und Feigen, Kuchen und Fladen, Casta- nien und Mandel-Kernen, Zucker-Brod und Mar- cipan, vom Reiten und Fahren etc. sie erfahren aber hernach mit Schmertzen, wie theuer sie etwelche we- nige verschluckte Lecker-Bißlein bezahlen müssen. Laß dich darum, liebes Kind, nicht bethören; komm, nimm Zucht an und höre JEsum: Je weniger du Exempel und Handleitung von Menschen hast; desto anhaltender schreye zu deinem Erlöser, wie ar- me Lämmergen nach ihrem Hirten.
§. 19.
II.Jn der Versuchung/ wann du mer- ckest/ daß er dir mit dieser oder jener Sünde gewaltig zusetzet. Alsdanna) fliehe in die Wunden JEsu/ und nimm ihn und die Krafft seines Todes zum Bey- stand/ Ephes. 6, 16.
Ach es ist ein unbeschreiblicher Jammer, daß junge Leute ohne JEsum und ohne den H. Geist, wie die Heyden-Kinder so blind hinfahren. Hören sie schon etwas von JESU, und von den Dingen, die des Geistes GOttes sind, so verstehen sie es nicht; ver- stehen sie es schon und fühlen einige Rührung, so wissen sie doch nicht, wie und wozu sie Christi Blut und Tod gebrauchen und anwenden sollen, da sie doch dieser heilsamen Artzney, bis zur vollendeten Heilmachung ihrer theuren Seelen unabläßig be- dürffen zum ewigen Leben: Und wann sie schon von diesem göttlichen Geheimniß der Liebe des Vaters
und
Y
der Verfuͤhrung der Jugend.
und Streichen, ſondern von Aepfeln und Biren, Trauben und Feigen, Kuchen und Fladen, Caſta- nien und Mandel-Kernen, Zucker-Brod und Mar- cipan, vom Reiten und Fahren ꝛc. ſie erfahren aber hernach mit Schmertzen, wie theuer ſie etwelche we- nige verſchluckte Lecker-Bißlein bezahlen muͤſſen. Laß dich darum, liebes Kind, nicht bethoͤren; komm, nimm Zucht an und hoͤre JEſum: Je weniger du Exempel und Handleitung von Menſchen haſt; deſto anhaltender ſchreye zu deinem Erloͤſer, wie ar- me Laͤmmergen nach ihrem Hirten.
§. 19.
II.Jn der Verſuchung/ wann du mer- ckeſt/ daß er dir mit dieſer oder jener Suͤnde gewaltig zuſetzet. Alsdanna) fliehe in die Wunden JEſu/ und nimm ihn und die Krafft ſeines Todes zum Bey- ſtand/ Epheſ. 6, 16.
Ach es iſt ein unbeſchreiblicher Jammer, daß junge Leute ohne JEſum und ohne den H. Geiſt, wie die Heyden-Kinder ſo blind hinfahren. Hoͤren ſie ſchon etwas von JESU, und von den Dingen, die des Geiſtes GOttes ſind, ſo verſtehen ſie es nicht; ver- ſtehen ſie es ſchon und fuͤhlen einige Ruͤhrung, ſo wiſſen ſie doch nicht, wie und wozu ſie Chriſti Blut und Tod gebrauchen und anwenden ſollen, da ſie doch dieſer heilſamen Artzney, bis zur vollendeten Heilmachung ihrer theuren Seelen unablaͤßig be- duͤrffen zum ewigen Leben: Und wann ſie ſchon von dieſem goͤttlichen Geheimniß der Liebe des Vaters
und
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der Verfuͤhrung der Jugend.
und Streichen, ſondern von Aepfeln und Biren,
Trauben und Feigen, Kuchen und Fladen, Caſta-
nien und Mandel-Kernen, Zucker-Brod und Mar-
cipan, vom Reiten und Fahren ꝛc. ſie erfahren aber
hernach mit Schmertzen, wie theuer ſie etwelche we-
nige verſchluckte Lecker-Bißlein bezahlen muͤſſen.
Laß dich darum, liebes Kind, nicht bethoͤren; komm,
nimm Zucht an und hoͤre JEſum: Je weniger du
Exempel und Handleitung von Menſchen haſt;
deſto anhaltender ſchreye zu deinem Erloͤſer, wie ar-
me Laͤmmergen nach ihrem Hirten.
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II. Jn der Verſuchung/ wann du mer-
ckeſt/ daß er dir mit dieſer oder jener
Suͤnde gewaltig zuſetzet. Alsdann a)
fliehe in die Wunden JEſu/ und nimm
ihn und die Krafft ſeines Todes zum Bey-
ſtand/ Epheſ. 6, 16.
Ach es iſt ein unbeſchreiblicher Jammer, daß
junge Leute ohne JEſum und ohne den H. Geiſt, wie
die Heyden-Kinder ſo blind hinfahren. Hoͤren ſie ſchon
etwas von JESU, und von den Dingen, die des
Geiſtes GOttes ſind, ſo verſtehen ſie es nicht; ver-
ſtehen ſie es ſchon und fuͤhlen einige Ruͤhrung, ſo
wiſſen ſie doch nicht, wie und wozu ſie Chriſti Blut
und Tod gebrauchen und anwenden ſollen, da ſie
doch dieſer heilſamen Artzney, bis zur vollendeten
Heilmachung ihrer theuren Seelen unablaͤßig be-
duͤrffen zum ewigen Leben: Und wann ſie ſchon von
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Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 337. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/355>, abgerufen am 17.07.2024.
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