Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.der Verführung der Jugend. von innen und aussen ausbreitet, wie süsse derHeyland, und wie selig ein gutes Gewissen, und ein von Sünden gereinigtes Hertz seye, wann der- jenige nicht aufthut, der die Schlüssel der Höllen und des Todes/ Offenb. Joh. 1, 18. Ap. Gesch. 16, 26. und die Schlüssel Davids hat. Offenb. Joh. 3, 7. so muß dem/ der mit Kindern umgehet/ dieser Gnaden- Schlüssel eingehändiget werden; wie der selige Caspar Schade einen solchen Schlüssel hatte, und darum Fremde die Stadt Berlin um des unerhörten Segens willen, der sich an der lie- ben Jugend zeigete, selig gepriesen. Dann wann dieser GOttes-Mann in der Unterweisung jun- ger Leuten beschäfftiget ware; so giengen nicht blos leere Worte aus seinem Munde, sondern es flosse zugleich Myrten-Oel und Honig aus dem Felsen des Heyls in die zarte Hertzen der Kinder. Und ach! wo dieses geheime Werck des Heiligen Geistes nicht dabey ist, so muß man sich nicht ver- wundern, warum die Zusprüche so wenig an- schlagen. §. 10. Es muß indessen auch das Kind selbe gantz den, X
der Verfuͤhrung der Jugend. von innen und auſſen ausbreitet, wie ſuͤſſe derHeyland, und wie ſelig ein gutes Gewiſſen, und ein von Suͤnden gereinigtes Hertz ſeye, wann der- jenige nicht aufthut, der die Schluͤſſel der Hoͤllen und des Todes/ Offenb. Joh. 1, 18. Ap. Geſch. 16, 26. und die Schluͤſſel Davids hat. Offenb. Joh. 3, 7. ſo muß dem/ der mit Kindern umgehet/ dieſer Gnaden- Schluͤſſel eingehaͤndiget werden; wie der ſelige Caſpar Schade einen ſolchen Schluͤſſel hatte, und darum Fremde die Stadt Berlin um des unerhoͤrten Segens willen, der ſich an der lie- ben Jugend zeigete, ſelig geprieſen. Dann wann dieſer GOttes-Mann in der Unterweiſung jun- ger Leuten beſchaͤfftiget ware; ſo giengen nicht blos leere Worte aus ſeinem Munde, ſondern es floſſe zugleich Myrten-Oel und Honig aus dem Felſen des Heyls in die zarte Hertzen der Kinder. Und ach! wo dieſes geheime Werck des Heiligen Geiſtes nicht dabey iſt, ſo muß man ſich nicht ver- wundern, warum die Zuſpruͤche ſo wenig an- ſchlagen. §. 10. Es muß indeſſen auch das Kind ſelbe gantz den, X
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der Verfuͤhrung der Jugend.
von innen und auſſen ausbreitet, wie ſuͤſſe der
Heyland, und wie ſelig ein gutes Gewiſſen, und
ein von Suͤnden gereinigtes Hertz ſeye, wann der-
jenige nicht aufthut, der die Schluͤſſel der
Hoͤllen und des Todes/ Offenb. Joh. 1, 18.
Ap. Geſch. 16, 26. und die Schluͤſſel Davids
hat. Offenb. Joh. 3, 7. ſo muß dem/ der
mit Kindern umgehet/ dieſer Gnaden-
Schluͤſſel eingehaͤndiget werden; wie der
ſelige Caſpar Schade einen ſolchen Schluͤſſel
hatte, und darum Fremde die Stadt Berlin um
des unerhoͤrten Segens willen, der ſich an der lie-
ben Jugend zeigete, ſelig geprieſen. Dann wann
dieſer GOttes-Mann in der Unterweiſung jun-
ger Leuten beſchaͤfftiget ware; ſo giengen nicht
blos leere Worte aus ſeinem Munde, ſondern es
floſſe zugleich Myrten-Oel und Honig aus dem
Felſen des Heyls in die zarte Hertzen der Kinder.
Und ach! wo dieſes geheime Werck des Heiligen
Geiſtes nicht dabey iſt, ſo muß man ſich nicht ver-
wundern, warum die Zuſpruͤche ſo wenig an-
ſchlagen.
§. 10.
Es muß indeſſen auch das Kind ſelbe gantz
beſonders unter der genauen Zucht der himm-
liſchen Weisheit ſtehen, wann es z. Ex. uͤber
jeden unnuͤtzen Gedancken beſtrafft, zu keinen, als
guten und heiligen Gewohnheit gebracht, von allen
hefftigen Begierden nach etwas, das den Kindern
gemeiniglich angemeſſen iſt, zuruͤck gehalten wer-
den,
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