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Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.

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Cap. 6. Die sechste Quelle
die verborgenen Schliche dieses Feindes
dir der Heilige Geist gar bald aufdecken/
wann du ihm und seiner Zucht und Re-
gierung dein gantzes Hertz ohne falsch
aufgeopffert hast.

Was hier der seel. Herr Rambach meldet,
ist von solcher Wichtigkeit, daß meine schwache
Feder nicht im Stande ist, es sattsam beschreiben
zu können, und wann ich mich in diese hoch-theure
Erinnerungen einlassen wollte, so würde es ein ge-
gewaltiges Buch abgeben, da sonsten schon wider
meinen Vorsatz allzuweitläufftig geworden bin, und
mir recht wehe thut, daß nicht verkürtzter mich
fassen kan. Nur dieses muß ich sagen, daß nach-
dem in dieser letzten Stunde viele Antichristen in
die Kirche eingedrungen, und der Drache seine
Mord-Klauen allenthalben hingeschlagen, kaum
etwas so seltenes auf dem Erdboden anzutreffen
seye, als ein Jüngling oder Jungfrau/
so dem Teuffel und der Sünde entflie-
het/ und an der Gottesforcht hält.
Es
ist freylich schon ein grosses Wunder der
Gnade/
und ein Zeugniß, daß JEsus aufer-
standen, und den Satan unter seine Füsse getre-
ten habe, daß nicht alle junge Leute in ihrer schön-
sten Blühte in das Sünden-Wasser auf das tieff-
ste versencket, und in das irrdische Wesen auf al-
lerley Weise hinein gebracht, und weggeraffet wer-
den. Noch grösser aber ist das Gnaden-
Wunder, so die Blut-Krafft JEsu des Sohns GOt-
tes ausübet, daß er die sündhaffteste und unglückselig-
ste Tropffen, welche Satanas auf seinem gifftigen

Grund

Cap. 6. Die ſechſte Quelle
die verborgenen Schliche dieſes Feindes
dir der Heilige Geiſt gar bald aufdecken/
wann du ihm und ſeiner Zucht und Re-
gierung dein gantzes Hertz ohne falſch
aufgeopffert haſt.

Was hier der ſeel. Herr Rambach meldet,
iſt von ſolcher Wichtigkeit, daß meine ſchwache
Feder nicht im Stande iſt, es ſattſam beſchreiben
zu koͤnnen, und wann ich mich in dieſe hoch-theure
Erinnerungen einlaſſen wollte, ſo wuͤrde es ein ge-
gewaltiges Buch abgeben, da ſonſten ſchon wider
meinen Vorſatz allzuweitlaͤufftig geworden bin, und
mir recht wehe thut, daß nicht verkuͤrtzter mich
faſſen kan. Nur dieſes muß ich ſagen, daß nach-
dem in dieſer letzten Stunde viele Antichriſten in
die Kirche eingedrungen, und der Drache ſeine
Mord-Klauen allenthalben hingeſchlagen, kaum
etwas ſo ſeltenes auf dem Erdboden anzutreffen
ſeye, als ein Juͤngling oder Jungfrau/
ſo dem Teuffel und der Suͤnde entflie-
het/ und an der Gottesforcht haͤlt.
Es
iſt freylich ſchon ein groſſes Wunder der
Gnade/
und ein Zeugniß, daß JEſus aufer-
ſtanden, und den Satan unter ſeine Fuͤſſe getre-
ten habe, daß nicht alle junge Leute in ihrer ſchoͤn-
ſten Bluͤhte in das Suͤnden-Waſſer auf das tieff-
ſte verſencket, und in das irrdiſche Weſen auf al-
lerley Weiſe hinein gebracht, und weggeraffet wer-
den. Noch groͤſſer aber iſt das Gnaden-
Wunder, ſo die Blut-Krafft JEſu des Sohns GOt-
tes ausuͤbet, daß er die ſuͤndhaffteſte und ungluͤckſelig-
ſte Tropffen, welche Satanas auf ſeinem gifftigen

Grund
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[218/0336] Cap. 6. Die ſechſte Quelle die verborgenen Schliche dieſes Feindes dir der Heilige Geiſt gar bald aufdecken/ wann du ihm und ſeiner Zucht und Re- gierung dein gantzes Hertz ohne falſch aufgeopffert haſt. Was hier der ſeel. Herr Rambach meldet, iſt von ſolcher Wichtigkeit, daß meine ſchwache Feder nicht im Stande iſt, es ſattſam beſchreiben zu koͤnnen, und wann ich mich in dieſe hoch-theure Erinnerungen einlaſſen wollte, ſo wuͤrde es ein ge- gewaltiges Buch abgeben, da ſonſten ſchon wider meinen Vorſatz allzuweitlaͤufftig geworden bin, und mir recht wehe thut, daß nicht verkuͤrtzter mich faſſen kan. Nur dieſes muß ich ſagen, daß nach- dem in dieſer letzten Stunde viele Antichriſten in die Kirche eingedrungen, und der Drache ſeine Mord-Klauen allenthalben hingeſchlagen, kaum etwas ſo ſeltenes auf dem Erdboden anzutreffen ſeye, als ein Juͤngling oder Jungfrau/ ſo dem Teuffel und der Suͤnde entflie- het/ und an der Gottesforcht haͤlt. Es iſt freylich ſchon ein groſſes Wunder der Gnade/ und ein Zeugniß, daß JEſus aufer- ſtanden, und den Satan unter ſeine Fuͤſſe getre- ten habe, daß nicht alle junge Leute in ihrer ſchoͤn- ſten Bluͤhte in das Suͤnden-Waſſer auf das tieff- ſte verſencket, und in das irrdiſche Weſen auf al- lerley Weiſe hinein gebracht, und weggeraffet wer- den. Noch groͤſſer aber iſt das Gnaden- Wunder, ſo die Blut-Krafft JEſu des Sohns GOt- tes ausuͤbet, daß er die ſuͤndhaffteſte und ungluͤckſelig- ſte Tropffen, welche Satanas auf ſeinem gifftigen Grund

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/336>, abgerufen am 21.11.2024.