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Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.

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Cap. 4. Die vierte Quelle
Also will auch die Heilige Dreyeinigkeit darinnen
wohnen und sich dir offenbaren, wo du nur JE-
sum liebest, und aus Liebe seine Gebote bewahrest,
Joh. 14, 21. 23.

Es ware ein junges Töchterlein, welches zuweilen ziem-
lich/ lange still und einsam sasse, und sich wie ein Lämmlein
auf der Gnaden-Au der süssen Uberdenckung von seinem
Hirten weydete. Auf eine Zeit ward das Kind gefraget, wie
es ihme zu Muth seye; worauf es sagte: Wie einem Ver-
liebten/ so seinem Liebhaber nachsinnet.

§. 9.

Sagst du: Wie werden mir aber geist-
liche und ewige Dinge so innig, nahe
und brauchbar, daß ich meine Kurtzweil
daran haben könne?

Antwort: Wann JEsus deine Seele mit sei-
nem theuren Blut zu seinem ewigen Eigenthum
eingekaufft, und dich mit dem Pfand des Heiligen
Geistes versiegelt, so daß du sagen kanst, daß er
dir zu deinem GOtt, und du ihm zum Volck des
Eigenthums geworden seyest, 5 Buch Mos. 26,
17. 18. Wann es dir demnach ein Ernst ist, zu
ihme zu sagen: "Jch will gantz dein seyn, HErr
"JEsu! und all mein Tichten und Trachten,
"Sinnen und Beginnen, Schlaffen und Wa-
"chen, Leben und Sterben soll auch dein seyn:
"Schlage du nur auch deine Gnaden-Hand auf
"mich, als dein Eigenthum und sage: Trotz
"dem Teufel/ Welt und Sünde/ diß Kind
"ist mein/ es ist mein Theil meines Lied-
"lohns und gehöret zu meinem Erb-
"gut etc.
So sollst du mein fortdaurender Er-

löser

Cap. 4. Die vierte Quelle
Alſo will auch die Heilige Dreyeinigkeit darinnen
wohnen und ſich dir offenbaren, wo du nur JE-
ſum liebeſt, und aus Liebe ſeine Gebote bewahreſt,
Joh. 14, 21. 23.

Es ware ein junges Toͤchterlein, welches zuweilen ziem-
lich/ lange ſtill und einſam ſaſſe, und ſich wie ein Laͤmmlein
auf der Gnaden-Au der ſuͤſſen Uberdenckung von ſeinem
Hirten weydete. Auf eine Zeit ward das Kind gefraget, wie
es ihme zu Muth ſeye; worauf es ſagte: Wie einem Ver-
liebten/ ſo ſeinem Liebhaber nachſinnet.

§. 9.

Sagſt du: Wie werden mir aber geiſt-
liche und ewige Dinge ſo innig, nahe
und brauchbar, daß ich meine Kurtzweil
daran haben koͤnne?

Antwort: Wann JEſus deine Seele mit ſei-
nem theuren Blut zu ſeinem ewigen Eigenthum
eingekaufft, und dich mit dem Pfand des Heiligen
Geiſtes verſiegelt, ſo daß du ſagen kanſt, daß er
dir zu deinem GOtt, und du ihm zum Volck des
Eigenthums geworden ſeyeſt, 5 Buch Moſ. 26,
17. 18. Wann es dir demnach ein Ernſt iſt, zu
ihme zu ſagen: „Jch will gantz dein ſeyn, HErr
“JEſu! und all mein Tichten und Trachten,
“Sinnen und Beginnen, Schlaffen und Wa-
“chen, Leben und Sterben ſoll auch dein ſeyn:
“Schlage du nur auch deine Gnaden-Hand auf
“mich, als dein Eigenthum und ſage: Trotz
“dem Teufel/ Welt und Suͤnde/ diß Kind
“iſt mein/ es iſt mein Theil meines Lied-
“lohns und gehoͤret zu meinem Erb-
“gut ꝛc.
So ſollſt du mein fortdaurender Er-

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[276/0294] Cap. 4. Die vierte Quelle Alſo will auch die Heilige Dreyeinigkeit darinnen wohnen und ſich dir offenbaren, wo du nur JE- ſum liebeſt, und aus Liebe ſeine Gebote bewahreſt, Joh. 14, 21. 23. Es ware ein junges Toͤchterlein, welches zuweilen ziem- lich/ lange ſtill und einſam ſaſſe, und ſich wie ein Laͤmmlein auf der Gnaden-Au der ſuͤſſen Uberdenckung von ſeinem Hirten weydete. Auf eine Zeit ward das Kind gefraget, wie es ihme zu Muth ſeye; worauf es ſagte: Wie einem Ver- liebten/ ſo ſeinem Liebhaber nachſinnet. §. 9. Sagſt du: Wie werden mir aber geiſt- liche und ewige Dinge ſo innig, nahe und brauchbar, daß ich meine Kurtzweil daran haben koͤnne? Antwort: Wann JEſus deine Seele mit ſei- nem theuren Blut zu ſeinem ewigen Eigenthum eingekaufft, und dich mit dem Pfand des Heiligen Geiſtes verſiegelt, ſo daß du ſagen kanſt, daß er dir zu deinem GOtt, und du ihm zum Volck des Eigenthums geworden ſeyeſt, 5 Buch Moſ. 26, 17. 18. Wann es dir demnach ein Ernſt iſt, zu ihme zu ſagen: „Jch will gantz dein ſeyn, HErr “JEſu! und all mein Tichten und Trachten, “Sinnen und Beginnen, Schlaffen und Wa- “chen, Leben und Sterben ſoll auch dein ſeyn: “Schlage du nur auch deine Gnaden-Hand auf “mich, als dein Eigenthum und ſage: Trotz “dem Teufel/ Welt und Suͤnde/ diß Kind “iſt mein/ es iſt mein Theil meines Lied- “lohns und gehoͤret zu meinem Erb- “gut ꝛc. So ſollſt du mein fortdaurender Er- loͤſer

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/294>, abgerufen am 25.11.2024.