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Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.

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Cap. 4. Die vierte Quelle
wann du gleich deswegen von den an-
dern spöttisch verhöhnet wirst. Bleibe
lieber allein/ und ergetze dich an der Ge-
sellschafft der lieben Engel/ die allezeit
um dich sind. Wann andere in ihren
Buben-Stücken lustig sind/ so halte du
dich zu deinem Seelen-Bräutigam JE-
su Christo/ der auch aller Orten bey und
in dir ist/ dessen du dich im Glauben
und Liebe von Hertzen trösten kanst.
Spiele also mit deinem Heyland im Her-
tzen/ rede mit ihme gantz vertraut in
unabläßigem Gebet/ dann du hast je-
derzeit einen freyen Zutritt zu ihme.

Salomon ermahnet in allem Ernst junge Leute
zur Freude/ sagende: So freue dich/
Jüngling in deiner Jugend/ und laß
dein Hertz guter Dinge seyn in deiner
Jugend/
mit dem Zusatz, daß GOtt die Ver-
ächter dieser geistlichen, Göttlichen Freude härtig-
lich straffen werde. Pred. 11, 9.

Jener gottselige Knab hatte in einer Predigt gehöret,
daß GOtt schon in dieser Zeit zuweilen einen Vorschmack
seiner Seligkeit gebe, und fiele darum daheim gleich auf feine
Knie, und bate seinen GOtt um den Anfang ewiger Freu-
de, und empfieng was er bate, so daß der Geschmack himm-
lischer Freude und Süßigkeit zwey Jahre lang unaussetzlich
in ihme bliebe: Nach deren Verfliessung aber fande
JEsus gut, ihme ein bitter Träncklein aus seinem Leydens-
Becher kosten zu lassen, um ihme dadurch zu einer reinern
mehrern und herrlichern Seligkeit zu befördern.

Mein Kind! du bist zwar noch jung, aber
doch wohl so verständig zu erkennen, daß in GOtt
die allersüsseste, reineste und vergnüglichste Freude

seye.

Cap. 4. Die vierte Quelle
wann du gleich deswegen von den an-
dern ſpoͤttiſch verhoͤhnet wirſt. Bleibe
lieber allein/ und ergetze dich an der Ge-
ſellſchafft der lieben Engel/ die allezeit
um dich ſind. Wann andere in ihren
Buben-Stuͤcken luſtig ſind/ ſo halte du
dich zu deinem Seelen-Braͤutigam JE-
ſu Chriſto/ der auch aller Orten bey und
in dir iſt/ deſſen du dich im Glauben
und Liebe von Hertzen troͤſten kanſt.
Spiele alſo mit deinem Heyland im Her-
tzen/ rede mit ihme gantz vertraut in
unablaͤßigem Gebet/ dann du haſt je-
derzeit einen freyen Zutritt zu ihme.

Salomon ermahnet in allem Ernſt junge Leute
zur Freude/ ſagende: So freue dich/
Juͤngling in deiner Jugend/ und laß
dein Hertz guter Dinge ſeyn in deiner
Jugend/
mit dem Zuſatz, daß GOtt die Ver-
aͤchter dieſer geiſtlichen, Goͤttlichen Freude haͤrtig-
lich ſtraffen werde. Pred. 11, 9.

Jener gottſelige Knab hatte in einer Predigt gehoͤret,
daß GOtt ſchon in dieſer Zeit zuweilen einen Vorſchmack
ſeiner Seligkeit gebe, und fiele darum daheim gleich auf feine
Knie, und bate ſeinen GOtt um den Anfang ewiger Freu-
de, und empfieng was er bate, ſo daß der Geſchmack himm-
liſcher Freude und Suͤßigkeit zwey Jahre lang unausſetzlich
in ihme bliebe: Nach deren Verflieſſung aber fande
JEſus gut, ihme ein bitter Traͤncklein aus ſeinem Leydens-
Becher koſten zu laſſen, um ihme dadurch zu einer reinern
mehrern und herrlichern Seligkeit zu befoͤrdern.

Mein Kind! du biſt zwar noch jung, aber
doch wohl ſo verſtaͤndig zu erkennen, daß in GOtt
die allerſuͤſſeſte, reineſte und vergnuͤglichſte Freude

ſeye.
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[270/0288] Cap. 4. Die vierte Quelle wann du gleich deswegen von den an- dern ſpoͤttiſch verhoͤhnet wirſt. Bleibe lieber allein/ und ergetze dich an der Ge- ſellſchafft der lieben Engel/ die allezeit um dich ſind. Wann andere in ihren Buben-Stuͤcken luſtig ſind/ ſo halte du dich zu deinem Seelen-Braͤutigam JE- ſu Chriſto/ der auch aller Orten bey und in dir iſt/ deſſen du dich im Glauben und Liebe von Hertzen troͤſten kanſt. Spiele alſo mit deinem Heyland im Her- tzen/ rede mit ihme gantz vertraut in unablaͤßigem Gebet/ dann du haſt je- derzeit einen freyen Zutritt zu ihme. Salomon ermahnet in allem Ernſt junge Leute zur Freude/ ſagende: So freue dich/ Juͤngling in deiner Jugend/ und laß dein Hertz guter Dinge ſeyn in deiner Jugend/ mit dem Zuſatz, daß GOtt die Ver- aͤchter dieſer geiſtlichen, Goͤttlichen Freude haͤrtig- lich ſtraffen werde. Pred. 11, 9. Jener gottſelige Knab hatte in einer Predigt gehoͤret, daß GOtt ſchon in dieſer Zeit zuweilen einen Vorſchmack ſeiner Seligkeit gebe, und fiele darum daheim gleich auf feine Knie, und bate ſeinen GOtt um den Anfang ewiger Freu- de, und empfieng was er bate, ſo daß der Geſchmack himm- liſcher Freude und Suͤßigkeit zwey Jahre lang unausſetzlich in ihme bliebe: Nach deren Verflieſſung aber fande JEſus gut, ihme ein bitter Traͤncklein aus ſeinem Leydens- Becher koſten zu laſſen, um ihme dadurch zu einer reinern mehrern und herrlichern Seligkeit zu befoͤrdern. Mein Kind! du biſt zwar noch jung, aber doch wohl ſo verſtaͤndig zu erkennen, daß in GOtt die allerſuͤſſeſte, reineſte und vergnuͤglichſte Freude ſeye.

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/288>, abgerufen am 24.11.2024.