mung, und bitte ihn, daß er dir doch selber die Hand führen wolle.
Kinder sind zum Mahlen und Su- deln geneigt. Darum mahle du, mein Kind! den schönsten König, seine Gemahlin, seine Kin- der, die Printzen vom königlichen Geblüt, und alle seine Grossen des Reichs und Edle des Hofs, ab; fasse JEsum und seine Braut, wie sie Hohel. C. 4. und 5. beschrieben sind, tief ins Gemüth, und auch aller Neugebohrnen Wandel, Gedult, De- muth, Glauben, Keuschheit, Selbst- und Welt- Verläugnung in beständiges Angedencken, und lasse es einen solch tieffen Eindruck ins Hertz geben, daß es wie mit Oel-Farben (mit dem Oel des Hei- ligen Geistes) darauf gemahlet seye, und so schöne als lebhafft in deinem Thun und Lassen gläntze; imaginiere dich mit deinem Gemüth in den Sinn, Lehre und Leben der heiligen Aposteln, als der Grossen des Reichs, und der Märtyrer, als der Edlen des Hofs: Ja probiere zu seyn, wie Enoch, Moses, Jsaac, Jacob, Joseph, Daniel, Jo- hannes, Jgnatius etc. diese, und voraus das liebe JEsulein, sollen dir fleißig in deinen Gedancken schweben.
Du spatzierest so gern/ sonderlich in die Palläste und Lust-Gärten der Königen. Siehe, dein JEsus gehet zum Vater ins Paradies, und will dich, liebes Kind! mitnehmen; zu dem End rufft er dir gleichsam zu: Liebstes Knäblein! (lieb- stes Töchterlein!) werthestes Kind! folge mir nach! Er siehet hinter sich, ob du hurtig hinter ihm her gehest, und seine Fußstapffen warm haltest? Eile
hastig
der Verfuͤhrung der Jugend.
mung, und bitte ihn, daß er dir doch ſelber die Hand fuͤhren wolle.
Kinder ſind zum Mahlen und Su- deln geneigt. Darum mahle du, mein Kind! den ſchoͤnſten Koͤnig, ſeine Gemahlin, ſeine Kin- der, die Printzen vom koͤniglichen Gebluͤt, und alle ſeine Groſſen des Reichs und Edle des Hofs, ab; faſſe JEſum und ſeine Braut, wie ſie Hohel. C. 4. und 5. beſchrieben ſind, tief ins Gemuͤth, und auch aller Neugebohrnen Wandel, Gedult, De- muth, Glauben, Keuſchheit, Selbſt- und Welt- Verlaͤugnung in beſtaͤndiges Angedencken, und laſſe es einen ſolch tieffen Eindruck ins Hertz geben, daß es wie mit Oel-Farben (mit dem Oel des Hei- ligen Geiſtes) darauf gemahlet ſeye, und ſo ſchoͤne als lebhafft in deinem Thun und Laſſen glaͤntze; imaginiere dich mit deinem Gemuͤth in den Sinn, Lehre und Leben der heiligen Apoſteln, als der Groſſen des Reichs, und der Maͤrtyrer, als der Edlen des Hofs: Ja probiere zu ſeyn, wie Enoch, Moſes, Jſaac, Jacob, Joſeph, Daniel, Jo- hannes, Jgnatius ꝛc. dieſe, und voraus das liebe JEſulein, ſollen dir fleißig in deinen Gedancken ſchweben.
Du ſpatziereſt ſo gern/ ſonderlich in die Pallaͤſte und Luſt-Gaͤrten der Koͤnigen. Siehe, dein JEſus gehet zum Vater ins Paradies, und will dich, liebes Kind! mitnehmen; zu dem End rufft er dir gleichſam zu: Liebſtes Knaͤblein! (lieb- ſtes Toͤchterlein!) wertheſtes Kind! folge mir nach! Er ſiehet hinter ſich, ob du hurtig hinter ihm her geheſt, und ſeine Fußſtapffen warm halteſt? Eile
haſtig
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der Verfuͤhrung der Jugend.
mung, und bitte ihn, daß er dir doch ſelber die
Hand fuͤhren wolle.
Kinder ſind zum Mahlen und Su-
deln geneigt. Darum mahle du, mein Kind!
den ſchoͤnſten Koͤnig, ſeine Gemahlin, ſeine Kin-
der, die Printzen vom koͤniglichen Gebluͤt, und alle
ſeine Groſſen des Reichs und Edle des Hofs, ab;
faſſe JEſum und ſeine Braut, wie ſie Hohel. C.
4. und 5. beſchrieben ſind, tief ins Gemuͤth, und
auch aller Neugebohrnen Wandel, Gedult, De-
muth, Glauben, Keuſchheit, Selbſt- und Welt-
Verlaͤugnung in beſtaͤndiges Angedencken, und
laſſe es einen ſolch tieffen Eindruck ins Hertz geben,
daß es wie mit Oel-Farben (mit dem Oel des Hei-
ligen Geiſtes) darauf gemahlet ſeye, und ſo ſchoͤne
als lebhafft in deinem Thun und Laſſen glaͤntze;
imaginiere dich mit deinem Gemuͤth in den Sinn,
Lehre und Leben der heiligen Apoſteln, als der
Groſſen des Reichs, und der Maͤrtyrer, als der
Edlen des Hofs: Ja probiere zu ſeyn, wie Enoch,
Moſes, Jſaac, Jacob, Joſeph, Daniel, Jo-
hannes, Jgnatius ꝛc. dieſe, und voraus das liebe
JEſulein, ſollen dir fleißig in deinen Gedancken
ſchweben.
Du ſpatziereſt ſo gern/ ſonderlich in die
Pallaͤſte und Luſt-Gaͤrten der Koͤnigen. Siehe,
dein JEſus gehet zum Vater ins Paradies, und
will dich, liebes Kind! mitnehmen; zu dem End
rufft er dir gleichſam zu: Liebſtes Knaͤblein! (lieb-
ſtes Toͤchterlein!) wertheſtes Kind! folge mir nach!
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Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/271>, abgerufen am 22.11.2024.
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