müssen, vor der Verführung sicher seyn? Wobey dann folgendes zu mercken:
1) Hast du dich schon unvermerckt von diesem Gifft heylloser Zungen anstecken lassen/ und dich zu läppischen Geschwä- tzen und Narrentheidungen gewöhnet/ so ist das eine Anzeige/ daß du das Bild des HErrn JEsu nicht mehr an dir tra- gest/ dann der HErr JEsus hat kein solch faul Geschwätz getrieben/ und seine Jün- ger folgen auch darinn seinem Exempel nach. Du must also zuvorderst dieses Gifft wieder ausspeyen/ und von die- sem Koth dich reinigen/ solches hertzlich bereuen/ und den HErrn JEsum einfäl- tig bitten/ von den Zungen-Sünden/ die du bisher aus Unverstand und Uberei- lung so offt begangen/ dich in seinem Blute zu waschen.
Wandele dann, mein Kind! allezeit gleiche Strasse mit dem Heyland und seinen Aposteln. Merckest du, daß böse Exempel und dein schlüpff- rig Hertz dich verleiten will, so ziehe deinen Fuß flugs aus der Schlinge, und bitte den himmlischen Vater fleißig, daß er durch seinen Heiligen Geist dich unaussetzlich warne, damit du ja niemals mit denen, die dem feurigen Pful zureisen, Wander- Gesellschafft machest. Und wann du je ins Ge- meng mit dem fleischlich-gesinnten Hauffen gera- then soltest, so dencke alsobald bey dir selbst: "Ach" wo bin ich, und was mache ich hier? Hier" redt und thut man nicht, wie JEsus gethan"
"und
der Verfuͤhrung der Jugend.
muͤſſen, vor der Verfuͤhrung ſicher ſeyn? Wobey dann folgendes zu mercken:
1) Haſt du dich ſchon unvermerckt von dieſem Gifft heylloſer Zungen anſtecken laſſen/ und dich zu laͤppiſchen Geſchwaͤ- tzen und Narrentheidungen gewoͤhnet/ ſo iſt das eine Anzeige/ daß du das Bild des HErrn JEſu nicht mehr an dir tra- geſt/ dann der HErr JEſus hat kein ſolch faul Geſchwaͤtz getrieben/ und ſeine Juͤn- ger folgen auch darinn ſeinem Exempel nach. Du muſt alſo zuvorderſt dieſes Gifft wieder ausſpeyen/ und von die- ſem Koth dich reinigen/ ſolches hertzlich bereuen/ und den HErrn JEſum einfaͤl- tig bitten/ von den Zungen-Suͤnden/ die du bisher aus Unverſtand und Uberei- lung ſo offt begangen/ dich in ſeinem Blute zu waſchen.
Wandele dann, mein Kind! allezeit gleiche Straſſe mit dem Heyland und ſeinen Apoſteln. Merckeſt du, daß boͤſe Exempel und dein ſchluͤpff- rig Hertz dich verleiten will, ſo ziehe deinen Fuß flugs aus der Schlinge, und bitte den himmliſchen Vater fleißig, daß er durch ſeinen Heiligen Geiſt dich unausſetzlich warne, damit du ja niemals mit denen, die dem feurigen Pful zureiſen, Wander- Geſellſchafft macheſt. Und wann du je ins Ge- meng mit dem fleiſchlich-geſinnten Hauffen gera- then ſolteſt, ſo dencke alſobald bey dir ſelbſt: “Ach“ wo bin ich, und was mache ich hier? Hier“ redt und thut man nicht, wie JEſus gethan“
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der Verfuͤhrung der Jugend.
muͤſſen, vor der Verfuͤhrung ſicher ſeyn? Wobey
dann folgendes zu mercken:
1) Haſt du dich ſchon unvermerckt von
dieſem Gifft heylloſer Zungen anſtecken
laſſen/ und dich zu laͤppiſchen Geſchwaͤ-
tzen und Narrentheidungen gewoͤhnet/
ſo iſt das eine Anzeige/ daß du das Bild
des HErrn JEſu nicht mehr an dir tra-
geſt/ dann der HErr JEſus hat kein ſolch
faul Geſchwaͤtz getrieben/ und ſeine Juͤn-
ger folgen auch darinn ſeinem Exempel
nach. Du muſt alſo zuvorderſt dieſes
Gifft wieder ausſpeyen/ und von die-
ſem Koth dich reinigen/ ſolches hertzlich
bereuen/ und den HErrn JEſum einfaͤl-
tig bitten/ von den Zungen-Suͤnden/ die
du bisher aus Unverſtand und Uberei-
lung ſo offt begangen/ dich in ſeinem
Blute zu waſchen.
Wandele dann, mein Kind! allezeit gleiche
Straſſe mit dem Heyland und ſeinen Apoſteln.
Merckeſt du, daß boͤſe Exempel und dein ſchluͤpff-
rig Hertz dich verleiten will, ſo ziehe deinen Fuß
flugs aus der Schlinge, und bitte den himmliſchen
Vater fleißig, daß er durch ſeinen Heiligen Geiſt
dich unausſetzlich warne, damit du ja niemals mit
denen, die dem feurigen Pful zureiſen, Wander-
Geſellſchafft macheſt. Und wann du je ins Ge-
meng mit dem fleiſchlich-geſinnten Hauffen gera-
then ſolteſt, ſo dencke alſobald bey dir ſelbſt: “Ach“
wo bin ich, und was mache ich hier? Hier“
redt und thut man nicht, wie JEſus gethan“
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Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/257>, abgerufen am 25.11.2024.
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