gen zu seinem Raub-Schloß verleiten wolle, ge- nug böse Buben finde, die seines Theils sind und deren Zunge er sich bedienen kan, wie der Lock-Vö- geln, andere zu fangen und zu locken, daß sie ihme, dem Satan behend einsitzen.
3) Mercke, daß das Seelen-Aug dessen, der obige Sprache führet, gantz in den Zauber-Spie- gel des Fürsten der Finsterniß hinein gewandt seye; zumalen da derselbige vom Betrug der Sünde, von der Bosheit und List der Schlangen, von dem schrecklichen Ausgang des Welt-Lebens, von der unausbleiblichen Rechenschafft und Vergeltung alles Thuns und Lassens der Menschen, von der Kostbar- keit des grossen Heyls und der Gnaden-Zeit, von der Nothwendigkeit der neuen Geburt aus GOtt, von der Liebe des Vaters und JEsu Christi, von der unaussprechlichen Süßigkeit seiner Gemeinschafft sich mit keinem eintzigen Wörtgen vernehmen läßt.
4) Bedencke demnach, daß die jetzige Zeit kurtz und die Ewigkeit allzulange währet; neige dar- um deine Ohren eher zu dem quackenden Geschrey der Froschen, und horche lieber dem Gukuk- und Raben-Gesang, oder einem feinen Hirten-Knaben, der bey seiner Heerde pfeifft, als dem Zischen so- thaner Natern zu; inmassen jenes nicht so gefähr- lich und schädlich als dieses ist.
5) Habe bey dir selbst ein hertzliches Mitleyden mit solchen elenden Leuten, und seuffze bey dir heimlich für dieselbe zu deinem GOtt: Vater! vergib ihnen, dann sie wissen nicht/ was sie sagen, noch viel weniger was sie thun; sie sind noch nicht nüchtern worden aus des Teuffels Stri-
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der Eltern in Anſehung ihrer Kinder.
gen zu ſeinem Raub-Schloß verleiten wolle, ge- nug boͤſe Buben finde, die ſeines Theils ſind und deren Zunge er ſich bedienen kan, wie der Lock-Voͤ- geln, andere zu fangen und zu locken, daß ſie ihme, dem Satan behend einſitzen.
3) Mercke, daß das Seelen-Aug deſſen, der obige Sprache fuͤhret, gantz in den Zauber-Spie- gel des Fuͤrſten der Finſterniß hinein gewandt ſeye; zumalen da derſelbige vom Betrug der Suͤnde, von der Bosheit und Liſt der Schlangen, von dem ſchrecklichen Ausgang des Welt-Lebens, von der unausbleiblichen Rechenſchafft und Vergeltung alles Thuns und Laſſens der Menſchen, von der Koſtbar- keit des groſſen Heyls und der Gnaden-Zeit, von der Nothwendigkeit der neuen Geburt aus GOtt, von der Liebe des Vaters und JEſu Chriſti, von der unausſprechlichen Suͤßigkeit ſeiner Gemeinſchafft ſich mit keinem eintzigen Woͤrtgen vernehmen laͤßt.
4) Bedencke demnach, daß die jetzige Zeit kurtz und die Ewigkeit allzulange waͤhret; neige dar- um deine Ohren eher zu dem quackenden Geſchrey der Froſchen, und horche lieber dem Gukuk- und Raben-Geſang, oder einem feinen Hirten-Knaben, der bey ſeiner Heerde pfeifft, als dem Ziſchen ſo- thaner Natern zu; inmaſſen jenes nicht ſo gefaͤhr- lich und ſchaͤdlich als dieſes iſt.
5) Habe bey dir ſelbſt ein hertzliches Mitleyden mit ſolchen elenden Leuten, und ſeuffze bey dir heimlich fuͤr dieſelbe zu deinem GOtt: Vater! vergib ihnen, dann ſie wiſſen nicht/ was ſie ſagen, noch viel weniger was ſie thun; ſie ſind noch nicht nuͤchtern worden aus des Teuffels Stri-
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der Eltern in Anſehung ihrer Kinder.
gen zu ſeinem Raub-Schloß verleiten wolle, ge-
nug boͤſe Buben finde, die ſeines Theils ſind und
deren Zunge er ſich bedienen kan, wie der Lock-Voͤ-
geln, andere zu fangen und zu locken, daß ſie ihme,
dem Satan behend einſitzen.
3) Mercke, daß das Seelen-Aug deſſen, der
obige Sprache fuͤhret, gantz in den Zauber-Spie-
gel des Fuͤrſten der Finſterniß hinein gewandt ſeye;
zumalen da derſelbige vom Betrug der Suͤnde, von
der Bosheit und Liſt der Schlangen, von dem
ſchrecklichen Ausgang des Welt-Lebens, von der
unausbleiblichen Rechenſchafft und Vergeltung alles
Thuns und Laſſens der Menſchen, von der Koſtbar-
keit des groſſen Heyls und der Gnaden-Zeit, von
der Nothwendigkeit der neuen Geburt aus GOtt,
von der Liebe des Vaters und JEſu Chriſti, von
der unausſprechlichen Suͤßigkeit ſeiner Gemeinſchafft
ſich mit keinem eintzigen Woͤrtgen vernehmen laͤßt.
4) Bedencke demnach, daß die jetzige Zeit kurtz
und die Ewigkeit allzulange waͤhret; neige dar-
um deine Ohren eher zu dem quackenden Geſchrey
der Froſchen, und horche lieber dem Gukuk- und
Raben-Geſang, oder einem feinen Hirten-Knaben,
der bey ſeiner Heerde pfeifft, als dem Ziſchen ſo-
thaner Natern zu; inmaſſen jenes nicht ſo gefaͤhr-
lich und ſchaͤdlich als dieſes iſt.
5) Habe bey dir ſelbſt ein hertzliches Mitleyden mit
ſolchen elenden Leuten, und ſeuffze bey dir heimlich fuͤr
dieſelbe zu deinem GOtt: Vater! vergib ihnen,
dann ſie wiſſen nicht/ was ſie ſagen, noch
viel weniger was ſie thun; ſie ſind noch nicht
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Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/195>, abgerufen am 22.11.2024.
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