3) Weil ein Theil der Eltern zwar zu dem HEren für ihre Kinder beten, daß sie GOtt-gefällig und selig werden mögen; inzwischen aber den heimli- chen Wunsch im Hertzen unterhalten, daß sie dar- bey auch der Welt nicht mißfallen möchten, wel- ches falsche Schalcks-Aug der HERR siehet, und darum den Eltern nicht nach ihren scheinbaren Worten gibet, sondern es nach dem verborgenen Wunsch ihres Hertzens geschehen laßt, daß sie wi- tzige, fertige, beliebte Welt-Kinder werden, als solche, die zwischen dem schmalen Weg der Nach- folge Christi, und dem groben breiten Laster-Weg eine Mittel-Straß erwählen, auf welcher sie aber eben sowol als auf jener ins Verderben fahren, sintemalen zum Leben kein anderer Weg ist, als der einige: JEsus im Geist. Von der grossen Zahl deren, so nach dem Himmel fragen und den einten Fuß dahin richten, mit dem an- dern aber so tief im hartzichten Schlamm stecken, daß sie nicht hindurch können, sind etwelche die schier selig werden, die also auch ihre Kinder nahe hinzu bringen; da es dann zuweilen noch wol ge- schiehet, daß die Gnade von hinten drein kommt, und dem Kind einen Stoß gibet, so, daß es vol- lends durch die neue Geburt ins Reich JESU Christi hinein gehet, und über Vater und Mut- ter hinauf erhoben wird; ja daß diese, wie das zaudernde Weib Loths/ zuruck bleiben, und in ihrer Faulheit und Falschheit umkommen.
3) Weil ein Theil der Eltern zwar zu dem HEren fuͤr ihre Kinder beten, daß ſie GOtt-gefaͤllig und ſelig werden moͤgen; inzwiſchen aber den heimli- chen Wunſch im Hertzen unterhalten, daß ſie dar- bey auch der Welt nicht mißfallen moͤchten, wel- ches falſche Schalcks-Aug der HERR ſiehet, und darum den Eltern nicht nach ihren ſcheinbaren Worten gibet, ſondern es nach dem verborgenen Wunſch ihres Hertzens geſchehen laßt, daß ſie wi- tzige, fertige, beliebte Welt-Kinder werden, als ſolche, die zwiſchen dem ſchmalen Weg der Nach- folge Chriſti, und dem groben breiten Laſter-Weg eine Mittel-Straß erwaͤhlen, auf welcher ſie aber eben ſowol als auf jener ins Verderben fahren, ſintemalen zum Leben kein anderer Weg iſt, als der einige: JEſus im Geiſt. Von der groſſen Zahl deren, ſo nach dem Himmel fragen und den einten Fuß dahin richten, mit dem an- dern aber ſo tief im hartzichten Schlamm ſtecken, daß ſie nicht hindurch koͤnnen, ſind etwelche die ſchier ſelig werden, die alſo auch ihre Kinder nahe hinzu bringen; da es dann zuweilen noch wol ge- ſchiehet, daß die Gnade von hinten drein kommt, und dem Kind einen Stoß gibet, ſo, daß es vol- lends durch die neue Geburt ins Reich JESU Chriſti hinein gehet, und uͤber Vater und Mut- ter hinauf erhoben wird; ja daß dieſe, wie das zaudernde Weib Loths/ zuruck bleiben, und in ihrer Faulheit und Falſchheit umkommen.
§. 21. Wann
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Cap. 2. Von Begehungs-Suͤnden
Goͤttliches Allmoſen beym Gnaden-Thron aus-
bitte.
3) Weil ein Theil der Eltern zwar zu dem HEren
fuͤr ihre Kinder beten, daß ſie GOtt-gefaͤllig und
ſelig werden moͤgen; inzwiſchen aber den heimli-
chen Wunſch im Hertzen unterhalten, daß ſie dar-
bey auch der Welt nicht mißfallen moͤchten, wel-
ches falſche Schalcks-Aug der HERR ſiehet, und
darum den Eltern nicht nach ihren ſcheinbaren
Worten gibet, ſondern es nach dem verborgenen
Wunſch ihres Hertzens geſchehen laßt, daß ſie wi-
tzige, fertige, beliebte Welt-Kinder werden, als
ſolche, die zwiſchen dem ſchmalen Weg der Nach-
folge Chriſti, und dem groben breiten Laſter-Weg
eine Mittel-Straß erwaͤhlen, auf welcher ſie aber
eben ſowol als auf jener ins Verderben fahren,
ſintemalen zum Leben kein anderer Weg iſt, als
der einige: JEſus im Geiſt. Von der
groſſen Zahl deren, ſo nach dem Himmel fragen
und den einten Fuß dahin richten, mit dem an-
dern aber ſo tief im hartzichten Schlamm ſtecken,
daß ſie nicht hindurch koͤnnen, ſind etwelche die
ſchier ſelig werden, die alſo auch ihre Kinder nahe
hinzu bringen; da es dann zuweilen noch wol ge-
ſchiehet, daß die Gnade von hinten drein kommt,
und dem Kind einen Stoß gibet, ſo, daß es vol-
lends durch die neue Geburt ins Reich JESU
Chriſti hinein gehet, und uͤber Vater und Mut-
ter hinauf erhoben wird; ja daß dieſe, wie das
zaudernde Weib Loths/ zuruck bleiben, und in
ihrer Faulheit und Falſchheit umkommen.
§. 21. Wann
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Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/188>, abgerufen am 24.11.2024.
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