Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.der Verführung der Jugend. hafft werden zu können, so sparet er weder Fleißnoch Mühe. Jm geistlichen aber scheuet man sich in die Sachen selbst hinein zu dringen, und läßt es gerne beym leeren Wissen bewenden. So tra- bet dann der Sohn dem Vater und die Tochter der Mutter nach, mit todten ja tödtenden Buchsta- ben, Wörter-Hülsen und Krafft-losen Bildern von Christo, seinen Ständen und Geheimnissen, ins Höllen-Reich, und siehet das Licht nimmer- merr: 1 Joh. 2, 11. Matth. 15, 14. Jes. 59, 10. Joh. 12, 35. §. 8. Uber der Historien Josephs und Davids wie F 5
der Verfuͤhrung der Jugend. hafft werden zu koͤnnen, ſo ſparet er weder Fleißnoch Muͤhe. Jm geiſtlichen aber ſcheuet man ſich in die Sachen ſelbſt hinein zu dringen, und laͤßt es gerne beym leeren Wiſſen bewenden. So tra- bet dann der Sohn dem Vater und die Tochter der Mutter nach, mit todten ja toͤdtenden Buchſta- ben, Woͤrter-Huͤlſen und Krafft-loſen Bildern von Chriſto, ſeinen Staͤnden und Geheimniſſen, ins Hoͤllen-Reich, und ſiehet das Licht nimmer- merr: 1 Joh. 2, 11. Matth. 15, 14. Jeſ. 59, 10. Joh. 12, 35. §. 8. Uber der Hiſtorien Joſephs und Davids wie F 5
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der Verfuͤhrung der Jugend.
hafft werden zu koͤnnen, ſo ſparet er weder Fleiß
noch Muͤhe. Jm geiſtlichen aber ſcheuet man ſich
in die Sachen ſelbſt hinein zu dringen, und laͤßt
es gerne beym leeren Wiſſen bewenden. So tra-
bet dann der Sohn dem Vater und die Tochter
der Mutter nach, mit todten ja toͤdtenden Buchſta-
ben, Woͤrter-Huͤlſen und Krafft-loſen Bildern
von Chriſto, ſeinen Staͤnden und Geheimniſſen,
ins Hoͤllen-Reich, und ſiehet das Licht nimmer-
merr: 1 Joh. 2, 11. Matth. 15, 14. Jeſ. 59,
10. Joh. 12, 35.
§. 8.
Uber der Hiſtorien Joſephs und Davids
waͤſſert etwa denen Eltern das Maul, ſo, daß
ſie wuͤnſchen, daß es ihrem Sohn auch ſo gluͤck-
lich ergehen moͤchte. Oder wann eine Zeitung kaͤ-
me, daß ein Juͤngling aus der Verwandt- und
Bekanntſchafft von einem maͤchtigen Monarchen
in Europa ungemein beguͤnſtiget und mit der hoͤch-
ſten Ehren-Stelle, wie vormals Daniel und
Mardachai/ bekleidet, oder mit dem vornehm-
ſten Ritter-Orden vom Monarchen eigenhaͤndig
beſchencket, auch vor denen Augen des gantzen Koͤ-
niglichen Hofs umarmet und gekuͤſſet worden; ſo
wuͤrde uns dieſes, als etwas herrlich-in die Augen
leuchtendes, ausnehmend-groſſes und gluͤckſeliges
vorkommen, und wuͤrde da nicht nur jedermann
in der Naͤhe und in der Ferne dem Vater gratu-
liren; ſondern auch der Vater alles gerne hoͤren
und mit innigſtem Vergnuͤgen daran gedencken,
wie
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