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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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über die himmlische Perle.
JEsu, ich urtheile JEsus seye vor mich besser und nutzlicher. Das heißt
recht weißlich gehandlet, und einen guten Marckt gemacht.

§. 3. Wer nun alles auf diese Weise verkaufft, aus dem HertzenDiß alles
Verkauf-
fen, heisset
die Perl
kauffen.

wirfft, als eitel und fremd ansiehet, in einem heroischen Sinn sich an
JEsu zu erlustigen, und von heute an zu vergnügen, mit einem Gna-
den-reichen Willen und frölichen Hertzen, welches von Natur niemand
hat, sondern der Heilige Geist schenckte es denen, welchen es von GOtt
bereitet ist, ja allen, allen welche darum bitten, und diese kauffen die
Perl.

§. 4. Non significat emendum Evangelium, sed significat tantiWie das
Wort
Kauffen
zu verste-
hen.

aestimandum, ut qui invenerit, nil non ut illud obtineat facere de-
beat, etiamsi omnia bona vendenda, etsi omnia perdenda.

Das ist:

1.
Wie heißt mein JEsus mich das Himmels-Perlein kauffen,
Bezahlt ein Bettler auch ein grosses Königreich?
Die Meynung hat es nicht; Du sollt nur darnach lauffen
Jn Demuth und Gedult. Sonst sey dir alles gleich.
2.
Das Evangelium soll bey dir so viel gelten,
Daß keine Mühe dich jemahlen daure nicht;
Ja solltest du darbey einbüssen 1000. Welten,
Soll dir ein Jauchtzen seyn, ein Cron und Freuden-Liecht.
3.
So gehts, wer JEsum findt, wer kennt des Vatters Willen,
Wie er so gnädig sey, so voller Gunst und Lieb,
So willig Leib und Seel zu segnen und erfüllen
Mit seinem Himmelreich. Der kommt in starcken Trieb.
4.
Wer GOtt rechtschaffen kennt, den nimmet nichts gefangen,
Entbähren kan er leicht des Lebens und der Welt,
Viel 1000. Märtyrer mit Palmen-Zweigen prangen,
Nachdeme sie sich stets nur JEsu zugesellt.
5.
Wem aber JEsu Lieb nicht schmeckt, findt kein Ergötzen
Jn Kranckheit-Schmertz und Pein, in Schaden, Spott und
Hohn,
Die
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uͤber die himmliſche Perle.
JEſu, ich urtheile JEſus ſeye vor mich beſſer und nutzlicher. Das heißt
recht weißlich gehandlet, und einen guten Marckt gemacht.

§. 3. Wer nun alles auf dieſe Weiſe verkaufft, aus dem HertzenDiß alles
Verkauf-
fen, heiſſet
die Perl
kauffen.

wirfft, als eitel und fremd anſiehet, in einem heroiſchen Sinn ſich an
JEſu zu erluſtigen, und von heute an zu vergnuͤgen, mit einem Gna-
den-reichen Willen und froͤlichen Hertzen, welches von Natur niemand
hat, ſondern der Heilige Geiſt ſchenckte es denen, welchen es von GOtt
bereitet iſt, ja allen, allen welche darum bitten, und dieſe kauffen die
Perl.

§. 4. Non ſignificat emendum Evangelium, ſed ſignificat tantiWie das
Wort
Kauffen
zu verſte-
hen.

æſtimandum, ut qui invenerit, nil non ut illud obtineat facere de-
beat, etiamſi omnia bona vendenda, etſi omnia perdenda.

Das iſt:

1.
Wie heißt mein JEſus mich das Himmels-Perlein kauffen,
Bezahlt ein Bettler auch ein groſſes Koͤnigreich?
Die Meynung hat es nicht; Du ſollt nur darnach lauffen
Jn Demuth und Gedult. Sonſt ſey dir alles gleich.
2.
Das Evangelium ſoll bey dir ſo viel gelten,
Daß keine Muͤhe dich jemahlen daure nicht;
Ja ſollteſt du darbey einbuͤſſen 1000. Welten,
Soll dir ein Jauchtzen ſeyn, ein Cron und Freuden-Liecht.
3.
So gehts, wer JEſum findt, wer kennt des Vatters Willen,
Wie er ſo gnaͤdig ſey, ſo voller Gunſt und Lieb,
So willig Leib und Seel zu ſegnen und erfuͤllen
Mit ſeinem Himmelreich. Der kommt in ſtarcken Trieb.
4.
Wer GOtt rechtſchaffen kennt, den nimmet nichts gefangen,
Entbaͤhren kan er leicht des Lebens und der Welt,
Viel 1000. Maͤrtyrer mit Palmen-Zweigen prangen,
Nachdeme ſie ſich ſtets nur JEſu zugeſellt.
5.
Wem aber JEſu Lieb nicht ſchmeckt, findt kein Ergoͤtzen
Jn Kranckheit-Schmertz und Pein, in Schaden, Spott und
Hohn,
Die
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[821/0917] uͤber die himmliſche Perle. JEſu, ich urtheile JEſus ſeye vor mich beſſer und nutzlicher. Das heißt recht weißlich gehandlet, und einen guten Marckt gemacht. §. 3. Wer nun alles auf dieſe Weiſe verkaufft, aus dem Hertzen wirfft, als eitel und fremd anſiehet, in einem heroiſchen Sinn ſich an JEſu zu erluſtigen, und von heute an zu vergnuͤgen, mit einem Gna- den-reichen Willen und froͤlichen Hertzen, welches von Natur niemand hat, ſondern der Heilige Geiſt ſchenckte es denen, welchen es von GOtt bereitet iſt, ja allen, allen welche darum bitten, und dieſe kauffen die Perl. Diß alles Verkauf- fen, heiſſet die Perl kauffen. §. 4. Non ſignificat emendum Evangelium, ſed ſignificat tanti æſtimandum, ut qui invenerit, nil non ut illud obtineat facere de- beat, etiamſi omnia bona vendenda, etſi omnia perdenda. Wie das Wort Kauffen zu verſte- hen. Das iſt: 1. Wie heißt mein JEſus mich das Himmels-Perlein kauffen, Bezahlt ein Bettler auch ein groſſes Koͤnigreich? Die Meynung hat es nicht; Du ſollt nur darnach lauffen Jn Demuth und Gedult. Sonſt ſey dir alles gleich. 2. Das Evangelium ſoll bey dir ſo viel gelten, Daß keine Muͤhe dich jemahlen daure nicht; Ja ſollteſt du darbey einbuͤſſen 1000. Welten, Soll dir ein Jauchtzen ſeyn, ein Cron und Freuden-Liecht. 3. So gehts, wer JEſum findt, wer kennt des Vatters Willen, Wie er ſo gnaͤdig ſey, ſo voller Gunſt und Lieb, So willig Leib und Seel zu ſegnen und erfuͤllen Mit ſeinem Himmelreich. Der kommt in ſtarcken Trieb. 4. Wer GOtt rechtſchaffen kennt, den nimmet nichts gefangen, Entbaͤhren kan er leicht des Lebens und der Welt, Viel 1000. Maͤrtyrer mit Palmen-Zweigen prangen, Nachdeme ſie ſich ſtets nur JEſu zugeſellt. 5. Wem aber JEſu Lieb nicht ſchmeckt, findt kein Ergoͤtzen Jn Kranckheit-Schmertz und Pein, in Schaden, Spott und Hohn, Die L l l l l 3

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 821. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/917>, abgerufen am 22.11.2024.