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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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über die himmlische Perle.
Himmel vor reicher geachtet wird als Kayser und Könige, wäre er
auch schon ein Bettler a.

b. Perlen geben dem, der sie trägt, groß Ansehen; Hast du JE-
sum, so bist du herrlich und hoch-geacht vor GOtt, und wärest du
noch so abschätzig, gering und unwärth in deinen und anderer Leuten
Augen, ja es müssen Reiche und Gewaltige das Majestätische We-
sen der Gottseligkeit in denen niedrigsten und aller-ärmsten Menschen
respectiren b.

c. Perlen sind ein aus dermassen schöner und anständiger Schmuck,
wem die Gerechtigkeit Christi in seiner Geistes Armuth und Blösse
von GOTT geschenckt worden, hat Zieraths gnug, und wird dar-
zu umhängt mit denen himmlischen Tugenden des Göttlichen Bräu-
tigams, also daß auch er der HERR JEsus selbst über ihren äusse-
ren Wandel als wie verzuckt ist c.

d. Heilen das Hertzklopffen, Ohnmachten, Blödigkeit der Augen,
versüssen das Geblüt: Gleichermassen ist JEsus das best Cordial und
schönste Praeservativ oder Bewahr-Mittel vor die Hertzens-Angst d,
wann der Gewissens-Wurm daran naget, es ist ein durchaus bewährtes
Gegen-Gifft, der Schlangen-Gifft überall völlig auszutreiben, auch alle
beissende Schärpffe deß verklagenden Gesetzes zu besänfftigen.

§. 9. Also siehest du wie JEsus eine Quelle ist von Heyls-Mit-Jn Chri-
sto ist und
wird uns
gäntzlich
geholffen.

len, gegen alles Ubel, so uns plaget, wir sind arm, haben die Schä-
tze der Weißheit, Heiligkeit und Seeligkeit durch den Fall verloh-
ren, JESUS aber besitzt das alles in unendlichem Uberfluß in sich
selbst, und wann er sich einem Sünder schencket, so wird die arme
Seel gar reich, und hiemit ist ihrer Armuth aufgeholffen.

Wir sind durch die Sünde in äusserste Schmach und Spott ge-
rathen, sind GOTT und seinen Englen ein Greuel worden, JE-
SUS aber bringet uns wieder zu Ehren, und wendet alle Schand
von uns ab.

Wir stehen im zerlumpeten Sünden-Rock vor dem Vatter der
Herrlichkeit, und dörffen uns vor keinem Engel frölich sehen lassen,
JESUS aber kleidet und schmücket uns also herrlich, daß alles an
uns gläntzet von Christi Wercken und Tugenden.

Wir
a 2 Cor. VIII. 9.
b Marc. VI. 20.
c Esai. LX. 19. 20.
d Matth. XI. 28.
Joh. XIV. 1. XVI.
33.

uͤber die himmliſche Perle.
Himmel vor reicher geachtet wird als Kayſer und Koͤnige, waͤre er
auch ſchon ein Bettler a.

b. Perlen geben dem, der ſie traͤgt, groß Anſehen; Haſt du JE-
ſum, ſo biſt du herrlich und hoch-geacht vor GOtt, und waͤreſt du
noch ſo abſchaͤtzig, gering und unwaͤrth in deinen und anderer Leuten
Augen, ja es muͤſſen Reiche und Gewaltige das Majeſtaͤtiſche We-
ſen der Gottſeligkeit in denen niedrigſten und aller-aͤrmſten Menſchen
reſpectiren b.

c. Perlen ſind ein aus dermaſſen ſchoͤner und anſtaͤndiger Schmuck,
wem die Gerechtigkeit Chriſti in ſeiner Geiſtes Armuth und Bloͤſſe
von GOTT geſchenckt worden, hat Zieraths gnug, und wird dar-
zu umhaͤngt mit denen himmliſchen Tugenden des Goͤttlichen Braͤu-
tigams, alſo daß auch er der HERR JEſus ſelbſt uͤber ihren aͤuſſe-
ren Wandel als wie verzuckt iſt c.

d. Heilen das Hertzklopffen, Ohnmachten, Bloͤdigkeit der Augen,
verſuͤſſen das Gebluͤt: Gleichermaſſen iſt JEſus das beſt Cordial und
ſchoͤnſte Præſervativ oder Bewahr-Mittel vor die Hertzens-Angſt d,
wann der Gewiſſens-Wurm daran naget, es iſt ein durchaus bewaͤhrtes
Gegen-Gifft, der Schlangen-Gifft uͤberall voͤllig auszutreiben, auch alle
beiſſende Schaͤrpffe deß verklagenden Geſetzes zu beſaͤnfftigen.

§. 9. Alſo ſieheſt du wie JEſus eine Quelle iſt von Heyls-Mit-Jn Chri-
ſto iſt und
wird uns
gaͤntzlich
geholffen.

len, gegen alles Ubel, ſo uns plaget, wir ſind arm, haben die Schaͤ-
tze der Weißheit, Heiligkeit und Seeligkeit durch den Fall verloh-
ren, JESUS aber beſitzt das alles in unendlichem Uberfluß in ſich
ſelbſt, und wann er ſich einem Suͤnder ſchencket, ſo wird die arme
Seel gar reich, und hiemit iſt ihrer Armuth aufgeholffen.

Wir ſind durch die Suͤnde in aͤuſſerſte Schmach und Spott ge-
rathen, ſind GOTT und ſeinen Englen ein Greuel worden, JE-
SUS aber bringet uns wieder zu Ehren, und wendet alle Schand
von uns ab.

Wir ſtehen im zerlumpeten Suͤnden-Rock vor dem Vatter der
Herrlichkeit, und doͤrffen uns vor keinem Engel froͤlich ſehen laſſen,
JESUS aber kleidet und ſchmuͤcket uns alſo herrlich, daß alles an
uns glaͤntzet von Chriſti Wercken und Tugenden.

Wir
a 2 Cor. VIII. 9.
b Marc. VI. 20.
c Eſai. LX. 19. 20.
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Joh. XIV. 1. XVI.
33.
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[799/0895] uͤber die himmliſche Perle. Himmel vor reicher geachtet wird als Kayſer und Koͤnige, waͤre er auch ſchon ein Bettler a. b. Perlen geben dem, der ſie traͤgt, groß Anſehen; Haſt du JE- ſum, ſo biſt du herrlich und hoch-geacht vor GOtt, und waͤreſt du noch ſo abſchaͤtzig, gering und unwaͤrth in deinen und anderer Leuten Augen, ja es muͤſſen Reiche und Gewaltige das Majeſtaͤtiſche We- ſen der Gottſeligkeit in denen niedrigſten und aller-aͤrmſten Menſchen reſpectiren b. c. Perlen ſind ein aus dermaſſen ſchoͤner und anſtaͤndiger Schmuck, wem die Gerechtigkeit Chriſti in ſeiner Geiſtes Armuth und Bloͤſſe von GOTT geſchenckt worden, hat Zieraths gnug, und wird dar- zu umhaͤngt mit denen himmliſchen Tugenden des Goͤttlichen Braͤu- tigams, alſo daß auch er der HERR JEſus ſelbſt uͤber ihren aͤuſſe- ren Wandel als wie verzuckt iſt c. d. Heilen das Hertzklopffen, Ohnmachten, Bloͤdigkeit der Augen, verſuͤſſen das Gebluͤt: Gleichermaſſen iſt JEſus das beſt Cordial und ſchoͤnſte Præſervativ oder Bewahr-Mittel vor die Hertzens-Angſt d, wann der Gewiſſens-Wurm daran naget, es iſt ein durchaus bewaͤhrtes Gegen-Gifft, der Schlangen-Gifft uͤberall voͤllig auszutreiben, auch alle beiſſende Schaͤrpffe deß verklagenden Geſetzes zu beſaͤnfftigen. §. 9. Alſo ſieheſt du wie JEſus eine Quelle iſt von Heyls-Mit- len, gegen alles Ubel, ſo uns plaget, wir ſind arm, haben die Schaͤ- tze der Weißheit, Heiligkeit und Seeligkeit durch den Fall verloh- ren, JESUS aber beſitzt das alles in unendlichem Uberfluß in ſich ſelbſt, und wann er ſich einem Suͤnder ſchencket, ſo wird die arme Seel gar reich, und hiemit iſt ihrer Armuth aufgeholffen. Jn Chri- ſto iſt und wird uns gaͤntzlich geholffen. Wir ſind durch die Suͤnde in aͤuſſerſte Schmach und Spott ge- rathen, ſind GOTT und ſeinen Englen ein Greuel worden, JE- SUS aber bringet uns wieder zu Ehren, und wendet alle Schand von uns ab. Wir ſtehen im zerlumpeten Suͤnden-Rock vor dem Vatter der Herrlichkeit, und doͤrffen uns vor keinem Engel froͤlich ſehen laſſen, JESUS aber kleidet und ſchmuͤcket uns alſo herrlich, daß alles an uns glaͤntzet von Chriſti Wercken und Tugenden. Wir a 2 Cor. VIII. 9. b Marc. VI. 20. c Eſai. LX. 19. 20. d Matth. XI. 28. Joh. XIV. 1. XVI. 33.

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 799. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/895>, abgerufen am 21.11.2024.