bringen können, was sind alle Creaturen, alle Himmel, alle irrdi- sche Paradisische Herrlichkeit, himmlische und überhimmlische Pracht und Ziertheit zu rechnen gegen JEsu, welcher der lebendige, allge- nugsame ist, und die Fülle der Gottheit in sich wohnend hat.
An Himmels langer Stang die gantze Welt gewogen, Wird von des HErren Güt jedoch weit überzogen.
Christi und der Perlen Eigen- schafft,
§. 7. Es muß folglich JESUS durch die Perl verstanden werden.
1. Wegen seiner Wunder-Geburt, Ephrem Syrus ein erleuch- teter Mann GOttes schreibt im Jahr 368. die Perl wird nicht durch Vermischung der Meer-Schnecken erzeuget, sondern aus der Vermengung des Blitzes und Regen-Wassers, gleichfalls ist Chri- stus von der heiligen Jungfrau empfangen, in dem der H. Geist aus ihrem Fleisch und Blut einen Leib gebildet und bestätiget a.
2. Wegen seiner Kostbarkeit. Jm Jahr 1633. ward ein Perl ge- funden, vor welche der König in Persien 50000. Thaler bezahlt. GOtt hat kein köstlichers Kleinod als JEsus.
3. Königliche Perlen sind sehr rar, also ist nur ein einiger JEsus überall b.
4. Es sind wenige recht erfahrne Kenner der Perlen, o wie ist Christus doch also gar unbekannt, Kinder schätzen einen Apfel, einen neuen Batzen höher als eine Perl, ebenmäßig hält ein Welt-Kind von der Ehre, ein Stein-beschwärtes Geitz-Hertz vom Geld, ein Un- reiner von der Wollust, mehr als von JEsu Freud, Liebe und Ge- genwart c.
5. Perlen haben vortreffliche Qualitäten, sind rund, weiß, glän- tzend, sauber, rein, fest, unzerbrechlich, also daß sie das Feur nicht wohl schmeltzen kan, gleicher massen ist JEsus vollkommen, ewig, heilig, herrlich und der bewährte Grundstein der Stadt GOttes.
und Wun- der-Wür- ckung.
§. 8. Die Perlen würcken herrliche Wunder.
a. Wann ein Mann die kostbahrste Perle von Orient besässe, wä- re er vor keinen armen Mann zu halten, unangesehen er überall zer- rissen daher käme. Nicht weniger bereichert JEsus denjenigen, welcher ihne eigenthumlich besitzt, also gar überschwenglich, daß er im
Himmel
aLuc. I. 35.
bEsai. XLIII. 11.
c 2 Tim. III. 4.
Betrachtungen
bringen koͤnnen, was ſind alle Creaturen, alle Himmel, alle irrdi- ſche Paradiſiſche Herrlichkeit, himmliſche und uͤberhimmliſche Pracht und Ziertheit zu rechnen gegen JEſu, welcher der lebendige, allge- nugſame iſt, und die Fuͤlle der Gottheit in ſich wohnend hat.
An Himmels langer Stang die gantze Welt gewogen, Wird von des HErren Guͤt jedoch weit uͤberzogen.
Chriſti und der Perlen Eigen- ſchafft,
§. 7. Es muß folglich JESUS durch die Perl verſtanden werden.
1. Wegen ſeiner Wunder-Geburt, Ephrem Syrus ein erleuch- teter Mann GOttes ſchreibt im Jahr 368. die Perl wird nicht durch Vermiſchung der Meer-Schnecken erzeuget, ſondern aus der Vermengung des Blitzes und Regen-Waſſers, gleichfalls iſt Chri- ſtus von der heiligen Jungfrau empfangen, in dem der H. Geiſt aus ihrem Fleiſch und Blut einen Leib gebildet und beſtaͤtiget a.
2. Wegen ſeiner Koſtbarkeit. Jm Jahr 1633. ward ein Perl ge- funden, vor welche der Koͤnig in Perſien 50000. Thaler bezahlt. GOtt hat kein koͤſtlichers Kleinod als JEſus.
3. Koͤnigliche Perlen ſind ſehr rar, alſo iſt nur ein einiger JEſus uͤberall b.
4. Es ſind wenige recht erfahrne Kenner der Perlen, o wie iſt Chriſtus doch alſo gar unbekannt, Kinder ſchaͤtzen einen Apfel, einen neuen Batzen hoͤher als eine Perl, ebenmaͤßig haͤlt ein Welt-Kind von der Ehre, ein Stein-beſchwaͤrtes Geitz-Hertz vom Geld, ein Un- reiner von der Wolluſt, mehr als von JEſu Freud, Liebe und Ge- genwart c.
5. Perlen haben vortreffliche Qualitaͤten, ſind rund, weiß, glaͤn- tzend, ſauber, rein, feſt, unzerbrechlich, alſo daß ſie das Feur nicht wohl ſchmeltzen kan, gleicher maſſen iſt JEſus vollkommen, ewig, heilig, herrlich und der bewaͤhrte Grundſtein der Stadt GOttes.
und Wun- der-Wuͤr- ckung.
§. 8. Die Perlen wuͤrcken herrliche Wunder.
a. Wann ein Mann die koſtbahrſte Perle von Orient beſaͤſſe, waͤ- re er vor keinen armen Mann zu halten, unangeſehen er uͤberall zer- riſſen daher kaͤme. Nicht weniger bereichert JEſus denjenigen, welcher ihne eigenthumlich beſitzt, alſo gar uͤberſchwenglich, daß er im
Himmel
aLuc. I. 35.
bEſai. XLIII. 11.
c 2 Tim. III. 4.
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Betrachtungen
bringen koͤnnen, was ſind alle Creaturen, alle Himmel, alle irrdi-
ſche Paradiſiſche Herrlichkeit, himmliſche und uͤberhimmliſche Pracht
und Ziertheit zu rechnen gegen JEſu, welcher der lebendige, allge-
nugſame iſt, und die Fuͤlle der Gottheit in ſich wohnend hat.
An Himmels langer Stang die gantze Welt gewogen,
Wird von des HErren Guͤt jedoch weit uͤberzogen.
§. 7. Es muß folglich JESUS durch die Perl verſtanden
werden.
1. Wegen ſeiner Wunder-Geburt, Ephrem Syrus ein erleuch-
teter Mann GOttes ſchreibt im Jahr 368. die Perl wird nicht
durch Vermiſchung der Meer-Schnecken erzeuget, ſondern aus der
Vermengung des Blitzes und Regen-Waſſers, gleichfalls iſt Chri-
ſtus von der heiligen Jungfrau empfangen, in dem der H. Geiſt aus
ihrem Fleiſch und Blut einen Leib gebildet und beſtaͤtiget a.
2. Wegen ſeiner Koſtbarkeit. Jm Jahr 1633. ward ein Perl ge-
funden, vor welche der Koͤnig in Perſien 50000. Thaler bezahlt.
GOtt hat kein koͤſtlichers Kleinod als JEſus.
3. Koͤnigliche Perlen ſind ſehr rar, alſo iſt nur ein einiger JEſus
uͤberall b.
4. Es ſind wenige recht erfahrne Kenner der Perlen, o wie iſt
Chriſtus doch alſo gar unbekannt, Kinder ſchaͤtzen einen Apfel, einen
neuen Batzen hoͤher als eine Perl, ebenmaͤßig haͤlt ein Welt-Kind
von der Ehre, ein Stein-beſchwaͤrtes Geitz-Hertz vom Geld, ein Un-
reiner von der Wolluſt, mehr als von JEſu Freud, Liebe und Ge-
genwart c.
5. Perlen haben vortreffliche Qualitaͤten, ſind rund, weiß, glaͤn-
tzend, ſauber, rein, feſt, unzerbrechlich, alſo daß ſie das Feur nicht
wohl ſchmeltzen kan, gleicher maſſen iſt JEſus vollkommen, ewig,
heilig, herrlich und der bewaͤhrte Grundſtein der Stadt GOttes.
§. 8. Die Perlen wuͤrcken herrliche Wunder.
a. Wann ein Mann die koſtbahrſte Perle von Orient beſaͤſſe, waͤ-
re er vor keinen armen Mann zu halten, unangeſehen er uͤberall zer-
riſſen daher kaͤme. Nicht weniger bereichert JEſus denjenigen,
welcher ihne eigenthumlich beſitzt, alſo gar uͤberſchwenglich, daß er im
Himmel
a Luc. I. 35.
b Eſai. XLIII. 11.
c 2 Tim. III. 4.
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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 798. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/894>, abgerufen am 22.11.2024.
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