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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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über die himmlische Perle.
Christi durch den Glauben; wie eine Perle sich darmit recomman-
diert und beliebt macht, wann sie ohne Flecken und rund,
welche Ründe so wohl die Wahrheit, als die Ewigkeit abbildet,
dann Himmel und Erden werden vergehen, aber kein einiges von de-
nen warhafftigen Worten GOTTES soll mit nichten vergehen
ewiglich.

§. 7. Jn diesen seligen Tagen wird JESUS viele biß dahin imDa JE-
SUS
manche
Wahrhei-
ten entde-
cken wird.

tieffen Meer der Heiligen Schrifft verborgen gebliebene Wahrhei-
ten hervor ziehen, und seine Heimlichkeiten seiner verlobten Braut
klar entdecken; darum kommt er in dieser Gemeinde vor als der
Wahrhafftige, weilen auch zu dieser Zeit viele Majestätische
Verheissungen in ihre Erfüllung gehen, und als reiff gewordene Per-
len aus ihren Muscheln hervor genommen werden sollen.

§. 8. Aus Perlen sind die Thore des himmlischen Jerusalems.Verglei-
chung
zwischen
einer Perl
und Phila-
delphia.

Gleichermassen hat Philadelphia als eine Vorstadt des vom Him-
mel herabfahrenden Jerusalems eine offene Thür, weilen da viele
Menschen bekehrt, und die Gebetter der Gläubigen schleunig er-
hört, und der Eingang in die Zimmer der Göttlichen Weißheit man-
chem eröffnet werden, zu vieler Frommen Freude.

Ein Perl ist sehr klein, nimmt wenig Platz ein in der grossen Welt,
also hat Philadelphia eine kleine Krafft, und begreifft doch mehr
Kostbarkeiten, und Schönheiten in sich, als alle die weitläuffigste
Königreiche und Kayserthum, dann Jehovah wohnet in ihr, und
schaffet Heyl.

Einen Perlen-Krantz verwahret man wohl, also werden kluge
Jungfrauen in diesen Zeiten mehr als in viel hundert Jahren zuvor
nicht so mannigfaltig und häuffig geschehen, vom Heiligen Geist zur
Wachbarkeit erwecket, auf daß sie sich ohne Unterlaß erinneren der
herannahenden Hochzeit des Lamms, damit nichts abgehe vom Klei-
nod der Gleichförmigkeit, mit dem Erstgebohrnen unter vielen Brü-
deren, und je nichts etwan heimlich von denen höllischen Filous und
Raub-Vögeln gestohlen werde, und also etwas gebreche an der Braut-
Krone des Glaubens, Gedult, Demuth und Heiligkeit.

Wer aus Fürstlichem Geblüt herstammet, schämet sich nicht eine
Perlen-Krone auf dem Haupt zu tragen; Also scheuet sich die aus
GOTT gebohrne Seele nicht das Bild JESU im gantzen Wandel
leuchten zu lassen, sie kan und mag den Nahmen ihres in ihr le-

benden

uͤber die himmliſche Perle.
Chriſti durch den Glauben; wie eine Perle ſich darmit recomman-
diert und beliebt macht, wann ſie ohne Flecken und rund,
welche Ruͤnde ſo wohl die Wahrheit, als die Ewigkeit abbildet,
dann Himmel und Erden werden vergehen, aber kein einiges von de-
nen warhafftigen Worten GOTTES ſoll mit nichten vergehen
ewiglich.

§. 7. Jn dieſen ſeligen Tagen wird JESUS viele biß dahin imDa JE-
SUS
manche
Wahrhei-
ten entde-
cken wird.

tieffen Meer der Heiligen Schrifft verborgen gebliebene Wahrhei-
ten hervor ziehen, und ſeine Heimlichkeiten ſeiner verlobten Braut
klar entdecken; darum kommt er in dieſer Gemeinde vor als der
Wahrhafftige, weilen auch zu dieſer Zeit viele Majeſtaͤtiſche
Verheiſſungen in ihre Erfuͤllung gehen, und als reiff gewordene Per-
len aus ihren Muſcheln hervor genommen werden ſollen.

§. 8. Aus Perlen ſind die Thore des himmliſchen Jeruſalems.Verglei-
chung
zwiſchen
einer Perl
und Phila-
delphia.

Gleichermaſſen hat Philadelphia als eine Vorſtadt des vom Him-
mel herabfahrenden Jeruſalems eine offene Thuͤr, weilen da viele
Menſchen bekehrt, und die Gebetter der Glaͤubigen ſchleunig er-
hoͤrt, und der Eingang in die Zimmer der Goͤttlichen Weißheit man-
chem eroͤffnet werden, zu vieler Frommen Freude.

Ein Perl iſt ſehr klein, nimmt wenig Platz ein in der groſſen Welt,
alſo hat Philadelphia eine kleine Krafft, und begreifft doch mehr
Koſtbarkeiten, und Schoͤnheiten in ſich, als alle die weitlaͤuffigſte
Koͤnigreiche und Kayſerthum, dann Jehovah wohnet in ihr, und
ſchaffet Heyl.

Einen Perlen-Krantz verwahret man wohl, alſo werden kluge
Jungfrauen in dieſen Zeiten mehr als in viel hundert Jahren zuvor
nicht ſo mannigfaltig und haͤuffig geſchehen, vom Heiligen Geiſt zur
Wachbarkeit erwecket, auf daß ſie ſich ohne Unterlaß erinneren der
herannahenden Hochzeit des Lamms, damit nichts abgehe vom Klei-
nod der Gleichfoͤrmigkeit, mit dem Erſtgebohrnen unter vielen Bruͤ-
deren, und je nichts etwan heimlich von denen hoͤlliſchen Filous und
Raub-Voͤgeln geſtohlen werde, und alſo etwas gebreche an der Braut-
Krone des Glaubens, Gedult, Demuth und Heiligkeit.

Wer aus Fuͤrſtlichem Gebluͤt herſtammet, ſchaͤmet ſich nicht eine
Perlen-Krone auf dem Haupt zu tragen; Alſo ſcheuet ſich die aus
GOTT gebohrne Seele nicht das Bild JESU im gantzen Wandel
leuchten zu laſſen, ſie kan und mag den Nahmen ihres in ihr le-

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[783/0879] uͤber die himmliſche Perle. Chriſti durch den Glauben; wie eine Perle ſich darmit recomman- diert und beliebt macht, wann ſie ohne Flecken und rund, welche Ruͤnde ſo wohl die Wahrheit, als die Ewigkeit abbildet, dann Himmel und Erden werden vergehen, aber kein einiges von de- nen warhafftigen Worten GOTTES ſoll mit nichten vergehen ewiglich. §. 7. Jn dieſen ſeligen Tagen wird JESUS viele biß dahin im tieffen Meer der Heiligen Schrifft verborgen gebliebene Wahrhei- ten hervor ziehen, und ſeine Heimlichkeiten ſeiner verlobten Braut klar entdecken; darum kommt er in dieſer Gemeinde vor als der Wahrhafftige, weilen auch zu dieſer Zeit viele Majeſtaͤtiſche Verheiſſungen in ihre Erfuͤllung gehen, und als reiff gewordene Per- len aus ihren Muſcheln hervor genommen werden ſollen. Da JE- SUS manche Wahrhei- ten entde- cken wird. §. 8. Aus Perlen ſind die Thore des himmliſchen Jeruſalems. Gleichermaſſen hat Philadelphia als eine Vorſtadt des vom Him- mel herabfahrenden Jeruſalems eine offene Thuͤr, weilen da viele Menſchen bekehrt, und die Gebetter der Glaͤubigen ſchleunig er- hoͤrt, und der Eingang in die Zimmer der Goͤttlichen Weißheit man- chem eroͤffnet werden, zu vieler Frommen Freude. Verglei- chung zwiſchen einer Perl und Phila- delphia. Ein Perl iſt ſehr klein, nimmt wenig Platz ein in der groſſen Welt, alſo hat Philadelphia eine kleine Krafft, und begreifft doch mehr Koſtbarkeiten, und Schoͤnheiten in ſich, als alle die weitlaͤuffigſte Koͤnigreiche und Kayſerthum, dann Jehovah wohnet in ihr, und ſchaffet Heyl. Einen Perlen-Krantz verwahret man wohl, alſo werden kluge Jungfrauen in dieſen Zeiten mehr als in viel hundert Jahren zuvor nicht ſo mannigfaltig und haͤuffig geſchehen, vom Heiligen Geiſt zur Wachbarkeit erwecket, auf daß ſie ſich ohne Unterlaß erinneren der herannahenden Hochzeit des Lamms, damit nichts abgehe vom Klei- nod der Gleichfoͤrmigkeit, mit dem Erſtgebohrnen unter vielen Bruͤ- deren, und je nichts etwan heimlich von denen hoͤlliſchen Filous und Raub-Voͤgeln geſtohlen werde, und alſo etwas gebreche an der Braut- Krone des Glaubens, Gedult, Demuth und Heiligkeit. Wer aus Fuͤrſtlichem Gebluͤt herſtammet, ſchaͤmet ſich nicht eine Perlen-Krone auf dem Haupt zu tragen; Alſo ſcheuet ſich die aus GOTT gebohrne Seele nicht das Bild JESU im gantzen Wandel leuchten zu laſſen, ſie kan und mag den Nahmen ihres in ihr le- benden

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 783. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/879>, abgerufen am 22.11.2024.