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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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Vorbericht.
lichste sind; Zum Eyempel, man sagt kurtz: man empfahe Visiten,
nicht aber man nehme die uns besuchende auf, und dergleichen.

§. 7. Die zu Bewährung, (daß gegenwärtige Schrifft, ungeachtwegen
den ange-
merckten
Schrifft-
stellen.

sie, wie oben gemeldt, nicht nach Hertzens-Wunsch in einer himm-
lischen Gemüths-Heiterkeit und in einem stillen ungestörten Zufluß
der sanfften Lebens-Wasseren mit lebendigeren und dringenderen
Vorstellungen hat können aufgesetzt werden, doch eine an sich selbst
ungezweiflet Göttliche und mit der H. Schrifft durchaus einstimmi-
ge Lehre in sich halte) angezogene Sprüche sind sehr herrlich und
würdig, daß sie von dem Leser aufgeschlagen, und mit Musse be-
trachtet werden; Nur ist dieses zu erinneren, daß zwey oder drey
Sprüche da stehen, die ein Einfältiger vielleicht nicht im ersten An-
blick erkennen wird, wie sie sich dahin schicken, ein Verständiger
aber wird es bald mercken: als im 6. Cap. §. 2. stehet 2 Reg. 4, 21.
will sagen, daß gleichfalls fromme Eltern ihre am Leben GOttes er-
storbene Kinder sollen geistlicher Weise durch den Glauben in die
Krippen, ins Grab JEsu hinlegen, und ihne bitten, daß sich seine
Gnaden-volle Menschheit über sie ausbreiten, und sie zum Gnaden-
Leben wiederbringen wolle.

§. 8. Wünsche dem Leser nur eine hertzliche Liebes-Begierd nachWunsch.
Christo allein, so glaube ich nicht, daß er etwas hier finde, das ihm
unterm Lesen Verdruß erwecken könnte: Beschämung und heiliger
Schrecken hat keinem nichts geschadet, als nur solchen, die sich ge-
gen die Zeugnüsse verhartet, und die Angst geschwind von sich abge-
schüttelt; welche sich hingegen vor GOtt gedemüthiget, denen hat es
Gnad, Friede und Seeligkeit gebracht.

Jm

Vorbericht.
lichſte ſind; Zum Eyempel, man ſagt kurtz: man empfahe Viſiten,
nicht aber man nehme die uns beſuchende auf, und dergleichen.

§. 7. Die zu Bewaͤhrung, (daß gegenwaͤrtige Schrifft, ungeachtwegen
den ange-
merckten
Schrifft-
ſtellen.

ſie, wie oben gemeldt, nicht nach Hertzens-Wunſch in einer himm-
liſchen Gemuͤths-Heiterkeit und in einem ſtillen ungeſtoͤrten Zufluß
der ſanfften Lebens-Waſſeren mit lebendigeren und dringenderen
Vorſtellungen hat koͤnnen aufgeſetzt werden, doch eine an ſich ſelbſt
ungezweiflet Goͤttliche und mit der H. Schrifft durchaus einſtimmi-
ge Lehre in ſich halte) angezogene Spruͤche ſind ſehr herrlich und
wuͤrdig, daß ſie von dem Leſer aufgeſchlagen, und mit Muſſe be-
trachtet werden; Nur iſt dieſes zu erinneren, daß zwey oder drey
Spruͤche da ſtehen, die ein Einfaͤltiger vielleicht nicht im erſten An-
blick erkennen wird, wie ſie ſich dahin ſchicken, ein Verſtaͤndiger
aber wird es bald mercken: als im 6. Cap. §. 2. ſtehet 2 Reg. 4, 21.
will ſagen, daß gleichfalls fromme Eltern ihre am Leben GOttes er-
ſtorbene Kinder ſollen geiſtlicher Weiſe durch den Glauben in die
Krippen, ins Grab JEſu hinlegen, und ihne bitten, daß ſich ſeine
Gnaden-volle Menſchheit uͤber ſie ausbreiten, und ſie zum Gnaden-
Leben wiederbringen wolle.

§. 8. Wuͤnſche dem Leſer nur eine hertzliche Liebes-Begierd nachWunſch.
Chriſto allein, ſo glaube ich nicht, daß er etwas hier finde, das ihm
unterm Leſen Verdruß erwecken koͤnnte: Beſchaͤmung und heiliger
Schrecken hat keinem nichts geſchadet, als nur ſolchen, die ſich ge-
gen die Zeugnuͤſſe verhartet, und die Angſt geſchwind von ſich abge-
ſchuͤttelt; welche ſich hingegen vor GOtt gedemuͤthiget, denen hat es
Gnad, Friede und Seeligkeit gebracht.

Jm
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[583/0679] Vorbericht. lichſte ſind; Zum Eyempel, man ſagt kurtz: man empfahe Viſiten, nicht aber man nehme die uns beſuchende auf, und dergleichen. §. 7. Die zu Bewaͤhrung, (daß gegenwaͤrtige Schrifft, ungeacht ſie, wie oben gemeldt, nicht nach Hertzens-Wunſch in einer himm- liſchen Gemuͤths-Heiterkeit und in einem ſtillen ungeſtoͤrten Zufluß der ſanfften Lebens-Waſſeren mit lebendigeren und dringenderen Vorſtellungen hat koͤnnen aufgeſetzt werden, doch eine an ſich ſelbſt ungezweiflet Goͤttliche und mit der H. Schrifft durchaus einſtimmi- ge Lehre in ſich halte) angezogene Spruͤche ſind ſehr herrlich und wuͤrdig, daß ſie von dem Leſer aufgeſchlagen, und mit Muſſe be- trachtet werden; Nur iſt dieſes zu erinneren, daß zwey oder drey Spruͤche da ſtehen, die ein Einfaͤltiger vielleicht nicht im erſten An- blick erkennen wird, wie ſie ſich dahin ſchicken, ein Verſtaͤndiger aber wird es bald mercken: als im 6. Cap. §. 2. ſtehet 2 Reg. 4, 21. will ſagen, daß gleichfalls fromme Eltern ihre am Leben GOttes er- ſtorbene Kinder ſollen geiſtlicher Weiſe durch den Glauben in die Krippen, ins Grab JEſu hinlegen, und ihne bitten, daß ſich ſeine Gnaden-volle Menſchheit uͤber ſie ausbreiten, und ſie zum Gnaden- Leben wiederbringen wolle. wegen den ange- merckten Schrifft- ſtellen. §. 8. Wuͤnſche dem Leſer nur eine hertzliche Liebes-Begierd nach Chriſto allein, ſo glaube ich nicht, daß er etwas hier finde, das ihm unterm Leſen Verdruß erwecken koͤnnte: Beſchaͤmung und heiliger Schrecken hat keinem nichts geſchadet, als nur ſolchen, die ſich ge- gen die Zeugnuͤſſe verhartet, und die Angſt geſchwind von ſich abge- ſchuͤttelt; welche ſich hingegen vor GOtt gedemuͤthiget, denen hat es Gnad, Friede und Seeligkeit gebracht. Wunſch. Jm

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 583. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/679>, abgerufen am 22.11.2024.