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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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Anhang.
gungen, welche der GOTT aller Barmhertzigkeit in ihren Hertzen
würckte; und wo sie erkenneten, daß sie von so hoher, heiliger Hand
herkämen, so würden sie die eingegebene gute Gedancken und heilige
Begierden alsobald ins Werck setzen als des HErren Willen, und
könnten mit grossem Glauben diesen Liebe- und Güte-vollen Vatter
um Beystand anflehen, der ihnen nur darum von ihme alles zu bit-
ten besiehlet, damit er viel Anlaß habe ihnen zu geben, welches
GOttes Freud ist.

Ansprach
an das
Wort des
Vatrers.

§. 20. O du ewiges Wort des Vatters, du redest ohne
Aufhören in unseren Hertzen durch deine Würckung, welche al-
le gute Begierden in uns hervor bringt, welche Begier-
de Paulus das Wollen nennet; Wann wir alsdann, erken-
nende, daß es dein Wille seye, den du uns anbeutest, diesen deinen
Willen genehm halten, und den unseren demselben unterwerffen,
dich bittende, du sollest ihn selbst bemeisteren, so gibst du uns das
Vollbringen, und erfüllest unser Verlangen, und willigest ein
in die Bitt, so deine Gnad in uns gewürckt hat. O Wort! O
Licht! O ewige Wonne! du erleuchtest uns, damit wir sehen, daß
nichts als Böses in uns seye, ja überall alles Böse; O unendliche
Gütigkeit! du lassest uns dieses Ubel nur zu dem End sehen, auf
daß wir drein einwilligen, daß du es ausrottest! O ewige Wahr-
heit! du zeigest uns nur darum das Böse in uns, damit wir darab
erschrecken, zu dir seuffzen, und du es auf unser Sehnen hin abschaffest;
und du würckest das Gute, damit wir dich erkennen lernen, und dich
herrschen lassen in uns und durch uns, nach aller deiner Hertzens-
Lust und Freud zu deiner Herrlichkeit, und du GOTT! unser Hertz
anfüllest mit deiner reinesten Liebe, und diese, diese heilige Liebe al-
les aus uns vertreibe, auf daß du in uns als ein trium-
phierender König regieren könnest ewiglich,
Amen.

Gedan-

Anhang.
gungen, welche der GOTT aller Barmhertzigkeit in ihren Hertzen
wuͤrckte; und wo ſie erkenneten, daß ſie von ſo hoher, heiliger Hand
herkaͤmen, ſo wuͤrden ſie die eingegebene gute Gedancken und heilige
Begierden alſobald ins Werck ſetzen als des HErren Willen, und
koͤnnten mit groſſem Glauben dieſen Liebe- und Guͤte-vollen Vatter
um Beyſtand anflehen, der ihnen nur darum von ihme alles zu bit-
ten beſiehlet, damit er viel Anlaß habe ihnen zu geben, welches
GOttes Freud iſt.

Anſprach
an das
Wort des
Vatrers.

§. 20. O du ewiges Wort des Vatters, du redeſt ohne
Aufhoͤren in unſeren Hertzen durch deine Wuͤrckung, welche al-
le gute Begierden in uns hervor bringt, welche Begier-
de Paulus das Wollen nennet; Wann wir alsdann, erken-
nende, daß es dein Wille ſeye, den du uns anbeuteſt, dieſen deinen
Willen genehm halten, und den unſeren demſelben unterwerffen,
dich bittende, du ſolleſt ihn ſelbſt bemeiſteren, ſo gibſt du uns das
Vollbringen, und erfuͤlleſt unſer Verlangen, und willigeſt ein
in die Bitt, ſo deine Gnad in uns gewuͤrckt hat. O Wort! O
Licht! O ewige Wonne! du erleuchteſt uns, damit wir ſehen, daß
nichts als Boͤſes in uns ſeye, ja uͤberall alles Boͤſe; O unendliche
Guͤtigkeit! du laſſeſt uns dieſes Ubel nur zu dem End ſehen, auf
daß wir drein einwilligen, daß du es ausrotteſt! O ewige Wahr-
heit! du zeigeſt uns nur darum das Boͤſe in uns, damit wir darab
erſchrecken, zu dir ſeuffzen, und du es auf unſer Sehnen hin abſchaffeſt;
und du wuͤrckeſt das Gute, damit wir dich erkennen lernen, und dich
herrſchen laſſen in uns und durch uns, nach aller deiner Hertzens-
Luſt und Freud zu deiner Herrlichkeit, und du GOTT! unſer Hertz
anfuͤlleſt mit deiner reineſten Liebe, und dieſe, dieſe heilige Liebe al-
les aus uns vertreibe, auf daß du in uns als ein trium-
phierender Koͤnig regieren koͤnneſt ewiglich,
Amen.

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[488/0584] Anhang. gungen, welche der GOTT aller Barmhertzigkeit in ihren Hertzen wuͤrckte; und wo ſie erkenneten, daß ſie von ſo hoher, heiliger Hand herkaͤmen, ſo wuͤrden ſie die eingegebene gute Gedancken und heilige Begierden alſobald ins Werck ſetzen als des HErren Willen, und koͤnnten mit groſſem Glauben dieſen Liebe- und Guͤte-vollen Vatter um Beyſtand anflehen, der ihnen nur darum von ihme alles zu bit- ten beſiehlet, damit er viel Anlaß habe ihnen zu geben, welches GOttes Freud iſt. §. 20. O du ewiges Wort des Vatters, du redeſt ohne Aufhoͤren in unſeren Hertzen durch deine Wuͤrckung, welche al- le gute Begierden in uns hervor bringt, welche Begier- de Paulus das Wollen nennet; Wann wir alsdann, erken- nende, daß es dein Wille ſeye, den du uns anbeuteſt, dieſen deinen Willen genehm halten, und den unſeren demſelben unterwerffen, dich bittende, du ſolleſt ihn ſelbſt bemeiſteren, ſo gibſt du uns das Vollbringen, und erfuͤlleſt unſer Verlangen, und willigeſt ein in die Bitt, ſo deine Gnad in uns gewuͤrckt hat. O Wort! O Licht! O ewige Wonne! du erleuchteſt uns, damit wir ſehen, daß nichts als Boͤſes in uns ſeye, ja uͤberall alles Boͤſe; O unendliche Guͤtigkeit! du laſſeſt uns dieſes Ubel nur zu dem End ſehen, auf daß wir drein einwilligen, daß du es ausrotteſt! O ewige Wahr- heit! du zeigeſt uns nur darum das Boͤſe in uns, damit wir darab erſchrecken, zu dir ſeuffzen, und du es auf unſer Sehnen hin abſchaffeſt; und du wuͤrckeſt das Gute, damit wir dich erkennen lernen, und dich herrſchen laſſen in uns und durch uns, nach aller deiner Hertzens- Luſt und Freud zu deiner Herrlichkeit, und du GOTT! unſer Hertz anfuͤlleſt mit deiner reineſten Liebe, und dieſe, dieſe heilige Liebe al- les aus uns vertreibe, auf daß du in uns als ein trium- phierender Koͤnig regieren koͤnneſt ewiglich, Amen. Gedan-

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 488. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/584>, abgerufen am 22.11.2024.