Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

Bild:
<< vorherige Seite
Der geiſtliche Fruͤhling.
Das fuͤnffte Capitel.
Die Staffeln des geiſtlichen Gnaden-Lebens, werden aus den Wuͤr-
ckungen, ſo der Fruͤhling hat, gezeuget.

Wir koͤnnen hier nicht umhin euch aus dieſem 12. 13. verſ. zu zei-
gen die unterſchiedliche Staffeln des geiſtlichen Gnaden-Lebens.

§. 1. Die Bluͤte an den Baͤumen. Das ſtellt vor die erſte leben-
dige Uberzeugung es muß weit anders gelebt ſeyn, wann man wolle
an ein gut Ort kommen, woraus dann eine unruͤhig machende Heyls-
Begierd entſteht, und ein ernſthaffter Vorſatz ſein Leben gantz an-
derſt anzuſtellen, und dieſe Bewegungen entſpringen aus GOttes
Erbarmen, dardurch er die Seel aus der allgemeinen Sicherheit
aufwecket, daß die Seel ſich gegen JEſu kehret, und wuͤnſchet bey
ihm zu ſeyn, darff aber noch nicht voͤllig zu ihm, noch viel weniger
ihm um den Hals fallen, ſondern bleibt vor ihm entfernet ſtehen, und
wirfft traurige Blick auf ihn einer hertzlichen Begierd, vermiſchet
mit Unglauben, Zweiffel und Forcht, da es doch heiſſet durch Chri-
ſtum JEſum unſeren HErren haben wir Freudigkeit und Zugang in
aller Zuverſicht, durch den Glauben an ihn a. Darum muß es wei-
ter gangen ſeyn als nur daß man wuͤnſche, hungere ꝛc. es muß gewa-
get ſeyn im Nahmen GOttes, auf daß man komme zu der erſaͤttigen-
den Glaubens-Freud und lebendigen Zuverſicht auf GOttes Gnad,
welche das Hertz froͤlich, trotzig und luſtig machet gegen GOtt und
alle Creaturen, welches die 2. Staffel iſt nemlich

§. 2. Das Geſang der Voͤgelein. Der Menſch weißt offt nicht
woran es hanget, daß er GOTT nicht trauen kan, und ſich an ſein
Wort laſſen, wie er doch gern wollte, und bedenckt nicht, daß er
nicht eines Senff-Koͤrnleins groß Glauben haben kan, es werde ihm
dann von oben herab gegeben, der rechte Glauben iſt eine Sach, die
kein Menſch wuͤrcken kan, GOTT thuts allein, Menſchen-Werck,
Gedancken und Einbildungen zerrinnen; GOtt muß uns auf JEſum
den Felſen legen, zu ſeinem Eigenthum machen, durch JEſum den
Artzt, und uns mit JEſu verloben, ſolls je in der That ſich alſo mit
uns verhalten, und nicht nur ein Kunſt-Glaub und Schein-Liebe

ſeyn.
a Eph. III. 12.
Q q 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/405
Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 309. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/405>, abgerufen am 21.02.2025.