Erfülle mich mit Tugend-Wonne! Mach daß ich deine Wahrheit lern! Du bist ein Meister, voller Kunst, Und Menschen-Witz ist Rauch und Dunst.
44. HERR! Weyhe mich zu deinen Ehren! Mein Seelen-Grund sey dein Pallast! Laß deine Liebes-Glut verzehren, Was böß in mir und dir verhaßt! Erfüllt mich deine Herrlichkeit, So nah ich zur Vollkommenheit.
45. Fürwahr, es ist nicht zu beschreiben, Was GOTT an frommen Seelen thut. Jch will ihm ewig treu verbleiben. Jhr Christen! fasset guten Muth! Bedienet, lobt und liebt mit mir Diß Liebe-Wesen für und für!
46. Was kan doch süsser seyn auf Erden, Als GOttes Lob und Liebe-Dienst? O! Möcht ich gantz zu Liebe werden! HERR, hilff zu solchem Heyl-Gewinnst, Zum Liebe-Leben durch die Zeit Von Ewigkeit zu Ewigkeit!
Der Gnaden-Stand vorgestellt Unter dem Sinnbild Des lieblichen Land- und Hirten-Lebens.
47. Mein Hirt hat Anmuths-volle Haiden. Nichts ist so unvergleichlich schön.
Man
L l 2
Vom Anfang des Gnaden-Wercks.
Erfuͤlle mich mit Tugend-Wonne! Mach daß ich deine Wahrheit lern! Du biſt ein Meiſter, voller Kunſt, Und Menſchen-Witz iſt Rauch und Dunſt.
44. HERR! Weyhe mich zu deinen Ehren! Mein Seelen-Grund ſey dein Pallaſt! Laß deine Liebes-Glut verzehren, Was boͤß in mir und dir verhaßt! Erfuͤllt mich deine Herrlichkeit, So nah ich zur Vollkommenheit.
45. Fuͤrwahr, es iſt nicht zu beſchreiben, Was GOTT an frommen Seelen thut. Jch will ihm ewig treu verbleiben. Jhr Chriſten! faſſet guten Muth! Bedienet, lobt und liebt mit mir Diß Liebe-Weſen fuͤr und fuͤr!
46. Was kan doch ſuͤſſer ſeyn auf Erden, Als GOttes Lob und Liebe-Dienſt? O! Moͤcht ich gantz zu Liebe werden! HERR, hilff zu ſolchem Heyl-Gewinnſt, Zum Liebe-Leben durch die Zeit Von Ewigkeit zu Ewigkeit!
Der Gnaden-Stand vorgeſtellt Unter dem Sinnbild Des lieblichen Land- und Hirten-Lebens.
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Vom Anfang des Gnaden-Wercks.
Erfuͤlle mich mit Tugend-Wonne!
Mach daß ich deine Wahrheit lern!
Du biſt ein Meiſter, voller Kunſt,
Und Menſchen-Witz iſt Rauch und Dunſt.
44.
HERR! Weyhe mich zu deinen Ehren!
Mein Seelen-Grund ſey dein Pallaſt!
Laß deine Liebes-Glut verzehren,
Was boͤß in mir und dir verhaßt!
Erfuͤllt mich deine Herrlichkeit,
So nah ich zur Vollkommenheit.
45.
Fuͤrwahr, es iſt nicht zu beſchreiben,
Was GOTT an frommen Seelen thut.
Jch will ihm ewig treu verbleiben.
Jhr Chriſten! faſſet guten Muth!
Bedienet, lobt und liebt mit mir
Diß Liebe-Weſen fuͤr und fuͤr!
46.
Was kan doch ſuͤſſer ſeyn auf Erden,
Als GOttes Lob und Liebe-Dienſt?
O! Moͤcht ich gantz zu Liebe werden!
HERR, hilff zu ſolchem Heyl-Gewinnſt,
Zum Liebe-Leben durch die Zeit
Von Ewigkeit zu Ewigkeit!
Der Gnaden-Stand
vorgeſtellt
Unter dem Sinnbild
Des lieblichen Land- und Hirten-Lebens.
47.
Mein Hirt hat Anmuths-volle Haiden.
Nichts iſt ſo unvergleichlich ſchoͤn.
Man
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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/363>, abgerufen am 22.11.2024.
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