Er habe keine Lust an Seinem Königreiche, wann es nicht Mir zu Theil und ein Sitz-Platz, und Residenz meines Wohlgefallens werden mögte! Jch sahe mit unabgewandten Augen, wie Sein Hertz brannte, vor Verlangen die gantze Erde mit meiner Erkanntnüß und Liebe gleich als mit Was- sern des Meers überschwemmet zu sehen. Er konnte nicht lange im Unfrieden mit Mir leben; Es war Jhme nicht wohl, wann sich unsere Hertzen nicht unter einander berühreten. Mithin wird dieses Zeugnuß aus dem Munde GOTTES selbsten Ewr. Königl. Majestät wie die Sonne be- kleiden, umgläntzen und herrlich krönen, zu unaus- löschlichem Ansinnen aller Creaturen im Himmel, auf Erden und unter der Erden. O wie werden doch die Regenten erschrecken über solcher Seligkeit, die Sie nicht gesucht haben, nach der klaren Vor- schrifft des Allmächtigen! Darum wird Er Sie mit Schanden bekleiden. Aber über Seinem Hertzens- Freund CHRISTIANO VI. soll blü- hen die Crone Christi in Ewigkeit; Hier auf Er- den die Kron des Lebens und Segens, der Gna- den und Barmhertzigkeit, des Friedens und der Sicherheit; dort in der unendlichen, reinen, kla- ren Lichtes-Welt die Kron der Vollkommenheit, Weißheit, Heiligkeit, Lebens, Herrlichkeit und Seligkeit GOttes selbsten ohne Ende.
Diß
Er habe keine Luſt an Seinem Koͤnigreiche, wann es nicht Mir zu Theil und ein Sitz-Platz, und Reſidenz meines Wohlgefallens werden moͤgte! Jch ſahe mit unabgewandten Augen, wie Sein Hertz brannte, vor Verlangen die gantze Erde mit meiner Erkanntnuͤß und Liebe gleich als mit Waſ- ſern des Meers uͤberſchwemmet zu ſehen. Er konnte nicht lange im Unfrieden mit Mir leben; Es war Jhme nicht wohl, wann ſich unſere Hertzen nicht unter einander beruͤhreten. Mithin wird dieſes Zeugnuß aus dem Munde GOTTES ſelbſten Ewr. Koͤnigl. Majeſtaͤt wie die Sonne be- kleiden, umglaͤntzen und herrlich kroͤnen, zu unaus- loͤſchlichem Anſinnen aller Creaturen im Himmel, auf Erden und unter der Erden. O wie werden doch die Regenten erſchrecken uͤber ſolcher Seligkeit, die Sie nicht geſucht haben, nach der klaren Vor- ſchrifft des Allmaͤchtigen! Darum wird Er Sie mit Schanden bekleiden. Aber uͤber Seinem Hertzens- Freund CHRISTIANO VI. ſoll bluͤ- hen die Crone Chriſti in Ewigkeit; Hier auf Er- den die Kron des Lebens und Segens, der Gna- den und Barmhertzigkeit, des Friedens und der Sicherheit; dort in der unendlichen, reinen, kla- ren Lichtes-Welt die Kron der Vollkommenheit, Weißheit, Heiligkeit, Lebens, Herrlichkeit und Seligkeit GOttes ſelbſten ohne Ende.
Diß
<TEI><text><front><divtype="dedication"><p><pbfacs="#f0032"/>
Er habe keine Luſt an Seinem Koͤnigreiche, wann<lb/>
es nicht Mir zu Theil und ein Sitz-Platz, und<lb/><hirendition="#aq">Reſidenz</hi> meines Wohlgefallens werden moͤgte!<lb/>
Jch ſahe mit unabgewandten Augen, wie Sein<lb/>
Hertz brannte, vor Verlangen die gantze Erde mit<lb/>
meiner Erkanntnuͤß und Liebe gleich als mit Waſ-<lb/>ſern des Meers uͤberſchwemmet zu ſehen. Er konnte<lb/>
nicht lange im Unfrieden mit Mir leben; Es war<lb/>
Jhme nicht wohl, wann ſich unſere Hertzen nicht<lb/>
unter einander beruͤhreten. Mithin wird dieſes<lb/>
Zeugnuß aus dem Munde <hirendition="#g">GOTTES</hi>ſelbſten<lb/><hirendition="#fr"><hirendition="#in">E</hi>wr. <hirendition="#in">K</hi>oͤnigl. <hirendition="#in">M</hi>ajeſtaͤt</hi> wie die Sonne be-<lb/>
kleiden, umglaͤntzen und herrlich kroͤnen, zu unaus-<lb/>
loͤſchlichem Anſinnen aller Creaturen im Himmel,<lb/>
auf Erden und unter der Erden. O wie werden<lb/>
doch die Regenten erſchrecken uͤber ſolcher Seligkeit,<lb/>
die Sie nicht geſucht haben, nach der klaren Vor-<lb/>ſchrifft des Allmaͤchtigen! Darum wird Er Sie mit<lb/>
Schanden bekleiden. Aber uͤber Seinem Hertzens-<lb/>
Freund <hirendition="#aq"><hirendition="#g">CHRISTIANO VI.</hi></hi>ſoll bluͤ-<lb/>
hen die Crone Chriſti in Ewigkeit; Hier auf Er-<lb/>
den die Kron des Lebens und Segens, der Gna-<lb/>
den und Barmhertzigkeit, des Friedens und der<lb/>
Sicherheit; dort in der unendlichen, reinen, kla-<lb/>
ren Lichtes-Welt die Kron der Vollkommenheit,<lb/>
Weißheit, Heiligkeit, Lebens, Herrlichkeit und<lb/>
Seligkeit GOttes ſelbſten ohne Ende.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Diß</fw><lb/></div></front></text></TEI>
[0032]
Er habe keine Luſt an Seinem Koͤnigreiche, wann
es nicht Mir zu Theil und ein Sitz-Platz, und
Reſidenz meines Wohlgefallens werden moͤgte!
Jch ſahe mit unabgewandten Augen, wie Sein
Hertz brannte, vor Verlangen die gantze Erde mit
meiner Erkanntnuͤß und Liebe gleich als mit Waſ-
ſern des Meers uͤberſchwemmet zu ſehen. Er konnte
nicht lange im Unfrieden mit Mir leben; Es war
Jhme nicht wohl, wann ſich unſere Hertzen nicht
unter einander beruͤhreten. Mithin wird dieſes
Zeugnuß aus dem Munde GOTTES ſelbſten
Ewr. Koͤnigl. Majeſtaͤt wie die Sonne be-
kleiden, umglaͤntzen und herrlich kroͤnen, zu unaus-
loͤſchlichem Anſinnen aller Creaturen im Himmel,
auf Erden und unter der Erden. O wie werden
doch die Regenten erſchrecken uͤber ſolcher Seligkeit,
die Sie nicht geſucht haben, nach der klaren Vor-
ſchrifft des Allmaͤchtigen! Darum wird Er Sie mit
Schanden bekleiden. Aber uͤber Seinem Hertzens-
Freund CHRISTIANO VI. ſoll bluͤ-
hen die Crone Chriſti in Ewigkeit; Hier auf Er-
den die Kron des Lebens und Segens, der Gna-
den und Barmhertzigkeit, des Friedens und der
Sicherheit; dort in der unendlichen, reinen, kla-
ren Lichtes-Welt die Kron der Vollkommenheit,
Weißheit, Heiligkeit, Lebens, Herrlichkeit und
Seligkeit GOttes ſelbſten ohne Ende.
Diß
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/32>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.