dancken sie mit Frolocken dem, der sie zu seinem himmlischen Reich beruffen; Die Zahl der Bezeichneten zu dem hochzeitlichen Abend- mahl des Lamms ist groß, Hieronymus und nach ihme Sigismun- dus Suevus rechnen, daß nur in denen ersten dreyhundert Jahren vier und fünffzig tausend mal tausend die Marter-Cron erlangt, welche allzumahl mit Palmen und schönen Kleidern Wonne-seelig le- ben vor ihrem König, den sie auf der Welt bekannt, und bey dem sie so steiff gehalten haben. Wollet ihr nun ein gleiches mit diesem Hauffen Zeugen zu gewarten haben/ so müßt ihr ablegen die Sünd/ so uns immer anklebt/ und uns träg macht/ und lauffen durch Gedult in dem Kampff, der uns verordnet ist/ und hiemit Nach- folger werden derer/ die durch den Glauben und Gedult ererben die Verheiss[u]ngena; Jhr müßt einmal den lieben, der auch den heiligen Märtyrern, auch in dem bittersten Schmertzen, in der grö- sten Marter nicht erleydet, sondern überwunden um ihres JEsu wil- len, der sie geliebet b, dann Laetitiam abundantissimam experti sunt Martyres, in carcere & flamma versati, tanquam si in coelo essent; d. i. Die H. Märtyrer waren in dem Kercker, ja auch mitten in den Flammen/ so voller Freuden und Wonne/ als wann sie im Himmel selbsten wären;
Bey der Martyrer Schaar, erwiese sich in Pein und Leiden, Jm Kercker, Flamm und Tod, ein Ubermaß der Himmels- Freuden.
Wie es folgende zwey Exempel bezeugen:
§. 4. Kayser Trajanus wendete alles an, den frommen und heiligenWie J- gnatius. Jgnatium von Christo ab, und zu dem abgöttischen Heydenthum zu bereden, er gebrauchte erstlich Gelindigkeit und Schmeicheley, ihme versprechend: Wann er seinen Göttern opffern, und ihnen die- nen werde, so wolle er ihne zu seinem Hohenpriester machen, ja er solle der nechste am Kayser seyn, und mit ihme herrschen: Aber Jgna- tius voll Geistes, antwortete gantz großmüthig: Jch achte alles für nichts, was du mir verheissest, auch will ich deinen Göttern nicht opffern, begehre auch die Ehr deiner Herrlichkeit nicht, nimme mit mir vor, was du willt, du kanst mich doch nicht ändern. Trajanus,
als
aHebr. XII. 1. Hebr. VI. 12.
bRom. VIII. 37.
X
einer glaubigen Seele nach JESU.
dancken ſie mit Frolocken dem, der ſie zu ſeinem himmliſchen Reich beruffen; Die Zahl der Bezeichneten zu dem hochzeitlichen Abend- mahl des Lamms iſt groß, Hieronymus und nach ihme Sigismun- dus Suevus rechnen, daß nur in denen erſten dreyhundert Jahren vier und fuͤnffzig tauſend mal tauſend die Marter-Cron erlangt, welche allzumahl mit Palmen und ſchoͤnen Kleidern Wonne-ſeelig le- ben vor ihrem Koͤnig, den ſie auf der Welt bekannt, und bey dem ſie ſo ſteiff gehalten haben. Wollet ihr nun ein gleiches mit dieſem Hauffen Zeugen zu gewarten haben/ ſo muͤßt ihr ablegen die Suͤnd/ ſo uns immer anklebt/ und uns traͤg macht/ und lauffen durch Gedult in dem Kampff, der uns verordnet iſt/ und hiemit Nach- folger werden derer/ die durch den Glauben und Gedult ererben die Verheiſſ[u]ngena; Jhr muͤßt einmal den lieben, der auch den heiligen Maͤrtyrern, auch in dem bitterſten Schmertzen, in der groͤ- ſten Marter nicht erleydet, ſondern uͤberwunden um ihres JEſu wil- len, der ſie geliebet b, dann Lætitiam abundantiſſimam experti ſunt Martyres, in carcere & flamma verſati, tanquam ſi in cœlo eſſent; d. i. Die H. Maͤrtyrer waren in dem Kercker, ja auch mitten in den Flammen/ ſo voller Freuden und Wonne/ als wann ſie im Himmel ſelbſten waͤren;
Bey der Martyrer Schaar, erwieſe ſich in Pein und Leiden, Jm Kercker, Flamm und Tod, ein Ubermaß der Himmels- Freuden.
Wie es folgende zwey Exempel bezeugen:
§. 4. Kayſer Trajanus wendete alles an, den frommen und heiligenWie J- gnatius. Jgnatium von Chriſto ab, und zu dem abgoͤttiſchen Heydenthum zu bereden, er gebrauchte erſtlich Gelindigkeit und Schmeicheley, ihme verſprechend: Wann er ſeinen Goͤttern opffern, und ihnen die- nen werde, ſo wolle er ihne zu ſeinem Hohenprieſter machen, ja er ſolle der nechſte am Kayſer ſeyn, und mit ihme herrſchen: Aber Jgna- tius voll Geiſtes, antwortete gantz großmuͤthig: Jch achte alles fuͤr nichts, was du mir verheiſſeſt, auch will ich deinen Goͤttern nicht opffern, begehre auch die Ehr deiner Herrlichkeit nicht, nimme mit mir vor, was du willt, du kanſt mich doch nicht aͤndern. Trajanus,
als
aHebr. XII. 1. Hebr. VI. 12.
bRom. VIII. 37.
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dancken ſie mit Frolocken dem, der ſie zu ſeinem himmliſchen Reich
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mahl des Lamms iſt groß, Hieronymus und nach ihme Sigismun-
dus Suevus rechnen, daß nur in denen erſten dreyhundert Jahren
vier und fuͤnffzig tauſend mal tauſend die Marter-Cron erlangt,
welche allzumahl mit Palmen und ſchoͤnen Kleidern Wonne-ſeelig le-
ben vor ihrem Koͤnig, den ſie auf der Welt bekannt, und bey dem
ſie ſo ſteiff gehalten haben. Wollet ihr nun ein gleiches mit dieſem
Hauffen Zeugen zu gewarten haben/ ſo muͤßt ihr ablegen die Suͤnd/
ſo uns immer anklebt/ und uns traͤg macht/ und lauffen durch
Gedult in dem Kampff, der uns verordnet iſt/ und hiemit Nach-
folger werden derer/ die durch den Glauben und Gedult ererben
die Verheiſſungen a; Jhr muͤßt einmal den lieben, der auch den
heiligen Maͤrtyrern, auch in dem bitterſten Schmertzen, in der groͤ-
ſten Marter nicht erleydet, ſondern uͤberwunden um ihres JEſu wil-
len, der ſie geliebet b, dann Lætitiam abundantiſſimam experti
ſunt Martyres, in carcere & flamma verſati, tanquam ſi in cœlo
eſſent; d. i. Die H. Maͤrtyrer waren in dem Kercker, ja auch
mitten in den Flammen/ ſo voller Freuden und Wonne/ als wann
ſie im Himmel ſelbſten waͤren;
Bey der Martyrer Schaar, erwieſe ſich in Pein und Leiden,
Jm Kercker, Flamm und Tod, ein Ubermaß der Himmels-
Freuden.
Wie es folgende zwey Exempel bezeugen:
§. 4. Kayſer Trajanus wendete alles an, den frommen und heiligen
Jgnatium von Chriſto ab, und zu dem abgoͤttiſchen Heydenthum
zu bereden, er gebrauchte erſtlich Gelindigkeit und Schmeicheley,
ihme verſprechend: Wann er ſeinen Goͤttern opffern, und ihnen die-
nen werde, ſo wolle er ihne zu ſeinem Hohenprieſter machen, ja er
ſolle der nechſte am Kayſer ſeyn, und mit ihme herrſchen: Aber Jgna-
tius voll Geiſtes, antwortete gantz großmuͤthig: Jch achte alles fuͤr
nichts, was du mir verheiſſeſt, auch will ich deinen Goͤttern nicht
opffern, begehre auch die Ehr deiner Herrlichkeit nicht, nimme mit
mir vor, was du willt, du kanſt mich doch nicht aͤndern. Trajanus,
als
Wie J-
gnatius.
a Hebr. XII. 1. Hebr. VI. 12.
b Rom. VIII. 37.
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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/257>, abgerufen am 21.11.2024.
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