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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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Geistliche Sonnen-Wende
So bald du in JEsu bist, fahet deine Seeligkeit an, und ist sie ein-
mahl recht angefangen, so höret sie nimmermehr auf, nein; nicht in
alle Ewigkeiten; Jesajas und Paulus reden und zeugen gar schön von
einem ewigen Heyl; Jsrael wird erlöset durch den HErrn/ durch
eine ewige Erlösung/ und wird nicht zu Schanden/ noch zu Spott
immer und ewiglich
a; dann er ist allen denen die ihm gehorsam
sind, worden eine Ursach zur ewigen Seeligkeit
b. Ach was See-
ligkeit erblickt nicht das Glaubens-Aug in JEsu vollkommener Erlö-
sung, unendliches Leben, Eröffnung aller verschlossenen Pallästen der
Verborgenheiten des Himmelreichs.

Vermah-
nung an
JESU
stäts zu
halten.

§. 13. Ach so lasse dich auch im schärffsten Gefecht nicht von JE-
su hinden abziehen, daß du als ein Ausreisser und meineydiger Mam-
meluc, dich an sichere Oerter schleichen wolltest, dann das wäre der
Weg ohnfehlbar verlohren zu gehen: Dann wer dem Sohn GOt-
tes nicht beständig glaubt/ der wird das Leben nicht sehen/ son-
dern der Zorn GOttes bleibet über ihm;
Bist du doch bereits durch
JEsum ins überhimmlische Wesen versetzt c, und schmeckest schon
bißweilen das ewige Freuden-Leben im Hertzen, der Glaube spieglet
dir die edle Cron, das unbeschreibliche Kleinod, das seelige End-
lich.

Endlich das endliche Leiden verschlinget;
Endlich unendliche Herrlichkeit bringet.

Vergisse was dahinten ist/ und jage nach dem vorgesteckten
Ziel, nach dem Kleinod
d/ welches vorhält die himmlische Be-
ruffung GOttes/
biß dich der Glaub dem Licht der Herrlichkeit
überlieffert, nachdem er seine Sach zu Christi Lob und Preiß ausge-
richtet hat.

Daß diese
Vorstel-
lung so
wenig
Eingang
findet,
kommet
her

§. 14. Nun soll dieses, was ich bißher gesagt, etwas gefruchtet
haben? Soll der liebe JEsus, durch diese seine so freundliche Ein-
ladung, in dieser Gemeind Hertzen erwecket haben, die gesinnet wä-
ren endlich aus dem Faulbett der Sünden aufzustehen, und mit Ma-
ria, Petro und Johanne, den HErrn JEsum zu suchen; Wie,
was soll ich zu meinem JEsu sagen? Soll ich sagen: Jch habe ih-
nen verkündiget, wie es ihnen so wohl seyn werde, wann sie sich zu
dir wenden; Oder soll ich sagen: Ach JEsu! Ach JEsu! es will

niemand
a Jes. XLV. 17.
b Hebr. V. 9.
c Eph. II. 6.
d Phil. III. 14.

Geiſtliche Sonnen-Wende
So bald du in JEſu biſt, fahet deine Seeligkeit an, und iſt ſie ein-
mahl recht angefangen, ſo hoͤret ſie nimmermehr auf, nein; nicht in
alle Ewigkeiten; Jeſajas und Paulus reden und zeugen gar ſchoͤn von
einem ewigen Heyl; Jſrael wird erloͤſet durch den HErrn/ durch
eine ewige Erloͤſung/ und wird nicht zu Schanden/ noch zu Spott
immer und ewiglich
a; dann er iſt allen denen die ihm gehorſam
ſind, worden eine Urſach zur ewigen Seeligkeit
b. Ach was See-
ligkeit erblickt nicht das Glaubens-Aug in JEſu vollkommener Erloͤ-
ſung, unendliches Leben, Eroͤffnung aller verſchloſſenen Pallaͤſten der
Verborgenheiten des Himmelreichs.

Vermah-
nung an
JESU
ſtaͤts zu
halten.

§. 13. Ach ſo laſſe dich auch im ſchaͤrffſten Gefecht nicht von JE-
ſu hinden abziehen, daß du als ein Ausreiſſer und meineydiger Mam-
meluc, dich an ſichere Oerter ſchleichen wollteſt, dann das waͤre der
Weg ohnfehlbar verlohren zu gehen: Dann wer dem Sohn GOt-
tes nicht beſtaͤndig glaubt/ der wird das Leben nicht ſehen/ ſon-
dern der Zorn GOttes bleibet uͤber ihm;
Biſt du doch bereits durch
JEſum ins uͤberhimmliſche Weſen verſetzt c, und ſchmeckeſt ſchon
bißweilen das ewige Freuden-Leben im Hertzen, der Glaube ſpieglet
dir die edle Cron, das unbeſchreibliche Kleinod, das ſeelige End-
lich.

Endlich das endliche Leiden verſchlinget;
Endlich unendliche Herrlichkeit bringet.

Vergiſſe was dahinten iſt/ und jage nach dem vorgeſteckten
Ziel, nach dem Kleinod
d/ welches vorhaͤlt die himmliſche Be-
ruffung GOttes/
biß dich der Glaub dem Licht der Herrlichkeit
uͤberlieffert, nachdem er ſeine Sach zu Chriſti Lob und Preiß ausge-
richtet hat.

Daß dieſe
Vorſtel-
lung ſo
wenig
Eingang
findet,
kommet
her

§. 14. Nun ſoll dieſes, was ich bißher geſagt, etwas gefruchtet
haben? Soll der liebe JEſus, durch dieſe ſeine ſo freundliche Ein-
ladung, in dieſer Gemeind Hertzen erwecket haben, die geſinnet waͤ-
ren endlich aus dem Faulbett der Suͤnden aufzuſtehen, und mit Ma-
ria, Petro und Johanne, den HErrn JEſum zu ſuchen; Wie,
was ſoll ich zu meinem JEſu ſagen? Soll ich ſagen: Jch habe ih-
nen verkuͤndiget, wie es ihnen ſo wohl ſeyn werde, wann ſie ſich zu
dir wenden; Oder ſoll ich ſagen: Ach JEſu! Ach JEſu! es will

niemand
a Jeſ. XLV. 17.
b Hebr. V. 9.
c Eph. II. 6.
d Phil. III. 14.
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[156/0252] Geiſtliche Sonnen-Wende So bald du in JEſu biſt, fahet deine Seeligkeit an, und iſt ſie ein- mahl recht angefangen, ſo hoͤret ſie nimmermehr auf, nein; nicht in alle Ewigkeiten; Jeſajas und Paulus reden und zeugen gar ſchoͤn von einem ewigen Heyl; Jſrael wird erloͤſet durch den HErrn/ durch eine ewige Erloͤſung/ und wird nicht zu Schanden/ noch zu Spott immer und ewiglich a; dann er iſt allen denen die ihm gehorſam ſind, worden eine Urſach zur ewigen Seeligkeit b. Ach was See- ligkeit erblickt nicht das Glaubens-Aug in JEſu vollkommener Erloͤ- ſung, unendliches Leben, Eroͤffnung aller verſchloſſenen Pallaͤſten der Verborgenheiten des Himmelreichs. §. 13. Ach ſo laſſe dich auch im ſchaͤrffſten Gefecht nicht von JE- ſu hinden abziehen, daß du als ein Ausreiſſer und meineydiger Mam- meluc, dich an ſichere Oerter ſchleichen wollteſt, dann das waͤre der Weg ohnfehlbar verlohren zu gehen: Dann wer dem Sohn GOt- tes nicht beſtaͤndig glaubt/ der wird das Leben nicht ſehen/ ſon- dern der Zorn GOttes bleibet uͤber ihm; Biſt du doch bereits durch JEſum ins uͤberhimmliſche Weſen verſetzt c, und ſchmeckeſt ſchon bißweilen das ewige Freuden-Leben im Hertzen, der Glaube ſpieglet dir die edle Cron, das unbeſchreibliche Kleinod, das ſeelige End- lich. Endlich das endliche Leiden verſchlinget; Endlich unendliche Herrlichkeit bringet. Vergiſſe was dahinten iſt/ und jage nach dem vorgeſteckten Ziel, nach dem Kleinod d/ welches vorhaͤlt die himmliſche Be- ruffung GOttes/ biß dich der Glaub dem Licht der Herrlichkeit uͤberlieffert, nachdem er ſeine Sach zu Chriſti Lob und Preiß ausge- richtet hat. §. 14. Nun ſoll dieſes, was ich bißher geſagt, etwas gefruchtet haben? Soll der liebe JEſus, durch dieſe ſeine ſo freundliche Ein- ladung, in dieſer Gemeind Hertzen erwecket haben, die geſinnet waͤ- ren endlich aus dem Faulbett der Suͤnden aufzuſtehen, und mit Ma- ria, Petro und Johanne, den HErrn JEſum zu ſuchen; Wie, was ſoll ich zu meinem JEſu ſagen? Soll ich ſagen: Jch habe ih- nen verkuͤndiget, wie es ihnen ſo wohl ſeyn werde, wann ſie ſich zu dir wenden; Oder ſoll ich ſagen: Ach JEſu! Ach JEſu! es will niemand a Jeſ. XLV. 17. b Hebr. V. 9. c Eph. II. 6. d Phil. III. 14.

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/252>, abgerufen am 22.11.2024.