ab dem Spruch: Wem viel vertrauet ist/ von dem wird man viel fordern.Luc. XII: 48. Und wie du deinen König gern hättest [sagt man billich zu sich selbs] fals du an eines verständigen, frommen, weisen Underthanen Stelle wärest, also erzeige dich. Freylich wann ein König dieses bedencket, so wer- den Jhm die Schmeicheleyen nicht zu sehr gefal- len, zumalen man es mehrentheils anders von sich weiß und fühlet. Man wird auch nicht allzugroß Belieben tragen, König zu seyn, als nur im Wil- len GOttes, aus Hertz-inniger Liebe zu Christo, daß man vielen dienen könne, wie Er, der HErr aller Herrschenden, nicht Jhm selbs gefallen, son- dern kommen ist und noch alle Tage kommt, den ver- achtesten Menschen zu dienen mit seinem Blut, Leben, Gewalt, Weißheit und Ehre, die Er hat bey dem Vatter, dann Er stehet noch Heut zu Tag, auch vor dem schlechtesten Sünder, mit seinem Spreng-Becken, ihm seine Füsse zu waschen.
Ein so beseligter, JEsu gleich-gesinnter, und deßwegen im Himmel hochangesehener König, freuet sich deß, daß Sein unendlicher Liebhaber, JEsus Christus, desto herrlicher auf Erden ge- achtet wird, wann ein König sich vor Jhme beu- get, demüthiget und sichs ungleich sänffter thun lasset, zum Füssen Seines Creutzes zu ligen, Seine Wunden zu küssen und zu hertzen, als die gantze Welt unter seinen Füssen zu haben und zu be- herrschen
Wie
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ab dem Spruch: Wem viel vertrauet iſt/ von dem wird man viel fordern.Luc. XII: 48. Und wie du deinen Koͤnig gern haͤtteſt [ſagt man billich zu ſich ſelbs] fals du an eines verſtaͤndigen, frommen, weiſen Underthanen Stelle waͤreſt, alſo erzeige dich. Freylich wann ein Koͤnig dieſes bedencket, ſo wer- den Jhm die Schmeicheleyen nicht zu ſehr gefal- len, zumalen man es mehrentheils anders von ſich weiß und fuͤhlet. Man wird auch nicht allzugroß Belieben tragen, Koͤnig zu ſeyn, als nur im Wil- len GOttes, aus Hertz-inniger Liebe zu Chriſto, daß man vielen dienen koͤnne, wie Er, der HErꝛ aller Herrſchenden, nicht Jhm ſelbs gefallen, ſon- dern kommen iſt und noch alle Tage kommt, den ver- achteſten Menſchen zu dienen mit ſeinem Blut, Leben, Gewalt, Weißheit und Ehre, die Er hat bey dem Vatter, dann Er ſtehet noch Heut zu Tag, auch vor dem ſchlechteſten Suͤnder, mit ſeinem Spreng-Becken, ihm ſeine Fuͤſſe zu waſchen.
Ein ſo beſeligter, JEſu gleich-geſinnter, und deßwegen im Himmel hochangeſehener Koͤnig, freuet ſich deß, daß Sein unendlicher Liebhaber, JEſus Chriſtus, deſto herrlicher auf Erden ge- achtet wird, wann ein Koͤnig ſich vor Jhme beu- get, demuͤthiget und ſichs ungleich ſaͤnffter thun laſſet, zum Fuͤſſen Seines Creutzes zu ligen, Seine Wunden zu kuͤſſen und zu hertzen, als die gantze Welt unter ſeinen Fuͤſſen zu haben und zu be- herrſchen
Wie
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ab dem Spruch: Wem viel vertrauet iſt/ von dem
wird man viel fordern. Luc. XII: 48. Und wie du
deinen Koͤnig gern haͤtteſt [ſagt man billich zu ſich
ſelbs] fals du an eines verſtaͤndigen, frommen,
weiſen Underthanen Stelle waͤreſt, alſo erzeige dich.
Freylich wann ein Koͤnig dieſes bedencket, ſo wer-
den Jhm die Schmeicheleyen nicht zu ſehr gefal-
len, zumalen man es mehrentheils anders von ſich
weiß und fuͤhlet. Man wird auch nicht allzugroß
Belieben tragen, Koͤnig zu ſeyn, als nur im Wil-
len GOttes, aus Hertz-inniger Liebe zu Chriſto,
daß man vielen dienen koͤnne, wie Er, der HErꝛ
aller Herrſchenden, nicht Jhm ſelbs gefallen, ſon-
dern kommen iſt und noch alle Tage kommt, den ver-
achteſten Menſchen zu dienen mit ſeinem Blut,
Leben, Gewalt, Weißheit und Ehre, die Er hat
bey dem Vatter, dann Er ſtehet noch Heut zu Tag,
auch vor dem ſchlechteſten Suͤnder, mit ſeinem
Spreng-Becken, ihm ſeine Fuͤſſe zu waſchen.
Ein ſo beſeligter, JEſu gleich-geſinnter, und
deßwegen im Himmel hochangeſehener Koͤnig,
freuet ſich deß, daß Sein unendlicher Liebhaber,
JEſus Chriſtus, deſto herrlicher auf Erden ge-
achtet wird, wann ein Koͤnig ſich vor Jhme beu-
get, demuͤthiget und ſichs ungleich ſaͤnffter thun
laſſet, zum Fuͤſſen Seines Creutzes zu ligen, Seine
Wunden zu kuͤſſen und zu hertzen, als die gantze
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herrſchen
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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/25>, abgerufen am 21.11.2024.
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