gen, dein Verlangen etwelcher massen zu erfüllen, so du hast, denund gezei- get wie man in JEsu be- kommet Himmels-Weg aufs klärste zu wissen; will dich also noch kurtz wei- ters gern weisen, wie du aus dem Hinzuwenden zu JEsu ungezweif- felte Seeligkeit und Leben empfangen werdest.
§. 6. (1.) Hat JEsus Christus die Göttliche Majestät gegen den Sünder zufrieden gestellt durch sein Blut; Dann GOtt wardie Ver- söhnung mit GOtt. in Christo, und versöhnete die Welt mit ihm selber, und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu, und hat unter uns aufgerichtet das Wort der Versöhnunga: auf daß alles durch ihn versöhnet würde zu ihme selbst, es seye auf Erden oder im Himmel, damit daß er Frieden machte durch das Blut an seinem Creutz durch sich selbst, und euch, die ihr weyland Fremde und Feinde waret durch die Vernunfft in bösen Wercken, nun aber hat er euch versöhnet mit dem Leibe seines Fleisches, durch den Tod, auf daß er euch darstellete heilig und unsträfflich, und ohne Tadel vor ihm selbst, schreibt Paulus an seine Gläubigen b, welches er auch denen zu An- tiochia offenbahret: So sey es nun euch kund, ihr Män- ner, liebe Brüder, daß euch verkündiget wird Ver- gebung der Sünden, durch diesen JEsum, und von dem allem, durch welches ihr nicht konntet im Gesetz Mosis gerecht werden; Wer aber an diesen glaubet, der ist gerechtc. Und dieses ist der erste Tritt ins Himmel- reich, des Glaubens eigentliche Frucht und Werck vor GOtt, und Wurtzel aller Seeligkeit.
§. 7. (2.) JEsus Christus, der dich hier so wonnesam und hold-Den von dem Heil. Geist ge- würckten Glauben: selig zu sich ruffet, und so groß Heyl verspricht, hat dir erworben den Geist der Heiligung, daß er dich aus dem melancholischen Sünden- Reich, da eitel Unglück ist, ausführe, und als der himmlische Mah- ler das verblichene Bild GOttes wieder in dir entwerffe: Es thut aber der Glaub in diesem Stuck auch sein bestes, dann
§. 8. (a.) Er entdeckt dem zu GOtt umgewandten, und auf die-Welcher den Glau- bigen die
sen
a 2 Cor. V. 19.
bCol. I. 20-22.
c Geschichtb. XIII. 38. 39.
U
einer glaubigen Seele nach JESU.
gen, dein Verlangen etwelcher maſſen zu erfuͤllen, ſo du haſt, denund gezei- get wie man in JEſu be- kommet Himmels-Weg aufs klaͤrſte zu wiſſen; will dich alſo noch kurtz wei- ters gern weiſen, wie du aus dem Hinzuwenden zu JEſu ungezweif- felte Seeligkeit und Leben empfangen werdeſt.
§. 6. (1.) Hat JEſus Chriſtus die Goͤttliche Majeſtaͤt gegen den Suͤnder zufrieden geſtellt durch ſein Blut; Dann GOtt wardie Ver- ſoͤhnung mit GOtt. in Chriſto, und verſoͤhnete die Welt mit ihm ſelber, und rechnete ihnen ihre Suͤnden nicht zu, und hat unter uns aufgerichtet das Wort der Verſoͤhnunga: auf daß alles durch ihn verſoͤhnet wuͤrde zu ihme ſelbſt, es ſeye auf Erden oder im Himmel, damit daß er Frieden machte durch das Blut an ſeinem Creutz durch ſich ſelbſt, und euch, die ihr weyland Fremde und Feinde waret durch die Vernunfft in boͤſen Wercken, nun aber hat er euch verſoͤhnet mit dem Leibe ſeines Fleiſches, durch den Tod, auf daß er euch darſtellete heilig und unſtraͤfflich, und ohne Tadel vor ihm ſelbſt, ſchreibt Paulus an ſeine Glaͤubigen b, welches er auch denen zu An- tiochia offenbahret: So ſey es nun euch kund, ihr Maͤn- ner, liebe Bruͤder, daß euch verkuͤndiget wird Ver- gebung der Suͤnden, durch dieſen JEſum, und von dem allem, durch welches ihr nicht konntet im Geſetz Moſis gerecht werden; Wer aber an dieſen glaubet, der iſt gerechtc. Und dieſes iſt der erſte Tritt ins Himmel- reich, des Glaubens eigentliche Frucht und Werck vor GOtt, und Wurtzel aller Seeligkeit.
§. 7. (2.) JEſus Chriſtus, der dich hier ſo wonneſam und hold-Den von dem Heil. Geiſt ge- wuͤrckten Glauben: ſelig zu ſich ruffet, und ſo groß Heyl verſpricht, hat dir erworben den Geiſt der Heiligung, daß er dich aus dem melancholiſchen Suͤnden- Reich, da eitel Ungluͤck iſt, ausfuͤhre, und als der himmliſche Mah- ler das verblichene Bild GOttes wieder in dir entwerffe: Es thut aber der Glaub in dieſem Stuck auch ſein beſtes, dann
§. 8. (a.) Er entdeckt dem zu GOtt umgewandten, und auf die-Welcher den Glau- bigen die
ſen
a 2 Cor. V. 19.
bCol. I. 20-22.
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felte Seeligkeit und Leben empfangen werdeſt.
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man in
JEſu be-
kommet
§. 6. (1.) Hat JEſus Chriſtus die Goͤttliche Majeſtaͤt gegen den
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auf daß alles durch ihn verſoͤhnet wuͤrde zu ihme
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Feinde waret durch die Vernunfft in boͤſen Wercken,
nun aber hat er euch verſoͤhnet mit dem Leibe ſeines
Fleiſches, durch den Tod, auf daß er euch darſtellete
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ner, liebe Bruͤder, daß euch verkuͤndiget wird Ver-
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Moſis gerecht werden; Wer aber an dieſen glaubet,
der iſt gerecht c. Und dieſes iſt der erſte Tritt ins Himmel-
reich, des Glaubens eigentliche Frucht und Werck vor GOtt, und
Wurtzel aller Seeligkeit.
die Ver-
ſoͤhnung
mit GOtt.
§. 7. (2.) JEſus Chriſtus, der dich hier ſo wonneſam und hold-
ſelig zu ſich ruffet, und ſo groß Heyl verſpricht, hat dir erworben den
Geiſt der Heiligung, daß er dich aus dem melancholiſchen Suͤnden-
Reich, da eitel Ungluͤck iſt, ausfuͤhre, und als der himmliſche Mah-
ler das verblichene Bild GOttes wieder in dir entwerffe: Es thut
aber der Glaub in dieſem Stuck auch ſein beſtes, dann
Den von
dem Heil.
Geiſt ge-
wuͤrckten
Glauben:
§. 8. (a.) Er entdeckt dem zu GOtt umgewandten, und auf die-
ſen
Welcher
den Glau-
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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/249>, abgerufen am 25.11.2024.
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