Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

Bild:
<< vorherige Seite

Lust-Revier besetzt, dergleichen man in keinen Würtz-
re ichen Jnsulen Asiens von altem her gefunden!
Ach ja, es müsse nichts in Dero Königlichen
Schätzen
seyn, daß nicht JEsu dem allgemeinen
Menschen-Freund zu Diensten stehe, zum Bau des
Göttlichen Tempels, zur Ausfertigung Jerusalems,
welches bleibet ohne Ende; dahingegen alle Glorie
der Monarchen nichts als eiteler verschwindender,
dunckeler Schatten ist. Dann es bleibet ja wohl
dabey, daß in dieser Welt niemand recht groß und
mächtig, schön und reich heissen mag, als nur in
so fern er Göttlicher Natur theilhafftig ist, und
wie ein grünender fruchtbarer Zweig in GOtt dem
Vatter und seinem Sohn JEsu Christo stehet.

Was könnte aber zu einem gesegneten, glück-
seligen Regiment zuträglicher seyn, als Männer
sammlen und auffsuchen, die den Geist Josephs
und Daniels, Josua und Calebs (nicht aber Ahi-
tofels und Machiavels) haben; Männer die sich
um den Schaden Josephs rechtschaffen bekümmern,
auf deren Rahtschlägen das goldene Stirnblatt
liege: Die Heiligkeit des HErren. Und welche die
Forcht des HErren, als aller Weißheit Wurtzel
und Anfang, in sich wohnend und eingesenckt ha-
ben, und deren Raths-Leuthe Christi Lehren
und Gebotte sind. Hats doch ja der Gottselige Kö-
nig David mit seiner Glaubens-Freudigkeit in

Messia

Luſt-Revier beſetzt, dergleichen man in keinen Wuͤrtz-
re ichen Jnſulen Aſiens von altem her gefunden!
Ach ja, es muͤſſe nichts in Dero Koͤniglichen
Schaͤtzen
ſeyn, daß nicht JEſu dem allgemeinen
Menſchen-Freund zu Dienſten ſtehe, zum Bau des
Goͤttlichen Tempels, zur Ausfertigung Jeruſalems,
welches bleibet ohne Ende; dahingegen alle Glorie
der Monarchen nichts als eiteler verſchwindender,
dunckeler Schatten iſt. Dann es bleibet ja wohl
dabey, daß in dieſer Welt niemand recht groß und
maͤchtig, ſchoͤn und reich heiſſen mag, als nur in
ſo fern er Goͤttlicher Natur theilhafftig iſt, und
wie ein gruͤnender fruchtbarer Zweig in GOtt dem
Vatter und ſeinem Sohn JEſu Chriſto ſtehet.

Was koͤnnte aber zu einem geſegneten, gluͤck-
ſeligen Regiment zutraͤglicher ſeyn, als Maͤnner
ſammlen und auffſuchen, die den Geiſt Joſephs
und Daniels, Joſua und Calebs (nicht aber Ahi-
tofels und Machiavels) haben; Maͤnner die ſich
um den Schaden Joſephs rechtſchaffen bekuͤm̃ern,
auf deren Rahtſchlaͤgen das goldene Stirnblatt
liege: Die Heiligkeit des HErren. Und welche die
Forcht des HErren, als aller Weißheit Wurtzel
und Anfang, in ſich wohnend und eingeſenckt ha-
ben, und deren Raths-Leuthe Chriſti Lehren
und Gebotte ſind. Hats doch ja der Gottſelige Koͤ-
nig David mit ſeiner Glaubens-Freudigkeit in

Meſſia
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div type="dedication">
        <p><pb facs="#f0022"/>
Lu&#x017F;t-<hi rendition="#aq">Revier</hi> be&#x017F;etzt, dergleichen man in keinen Wu&#x0364;rtz-<lb/>
re ichen Jn&#x017F;ulen A&#x017F;iens von altem her gefunden!<lb/>
Ach ja, es mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e nichts in <hi rendition="#fr">Dero Ko&#x0364;niglichen<lb/>
Scha&#x0364;tzen</hi> &#x017F;eyn, daß nicht JE&#x017F;u dem allgemeinen<lb/>
Men&#x017F;chen-Freund zu Dien&#x017F;ten &#x017F;tehe, zum Bau des<lb/>
Go&#x0364;ttlichen Tempels, zur Ausfertigung Jeru&#x017F;alems,<lb/>
welches bleibet ohne Ende; dahingegen alle Glorie<lb/>
der Monarchen nichts als eiteler ver&#x017F;chwindender,<lb/>
dunckeler Schatten i&#x017F;t. Dann es bleibet ja wohl<lb/>
dabey, daß in die&#x017F;er Welt niemand recht groß und<lb/>
ma&#x0364;chtig, &#x017F;cho&#x0364;n und reich hei&#x017F;&#x017F;en mag, als nur in<lb/>
&#x017F;o fern er Go&#x0364;ttlicher Natur theilhafftig i&#x017F;t, und<lb/>
wie ein gru&#x0364;nender fruchtbarer Zweig in GOtt dem<lb/>
Vatter und &#x017F;einem Sohn JE&#x017F;u Chri&#x017F;to &#x017F;tehet.</p><lb/>
        <p>Was ko&#x0364;nnte aber zu einem ge&#x017F;egneten, glu&#x0364;ck-<lb/>
&#x017F;eligen Regiment zutra&#x0364;glicher &#x017F;eyn, als Ma&#x0364;nner<lb/>
&#x017F;ammlen und auff&#x017F;uchen, die den Gei&#x017F;t Jo&#x017F;ephs<lb/>
und Daniels, Jo&#x017F;ua und Calebs (nicht aber Ahi-<lb/>
tofels und Machiavels) haben; Ma&#x0364;nner die &#x017F;ich<lb/>
um den Schaden Jo&#x017F;ephs recht&#x017F;chaffen beku&#x0364;m&#x0303;ern,<lb/>
auf deren Raht&#x017F;chla&#x0364;gen das goldene Stirnblatt<lb/>
liege: Die Heiligkeit des HErren. Und welche die<lb/>
Forcht des HErren, als aller Weißheit Wurtzel<lb/>
und Anfang, in &#x017F;ich wohnend und einge&#x017F;enckt ha-<lb/>
ben, und deren <hi rendition="#fr">Raths-Leuthe</hi> Chri&#x017F;ti Lehren<lb/>
und Gebotte &#x017F;ind. Hats doch ja der Gott&#x017F;elige Ko&#x0364;-<lb/>
nig David mit &#x017F;einer Glaubens-Freudigkeit in<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Me&#x017F;&#x017F;ia</fw><lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0022] Luſt-Revier beſetzt, dergleichen man in keinen Wuͤrtz- re ichen Jnſulen Aſiens von altem her gefunden! Ach ja, es muͤſſe nichts in Dero Koͤniglichen Schaͤtzen ſeyn, daß nicht JEſu dem allgemeinen Menſchen-Freund zu Dienſten ſtehe, zum Bau des Goͤttlichen Tempels, zur Ausfertigung Jeruſalems, welches bleibet ohne Ende; dahingegen alle Glorie der Monarchen nichts als eiteler verſchwindender, dunckeler Schatten iſt. Dann es bleibet ja wohl dabey, daß in dieſer Welt niemand recht groß und maͤchtig, ſchoͤn und reich heiſſen mag, als nur in ſo fern er Goͤttlicher Natur theilhafftig iſt, und wie ein gruͤnender fruchtbarer Zweig in GOtt dem Vatter und ſeinem Sohn JEſu Chriſto ſtehet. Was koͤnnte aber zu einem geſegneten, gluͤck- ſeligen Regiment zutraͤglicher ſeyn, als Maͤnner ſammlen und auffſuchen, die den Geiſt Joſephs und Daniels, Joſua und Calebs (nicht aber Ahi- tofels und Machiavels) haben; Maͤnner die ſich um den Schaden Joſephs rechtſchaffen bekuͤm̃ern, auf deren Rahtſchlaͤgen das goldene Stirnblatt liege: Die Heiligkeit des HErren. Und welche die Forcht des HErren, als aller Weißheit Wurtzel und Anfang, in ſich wohnend und eingeſenckt ha- ben, und deren Raths-Leuthe Chriſti Lehren und Gebotte ſind. Hats doch ja der Gottſelige Koͤ- nig David mit ſeiner Glaubens-Freudigkeit in Meſſia

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/22
Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/22>, abgerufen am 21.11.2024.