Lust-Revier besetzt, dergleichen man in keinen Würtz- re ichen Jnsulen Asiens von altem her gefunden! Ach ja, es müsse nichts in Dero Königlichen Schätzen seyn, daß nicht JEsu dem allgemeinen Menschen-Freund zu Diensten stehe, zum Bau des Göttlichen Tempels, zur Ausfertigung Jerusalems, welches bleibet ohne Ende; dahingegen alle Glorie der Monarchen nichts als eiteler verschwindender, dunckeler Schatten ist. Dann es bleibet ja wohl dabey, daß in dieser Welt niemand recht groß und mächtig, schön und reich heissen mag, als nur in so fern er Göttlicher Natur theilhafftig ist, und wie ein grünender fruchtbarer Zweig in GOtt dem Vatter und seinem Sohn JEsu Christo stehet.
Was könnte aber zu einem gesegneten, glück- seligen Regiment zuträglicher seyn, als Männer sammlen und auffsuchen, die den Geist Josephs und Daniels, Josua und Calebs (nicht aber Ahi- tofels und Machiavels) haben; Männer die sich um den Schaden Josephs rechtschaffen bekümmern, auf deren Rahtschlägen das goldene Stirnblatt liege: Die Heiligkeit des HErren. Und welche die Forcht des HErren, als aller Weißheit Wurtzel und Anfang, in sich wohnend und eingesenckt ha- ben, und deren Raths-Leuthe Christi Lehren und Gebotte sind. Hats doch ja der Gottselige Kö- nig David mit seiner Glaubens-Freudigkeit in
Messia
Luſt-Revier beſetzt, dergleichen man in keinen Wuͤrtz- re ichen Jnſulen Aſiens von altem her gefunden! Ach ja, es muͤſſe nichts in Dero Koͤniglichen Schaͤtzen ſeyn, daß nicht JEſu dem allgemeinen Menſchen-Freund zu Dienſten ſtehe, zum Bau des Goͤttlichen Tempels, zur Ausfertigung Jeruſalems, welches bleibet ohne Ende; dahingegen alle Glorie der Monarchen nichts als eiteler verſchwindender, dunckeler Schatten iſt. Dann es bleibet ja wohl dabey, daß in dieſer Welt niemand recht groß und maͤchtig, ſchoͤn und reich heiſſen mag, als nur in ſo fern er Goͤttlicher Natur theilhafftig iſt, und wie ein gruͤnender fruchtbarer Zweig in GOtt dem Vatter und ſeinem Sohn JEſu Chriſto ſtehet.
Was koͤnnte aber zu einem geſegneten, gluͤck- ſeligen Regiment zutraͤglicher ſeyn, als Maͤnner ſammlen und auffſuchen, die den Geiſt Joſephs und Daniels, Joſua und Calebs (nicht aber Ahi- tofels und Machiavels) haben; Maͤnner die ſich um den Schaden Joſephs rechtſchaffen bekuͤm̃ern, auf deren Rahtſchlaͤgen das goldene Stirnblatt liege: Die Heiligkeit des HErren. Und welche die Forcht des HErren, als aller Weißheit Wurtzel und Anfang, in ſich wohnend und eingeſenckt ha- ben, und deren Raths-Leuthe Chriſti Lehren und Gebotte ſind. Hats doch ja der Gottſelige Koͤ- nig David mit ſeiner Glaubens-Freudigkeit in
Meſſia
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[0022]
Luſt-Revier beſetzt, dergleichen man in keinen Wuͤrtz-
re ichen Jnſulen Aſiens von altem her gefunden!
Ach ja, es muͤſſe nichts in Dero Koͤniglichen
Schaͤtzen ſeyn, daß nicht JEſu dem allgemeinen
Menſchen-Freund zu Dienſten ſtehe, zum Bau des
Goͤttlichen Tempels, zur Ausfertigung Jeruſalems,
welches bleibet ohne Ende; dahingegen alle Glorie
der Monarchen nichts als eiteler verſchwindender,
dunckeler Schatten iſt. Dann es bleibet ja wohl
dabey, daß in dieſer Welt niemand recht groß und
maͤchtig, ſchoͤn und reich heiſſen mag, als nur in
ſo fern er Goͤttlicher Natur theilhafftig iſt, und
wie ein gruͤnender fruchtbarer Zweig in GOtt dem
Vatter und ſeinem Sohn JEſu Chriſto ſtehet.
Was koͤnnte aber zu einem geſegneten, gluͤck-
ſeligen Regiment zutraͤglicher ſeyn, als Maͤnner
ſammlen und auffſuchen, die den Geiſt Joſephs
und Daniels, Joſua und Calebs (nicht aber Ahi-
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um den Schaden Joſephs rechtſchaffen bekuͤm̃ern,
auf deren Rahtſchlaͤgen das goldene Stirnblatt
liege: Die Heiligkeit des HErren. Und welche die
Forcht des HErren, als aller Weißheit Wurtzel
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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/22>, abgerufen am 21.11.2024.
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