fein recht mit allen Ehren in der Hütten seiner Mutter seye a. Siehet sie sich begnadiget mit stiller Leidsamkeit, in schweigender Gedult, so sagt sie, JEsus hat mich in die Zelte Abels hineingefüh- ret; siehet sie sich beseeliget mit einem Göttlichen Leben und Wandel für und für, in, mit und vor GOtt, so preiset sie JEsum, daß Er sie in die Hütte Enochs hineingebracht habe und so fortan. Weilen nun dieses gantze majestätische Geschlecht der Gerechten zusammen Christi Mutter ausmachen; so zeigt diese Einführung in der Mutter Hütten an, daß JEsus sein Filadelfia in alle die hell-leuchtenden Tu- genden, darinn alle diese Heilige GOttes gewandelt, versetzen wird als rechte und ächte Nachfolger; die denn auch ihrer Mutter Jerusalem unendlich lieb seyn werden [fremdsprachliches Material - fehlt] daher kommt das lateini- sche Amo.
Wie alle Völcker das Joch Christi auf sich nehmen werden,
§. 9. 30. Jsaac nahm die Rebecca daß sie sein Weib wäre.[fremdsprachliches Material - fehlt] heißt eigentlich ein Joch, damit man zwey dreschen- de Ochsen oder Kälber an einander spannet, denen man das Maul nicht darff verbinden, die folglich gestärckt und gemästet werden. [fremdsprachliches Material - fehlt] Mast-Kälber b. Was kan demnach die Bruder-lieben- de Gemein besser vorstellen als eben das [fremdsprachliches Material - fehlt]. Da nicht nur Re- formierte und Lutherische, sondern auch Juden und Christen mit ei- ner Schulter GOtt dienen werden und einmüthiglich mit einem Mund preisen, GOtt nemlich den Vatter unsers HErrn JESU Christi, und die Heyden sich freuen mit seinem Volck Rom. 15, 6. 10. diese Außerlesene aus beyderley Völckern sind bestimmt, beruffen und zu- bereitet, daß sie das Weib des Lamms seyen: GOtt der Vatter hat sie seinem Sohn dazu gegeben c, und der Sohn nimmt sie auf wie geschrieben stehet d, alles was mir mein Vatter gibt, das kommt zu mir und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstossen. Hie- von sind die Psalmen und alle Propheten voll: Das ist was Jesaias geweissaget hat. Wie sich ein Bräutigam freuet über seine Braut, also wird sich dein GOtt über dir freuen e, der dich gemacht hat, ist der Ehe-Mann, HErr Zebaoth heisset sein Name, und dein Erlö-
ser,
aMatth. XII. 50.
bMal. IV. 2.
cJoh. XVII.
dJoh. VI. 37.
eJes. LXII. 1-5.
Die geiſtliche Vermaͤhlung JEſu
fein recht mit allen Ehren in der Huͤtten ſeiner Mutter ſeye a. Siehet ſie ſich begnadiget mit ſtiller Leidſamkeit, in ſchweigender Gedult, ſo ſagt ſie, JEſus hat mich in die Zelte Abels hineingefuͤh- ret; ſiehet ſie ſich beſeeliget mit einem Goͤttlichen Leben und Wandel fuͤr und fuͤr, in, mit und vor GOtt, ſo preiſet ſie JEſum, daß Er ſie in die Huͤtte Enochs hineingebracht habe und ſo fortan. Weilen nun dieſes gantze majeſtaͤtiſche Geſchlecht der Gerechten zuſammen Chriſti Mutter ausmachen; ſo zeigt dieſe Einfuͤhrung in der Mutter Huͤtten an, daß JEſus ſein Filadelfia in alle die hell-leuchtenden Tu- genden, darinn alle dieſe Heilige GOttes gewandelt, verſetzen wird als rechte und aͤchte Nachfolger; die denn auch ihrer Mutter Jeruſalem unendlich lieb ſeyn werden [fremdsprachliches Material – fehlt] daher kommt das lateini- ſche Amo.
Wie alle Voͤlcker das Joch Chriſti auf ſich nehmen werden,
§. 9. 30. Jſaac nahm die Rebecca daß ſie ſein Weib waͤre.[fremdsprachliches Material – fehlt] heißt eigentlich ein Joch, damit man zwey dreſchen- de Ochſen oder Kaͤlber an einander ſpannet, denen man das Maul nicht darff verbinden, die folglich geſtaͤrckt und gemaͤſtet werden. [fremdsprachliches Material – fehlt] Maſt-Kaͤlber b. Was kan demnach die Bruder-lieben- de Gemein beſſer vorſtellen als eben das [fremdsprachliches Material – fehlt]. Da nicht nur Re- formierte und Lutheriſche, ſondern auch Juden und Chriſten mit ei- ner Schulter GOtt dienen werden und einmuͤthiglich mit einem Mund preiſen, GOtt nemlich den Vatter unſers HErrn JESU Chriſti, und die Heyden ſich freuen mit ſeinem Volck Rom. 15, 6. 10. dieſe Außerleſene aus beyderley Voͤlckern ſind beſtimmt, beruffen und zu- bereitet, daß ſie das Weib des Lamms ſeyen: GOtt der Vatter hat ſie ſeinem Sohn dazu gegeben c, und der Sohn nimmt ſie auf wie geſchrieben ſtehet d, alles was mir mein Vatter gibt, das kommt zu mir und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausſtoſſen. Hie- von ſind die Pſalmen und alle Propheten voll: Das iſt was Jeſaias geweiſſaget hat. Wie ſich ein Braͤutigam freuet uͤber ſeine Braut, alſo wird ſich dein GOtt uͤber dir freuen e, der dich gemacht hat, iſt der Ehe-Mann, HErr Zebaoth heiſſet ſein Name, und dein Erloͤ-
ſer,
aMatth. XII. 50.
bMal. IV. 2.
cJoh. XVII.
dJoh. VI. 37.
eJeſ. LXII. 1-5.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f1322"n="1226"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Die geiſtliche Vermaͤhlung JEſu</hi></fw><lb/>
fein recht mit allen Ehren in der Huͤtten ſeiner Mutter ſeye <noteplace="foot"n="a"><hirendition="#aq">Matth. XII.</hi> 50.</note>.<lb/>
Siehet ſie ſich begnadiget mit ſtiller Leidſamkeit, in ſchweigender<lb/>
Gedult, ſo ſagt ſie, JEſus hat mich in die Zelte Abels hineingefuͤh-<lb/>
ret; ſiehet ſie ſich beſeeliget mit einem Goͤttlichen Leben und Wandel<lb/>
fuͤr und fuͤr, in, mit und vor GOtt, ſo preiſet ſie JEſum, daß Er<lb/>ſie in die Huͤtte Enochs hineingebracht habe und ſo fortan. Weilen<lb/>
nun dieſes gantze majeſtaͤtiſche Geſchlecht der Gerechten zuſammen<lb/>
Chriſti Mutter ausmachen; ſo zeigt dieſe Einfuͤhrung in der Mutter<lb/>
Huͤtten an, daß JEſus ſein Filadelfia in alle die hell-leuchtenden Tu-<lb/>
genden, darinn alle dieſe Heilige GOttes gewandelt, verſetzen<lb/>
wird als rechte und aͤchte Nachfolger; die denn auch ihrer Mutter<lb/>
Jeruſalem unendlich lieb ſeyn werden <foreignxml:lang="heb"><gapreason="fm"unit="words"/></foreign> daher kommt das <hirendition="#aq">lateini-</hi><lb/>ſche <hirendition="#aq">Amo.</hi></p><lb/><noteplace="left">Wie alle<lb/>
Voͤlcker<lb/>
das Joch<lb/>
Chriſti<lb/>
auf ſich<lb/>
nehmen<lb/>
werden,</note><p><hirendition="#fr">§. 9. 30. Jſaac nahm die Rebecca daß ſie ſein Weib<lb/>
waͤre.</hi><foreignxml:lang="heb"><gapreason="fm"unit="words"/></foreign> heißt eigentlich ein Joch, damit man zwey dreſchen-<lb/>
de Ochſen oder Kaͤlber an einander ſpannet, denen man das Maul<lb/>
nicht darff verbinden, die folglich geſtaͤrckt und gemaͤſtet werden.<lb/><foreignxml:lang="heb"><gapreason="fm"unit="words"/></foreign> Maſt-Kaͤlber <noteplace="foot"n="b"><hirendition="#aq">Mal. IV.</hi> 2.</note>. Was kan demnach die Bruder-lieben-<lb/>
de Gemein beſſer vorſtellen als eben das <foreignxml:lang="heb"><gapreason="fm"unit="words"/></foreign>. Da nicht nur Re-<lb/>
formierte und Lutheriſche, ſondern auch Juden und Chriſten mit ei-<lb/>
ner Schulter GOtt dienen werden und einmuͤthiglich mit einem Mund<lb/>
preiſen, GOtt nemlich den Vatter unſers HErrn JESU Chriſti,<lb/>
und die Heyden ſich freuen mit ſeinem Volck Rom. 15, 6. 10. dieſe<lb/>
Außerleſene aus beyderley Voͤlckern ſind beſtimmt, beruffen und zu-<lb/>
bereitet, daß ſie das Weib des Lamms ſeyen: GOtt der Vatter hat<lb/>ſie ſeinem Sohn dazu gegeben <noteplace="foot"n="c"><hirendition="#aq">Joh. XVII.</hi></note>, und der Sohn nimmt ſie auf wie<lb/>
geſchrieben ſtehet <noteplace="foot"n="d"><hirendition="#aq">Joh. VI.</hi> 37.</note>, alles was mir mein Vatter gibt, das kommt zu<lb/>
mir und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausſtoſſen. Hie-<lb/>
von ſind die Pſalmen und alle Propheten voll: Das iſt was Jeſaias<lb/>
geweiſſaget hat. Wie ſich ein Braͤutigam freuet uͤber ſeine Braut,<lb/>
alſo wird ſich dein GOtt uͤber dir freuen <noteplace="foot"n="e"><hirendition="#aq">Jeſ.<lb/>
LXII.</hi> 1-5.</note>, der dich gemacht hat, iſt<lb/>
der Ehe-Mann, HErr Zebaoth heiſſet ſein Name, und dein Erloͤ-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſer,</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[1226/1322]
Die geiſtliche Vermaͤhlung JEſu
fein recht mit allen Ehren in der Huͤtten ſeiner Mutter ſeye a.
Siehet ſie ſich begnadiget mit ſtiller Leidſamkeit, in ſchweigender
Gedult, ſo ſagt ſie, JEſus hat mich in die Zelte Abels hineingefuͤh-
ret; ſiehet ſie ſich beſeeliget mit einem Goͤttlichen Leben und Wandel
fuͤr und fuͤr, in, mit und vor GOtt, ſo preiſet ſie JEſum, daß Er
ſie in die Huͤtte Enochs hineingebracht habe und ſo fortan. Weilen
nun dieſes gantze majeſtaͤtiſche Geſchlecht der Gerechten zuſammen
Chriſti Mutter ausmachen; ſo zeigt dieſe Einfuͤhrung in der Mutter
Huͤtten an, daß JEſus ſein Filadelfia in alle die hell-leuchtenden Tu-
genden, darinn alle dieſe Heilige GOttes gewandelt, verſetzen
wird als rechte und aͤchte Nachfolger; die denn auch ihrer Mutter
Jeruſalem unendlich lieb ſeyn werden _ daher kommt das lateini-
ſche Amo.
§. 9. 30. Jſaac nahm die Rebecca daß ſie ſein Weib
waͤre. _ heißt eigentlich ein Joch, damit man zwey dreſchen-
de Ochſen oder Kaͤlber an einander ſpannet, denen man das Maul
nicht darff verbinden, die folglich geſtaͤrckt und gemaͤſtet werden.
_ Maſt-Kaͤlber b. Was kan demnach die Bruder-lieben-
de Gemein beſſer vorſtellen als eben das _ . Da nicht nur Re-
formierte und Lutheriſche, ſondern auch Juden und Chriſten mit ei-
ner Schulter GOtt dienen werden und einmuͤthiglich mit einem Mund
preiſen, GOtt nemlich den Vatter unſers HErrn JESU Chriſti,
und die Heyden ſich freuen mit ſeinem Volck Rom. 15, 6. 10. dieſe
Außerleſene aus beyderley Voͤlckern ſind beſtimmt, beruffen und zu-
bereitet, daß ſie das Weib des Lamms ſeyen: GOtt der Vatter hat
ſie ſeinem Sohn dazu gegeben c, und der Sohn nimmt ſie auf wie
geſchrieben ſtehet d, alles was mir mein Vatter gibt, das kommt zu
mir und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausſtoſſen. Hie-
von ſind die Pſalmen und alle Propheten voll: Das iſt was Jeſaias
geweiſſaget hat. Wie ſich ein Braͤutigam freuet uͤber ſeine Braut,
alſo wird ſich dein GOtt uͤber dir freuen e, der dich gemacht hat, iſt
der Ehe-Mann, HErr Zebaoth heiſſet ſein Name, und dein Erloͤ-
ſer,
a Matth. XII. 50.
b Mal. IV. 2.
c Joh. XVII.
d Joh. VI. 37.
e Jeſ.
LXII. 1-5.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 1226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1322>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.