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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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mit seiner Braut der Kirche.
sto JEsu entgegen zu gehen und dem Lamm nachzufolgen, wo es hin-
gehet a, der Rebecca stilles, dienstbahres, freundliches, eingezo-
genes, unterthäniges, abgeschiedenes, keusches, gelassenes Wesen
leuchtet allenthalben hervor; sie ware entweders als eine Martha in
der Kuchen beschäfftiget, und hatte sonst mit dem Hauß-Wesen zu
thun, oder sie lage in ihrem Bet-Kämmerlein als eine Maria
vor GOTT auf den Knyen, und flehete ihn um seine gnädige Re-
gierung an, daß er ihr doch wolle ins Hertz geben, was ihm herr-
lich und ihro selig seye: Sonst hätte sie unmöglich also auf der Stel-
le sich zu einem so harten, augenblicklichen Abschied entschliessen kön-
nen; wann ihr Hertz nicht eben, da man ihr rieffe, von GOTT ge-
neigt und gestärckt worden wäre; sonderlich da ihre Eltern zuerst ei-
ne Frist von 10 Tagen ausgebetten, denen sie ja in ihrer Bitte hät-
te können beyfallen; aber GOttes Finger ziehet stärcker als alles,
also daß wanns auch ums Sterben zu thun wäre, gar in die andere
Welt zu reisen, man nicht einen Augenblick Frist begehrte, sondern
ohne sich lang zu besinnen, dem Tod antworten: Jch will ziehen.

Gleicher massen, wann die Bruder-liebende Gemeind befragt wird,
willt du wandeln wie JESUS gewandelt? Willt du an seinen
Nahmen glauben? So ist im Huy die Antwort da: Ja ich will! ja
ich glaube.

§. 4. 25. Die würckliche Abreise geschahe 1. mit gutwilliger Er-Wie diese
Abreise
geschehen
werde.

laubniß v. 59. Also erliessen sie Rebecca ihre Schwester mit ihrer
Ammen, sammt Abrahams Knecht und seinen Leuten.
Also werden alle
Mandate und Ordnungen so von Fürsten und Oberkeiten gemacht
worden, dem Lauff deß Evangeliums zum Nachtheil, aufgehoben
und cancelliert werden, damit die Königliche Freyheit, so GOTT
seinen Priestern erworben und geschencket, keinerley Weise einge-
schräncket werde, sondern die Knechte Christi um diese Zeit auf
freyen Fuß gestellet werden, zu gehen und handeln, wie der Trieb
Christo Seelen zu gewinnen sie anleitet, welches auch zu der offenen
Thür gehöret so Christus dem Engel zu Filadelfia verheißt und
gibt.

2. Mit einem Begleit: Die Amme ziehet mit samt der Rebecca
ihren Dirnen. Also werden die fromme Prediger in Sarden auch
Theil haben an der Ehre und Freude derjenigen, an dern Heyl sie

in
a Apoc. XIV.
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mit ſeiner Braut der Kirche.
ſto JEſu entgegen zu gehen und dem Lamm nachzufolgen, wo es hin-
gehet a, der Rebecca ſtilles, dienſtbahres, freundliches, eingezo-
genes, unterthaͤniges, abgeſchiedenes, keuſches, gelaſſenes Weſen
leuchtet allenthalben hervor; ſie ware entweders als eine Martha in
der Kuchen beſchaͤfftiget, und hatte ſonſt mit dem Hauß-Weſen zu
thun, oder ſie lage in ihrem Bet-Kaͤmmerlein als eine Maria
vor GOTT auf den Knyen, und flehete ihn um ſeine gnaͤdige Re-
gierung an, daß er ihr doch wolle ins Hertz geben, was ihm herr-
lich und ihro ſelig ſeye: Sonſt haͤtte ſie unmoͤglich alſo auf der Stel-
le ſich zu einem ſo harten, augenblicklichen Abſchied entſchlieſſen koͤn-
nen; wann ihr Hertz nicht eben, da man ihr rieffe, von GOTT ge-
neigt und geſtaͤrckt worden waͤre; ſonderlich da ihre Eltern zuerſt ei-
ne Friſt von 10 Tagen ausgebetten, denen ſie ja in ihrer Bitte haͤt-
te koͤnnen beyfallen; aber GOttes Finger ziehet ſtaͤrcker als alles,
alſo daß wanns auch ums Sterben zu thun waͤre, gar in die andere
Welt zu reiſen, man nicht einen Augenblick Friſt begehrte, ſondern
ohne ſich lang zu beſinnen, dem Tod antworten: Jch will ziehen.

Gleicher maſſen, wann die Bruder-liebende Gemeind befragt wird,
willt du wandeln wie JESUS gewandelt? Willt du an ſeinen
Nahmen glauben? So iſt im Huy die Antwort da: Ja ich will! ja
ich glaube.

§. 4. 25. Die wuͤrckliche Abreiſe geſchahe 1. mit gutwilliger Er-Wie dieſe
Abreiſe
geſchehen
werde.

laubniß v. 59. Alſo erlieſſen ſie Rebecca ihre Schweſter mit ihrer
Ammen, ſammt Abrahams Knecht und ſeinen Leuten.
Alſo werden alle
Mandate und Ordnungen ſo von Fuͤrſten und Oberkeiten gemacht
worden, dem Lauff deß Evangeliums zum Nachtheil, aufgehoben
und cancelliert werden, damit die Koͤnigliche Freyheit, ſo GOTT
ſeinen Prieſtern erworben und geſchencket, keinerley Weiſe einge-
ſchraͤncket werde, ſondern die Knechte Chriſti um dieſe Zeit auf
freyen Fuß geſtellet werden, zu gehen und handeln, wie der Trieb
Chriſto Seelen zu gewinnen ſie anleitet, welches auch zu der offenen
Thuͤr gehoͤret ſo Chriſtus dem Engel zu Filadelfia verheißt und
gibt.

2. Mit einem Begleit: Die Amme ziehet mit ſamt der Rebecca
ihren Dirnen. Alſo werden die fromme Prediger in Sarden auch
Theil haben an der Ehre und Freude derjenigen, an dern Heyl ſie

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a Apoc. XIV.
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[1219/1315] mit ſeiner Braut der Kirche. ſto JEſu entgegen zu gehen und dem Lamm nachzufolgen, wo es hin- gehet a, der Rebecca ſtilles, dienſtbahres, freundliches, eingezo- genes, unterthaͤniges, abgeſchiedenes, keuſches, gelaſſenes Weſen leuchtet allenthalben hervor; ſie ware entweders als eine Martha in der Kuchen beſchaͤfftiget, und hatte ſonſt mit dem Hauß-Weſen zu thun, oder ſie lage in ihrem Bet-Kaͤmmerlein als eine Maria vor GOTT auf den Knyen, und flehete ihn um ſeine gnaͤdige Re- gierung an, daß er ihr doch wolle ins Hertz geben, was ihm herr- lich und ihro ſelig ſeye: Sonſt haͤtte ſie unmoͤglich alſo auf der Stel- le ſich zu einem ſo harten, augenblicklichen Abſchied entſchlieſſen koͤn- nen; wann ihr Hertz nicht eben, da man ihr rieffe, von GOTT ge- neigt und geſtaͤrckt worden waͤre; ſonderlich da ihre Eltern zuerſt ei- ne Friſt von 10 Tagen ausgebetten, denen ſie ja in ihrer Bitte haͤt- te koͤnnen beyfallen; aber GOttes Finger ziehet ſtaͤrcker als alles, alſo daß wanns auch ums Sterben zu thun waͤre, gar in die andere Welt zu reiſen, man nicht einen Augenblick Friſt begehrte, ſondern ohne ſich lang zu beſinnen, dem Tod antworten: Jch will ziehen. Gleicher maſſen, wann die Bruder-liebende Gemeind befragt wird, willt du wandeln wie JESUS gewandelt? Willt du an ſeinen Nahmen glauben? So iſt im Huy die Antwort da: Ja ich will! ja ich glaube. §. 4. 25. Die wuͤrckliche Abreiſe geſchahe 1. mit gutwilliger Er- laubniß v. 59. Alſo erlieſſen ſie Rebecca ihre Schweſter mit ihrer Ammen, ſammt Abrahams Knecht und ſeinen Leuten. Alſo werden alle Mandate und Ordnungen ſo von Fuͤrſten und Oberkeiten gemacht worden, dem Lauff deß Evangeliums zum Nachtheil, aufgehoben und cancelliert werden, damit die Koͤnigliche Freyheit, ſo GOTT ſeinen Prieſtern erworben und geſchencket, keinerley Weiſe einge- ſchraͤncket werde, ſondern die Knechte Chriſti um dieſe Zeit auf freyen Fuß geſtellet werden, zu gehen und handeln, wie der Trieb Chriſto Seelen zu gewinnen ſie anleitet, welches auch zu der offenen Thuͤr gehoͤret ſo Chriſtus dem Engel zu Filadelfia verheißt und gibt. Wie dieſe Abreiſe geſchehen werde. 2. Mit einem Begleit: Die Amme ziehet mit ſamt der Rebecca ihren Dirnen. Alſo werden die fromme Prediger in Sarden auch Theil haben an der Ehre und Freude derjenigen, an dern Heyl ſie in a Apoc. XIV. P p p p p p p 2

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 1219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1315>, abgerufen am 25.11.2024.