und sehe um sich, ob er die Camele mit der Rebecca nirgends sehe daher kommen.
§. 2. 1. Abraham gibt seinem Knecht Befehl, daß er seinem Sohn Jsaac ein Weib suchet: v. 214. Da sprach Abraham zu seinem KnechtWie treu- lich be- eydigte GOttes- Knechte dessen Befehl ausrich- ten sollen. dem ältesten seines Hauses der da regierte über alles was er hatte: Lieber lege deine Hände unter meine Hüffte, daß ich dich beeydige bey dem HErrn dem GOtt Himmels und der Erde, daß du meinem Sohn kein Weib nehmest von den Töchtern der Cananiter unter welchen ich wohne; Sondern daß du ziehest in mein Land und zu meiner Bluts-Freundschafft, und nehmest meinem Sohn dem Jsaac ein Weib. Also gibt GOtt der himmlische Vatterdessen Bild hier und auf Moria a Abraham gewesen, seinen Knechten in der Filadelfischen Gemein auch Befehl auf eine sehr solennische Weise mit Beeydigung; o wie vieles ist demnach daran gelegen, daß die so in diesen Zeiten nicht nur äusserlich durch Menschen, sondern allermeist innerlich durch die himmlische Salbung die gute Bottschafft von der nahen Hochzeit des Lamms zu verkündigen beruffen sind, nicht saumselig seyen oder unachtsam oder verzagt und forchtsam ihren aufgetragenen Befehl auszurichten: Weilen die höchste Majestät sie bey der neu-gebährenden Krafft deß Heil. Geistes beeydiget hat; daß sie alles treulich ins Werck setzen, von ihrer empfangenen Vorschrifft und Jnstruction nicht weichen weder zur Rechten noch zur Lincken, nichts dazu noch davon thun, so lieb ihnen GOTTES ewige Gunst und Gnad seye: Woraus wir GOTTES hohen Heiligen Ernst abnehmen, welchen auch Paulus in sich fühlete, als er seinem lieben Timotheo schriebe: Jch bezeuge für GOTT und dem HER- REN JESU CHRJSTO und der auserwählten Engeln, daß du diese Dinge bewahrest ohne Verzug und nichts thust nach Zunei- gung. Welches freylich b allen Predigern zu allen Zeiten gesagt ist, allein hier bedeutet die Creutzigung deß Knechts Abrahams eine son- derbahre, ungemeine Verbindung und biß dahin ungewohnt star- cken, lauteren Trieb deß Heiligen Geistes durch die allergenaueste Einschränckung alles Eigendunckels unter dem lautersten Willen GOTTES an den fürnehmlich die Lehrer dieser Gnaden-reichen, fruchtbahren, Freud-seeligen Zeit gebunden seyn sollen; Zumahlen unter uns Menschen kein stärckeres Band ist als der Eyd; Wann nun GOTT selbst gewisse Persohnen insbesondere beeydiget, so zeigets nicht nur die zarteste Liebe sondern anbey auch den höhesten Ernst an.
Wen
aGen. XXII.
b 1 Tim. V. 21.
mit ſeiner Braut der Kirche.
und ſehe um ſich, ob er die Camele mit der Rebecca nirgends ſehe daher kommen.
§. 2. 1. Abraham gibt ſeinem Knecht Befehl, daß er ſeinem Sohn Jſaac ein Weib ſuchet: v. 214. Da ſprach Abraham zu ſeinem KnechtWie treu- lich be- eydigte GOttes- Knechte deſſen Befehl ausrich- ten ſollen. dem aͤlteſten ſeines Hauſes der da regierte uͤber alles was er hatte: Lieber lege deine Haͤnde unter meine Huͤffte, daß ich dich beeydige bey dem HErrn dem GOtt Himmels und der Erde, daß du meinem Sohn kein Weib nehmeſt von den Toͤchtern der Cananiter unter welchen ich wohne; Sondern daß du zieheſt in mein Land und zu meiner Bluts-Freundſchafft, und nehmeſt meinem Sohn dem Jſaac ein Weib. Alſo gibt GOtt der himmliſche Vatterdeſſen Bild hier und auf Moria a Abraham geweſen, ſeinen Knechten in der Filadelfiſchen Gemein auch Befehl auf eine ſehr ſolenniſche Weiſe mit Beeydigung; o wie vieles iſt demnach daran gelegen, daß die ſo in dieſen Zeiten nicht nur aͤuſſerlich durch Menſchen, ſondern allermeiſt innerlich durch die himmliſche Salbung die gute Bottſchafft von der nahen Hochzeit des Lamms zu verkuͤndigen beruffen ſind, nicht ſaumſelig ſeyen oder unachtſam oder verzagt und forchtſam ihren aufgetragenen Befehl auszurichten: Weilen die hoͤchſte Majeſtaͤt ſie bey der neu-gebaͤhrenden Krafft deß Heil. Geiſtes beeydiget hat; daß ſie alles treulich ins Werck ſetzen, von ihrer empfangenen Vorſchrifft und Jnſtruction nicht weichen weder zur Rechten noch zur Lincken, nichts dazu noch davon thun, ſo lieb ihnen GOTTES ewige Gunſt und Gnad ſeye: Woraus wir GOTTES hohen Heiligen Ernſt abnehmen, welchen auch Paulus in ſich fuͤhlete, als er ſeinem lieben Timotheo ſchriebe: Jch bezeuge fuͤr GOTT und dem HER- REN JESU CHRJSTO und der auserwaͤhlten Engeln, daß du dieſe Dinge bewahreſt ohne Verzug und nichts thuſt nach Zunei- gung. Welches freylich b allen Predigern zu allen Zeiten geſagt iſt, allein hier bedeutet die Creutzigung deß Knechts Abrahams eine ſon- derbahre, ungemeine Verbindung und biß dahin ungewohnt ſtar- cken, lauteren Trieb deß Heiligen Geiſtes durch die allergenaueſte Einſchraͤnckung alles Eigendunckels unter dem lauterſten Willen GOTTES an den fuͤrnehmlich die Lehrer dieſer Gnaden-reichen, fruchtbahren, Freud-ſeeligen Zeit gebunden ſeyn ſollen; Zumahlen unter uns Menſchen kein ſtaͤrckeres Band iſt als der Eyd; Wann nun GOTT ſelbſt gewiſſe Perſohnen insbeſondere beeydiget, ſo zeigets nicht nur die zarteſte Liebe ſondern anbey auch den hoͤheſten Ernſt an.
Wen
aGen. XXII.
b 1 Tim. V. 21.
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mit ſeiner Braut der Kirche.
und ſehe um ſich, ob er die Camele mit der Rebecca nirgends ſehe
daher kommen.
§. 2. 1. Abraham gibt ſeinem Knecht Befehl, daß er ſeinem
Sohn Jſaac ein Weib ſuchet: v. 214. Da ſprach Abraham zu ſeinem Knecht
dem aͤlteſten ſeines Hauſes der da regierte uͤber alles was er hatte: Lieber
lege deine Haͤnde unter meine Huͤffte, daß ich dich beeydige bey dem HErrn
dem GOtt Himmels und der Erde, daß du meinem Sohn kein Weib nehmeſt
von den Toͤchtern der Cananiter unter welchen ich wohne; Sondern daß du
zieheſt in mein Land und zu meiner Bluts-Freundſchafft, und nehmeſt meinem
Sohn dem Jſaac ein Weib. Alſo gibt GOtt der himmliſche Vatterdeſſen
Bild hier und auf Moria a Abraham geweſen, ſeinen Knechten in der
Filadelfiſchen Gemein auch Befehl auf eine ſehr ſolenniſche Weiſe mit
Beeydigung; o wie vieles iſt demnach daran gelegen, daß die ſo in
dieſen Zeiten nicht nur aͤuſſerlich durch Menſchen, ſondern allermeiſt
innerlich durch die himmliſche Salbung die gute Bottſchafft von
der nahen Hochzeit des Lamms zu verkuͤndigen beruffen ſind, nicht
ſaumſelig ſeyen oder unachtſam oder verzagt und forchtſam ihren
aufgetragenen Befehl auszurichten: Weilen die hoͤchſte Majeſtaͤt ſie
bey der neu-gebaͤhrenden Krafft deß Heil. Geiſtes beeydiget hat; daß
ſie alles treulich ins Werck ſetzen, von ihrer empfangenen Vorſchrifft
und Jnſtruction nicht weichen weder zur Rechten noch zur Lincken,
nichts dazu noch davon thun, ſo lieb ihnen GOTTES ewige
Gunſt und Gnad ſeye: Woraus wir GOTTES hohen Heiligen
Ernſt abnehmen, welchen auch Paulus in ſich fuͤhlete, als er ſeinem
lieben Timotheo ſchriebe: Jch bezeuge fuͤr GOTT und dem HER-
REN JESU CHRJSTO und der auserwaͤhlten Engeln, daß
du dieſe Dinge bewahreſt ohne Verzug und nichts thuſt nach Zunei-
gung. Welches freylich b allen Predigern zu allen Zeiten geſagt iſt,
allein hier bedeutet die Creutzigung deß Knechts Abrahams eine ſon-
derbahre, ungemeine Verbindung und biß dahin ungewohnt ſtar-
cken, lauteren Trieb deß Heiligen Geiſtes durch die allergenaueſte
Einſchraͤnckung alles Eigendunckels unter dem lauterſten Willen
GOTTES an den fuͤrnehmlich die Lehrer dieſer Gnaden-reichen,
fruchtbahren, Freud-ſeeligen Zeit gebunden ſeyn ſollen; Zumahlen
unter uns Menſchen kein ſtaͤrckeres Band iſt als der Eyd; Wann
nun GOTT ſelbſt gewiſſe Perſohnen insbeſondere beeydiget, ſo zeigets
nicht nur die zarteſte Liebe ſondern anbey auch den hoͤheſten Ernſt an.
Wie treu-
lich be-
eydigte
GOttes-
Knechte
deſſen
Befehl
ausrich-
ten ſollen.
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a Gen. XXII.
b 1 Tim. V. 21.
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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 1191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1287>, abgerufen am 22.11.2024.
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