lustig, willig und thätig ist, so das Fleisch etwas haben will, und hingegen so viel Ausflüchte bey der Hand hat, so man vom Sünder eine Sach fordert, die GOttes Herrlichkeit angehet, und zwar in des Menschen Seeligmachung und ewiger Vergnügung.
Oder ist das die Bemühung und Belästigung, die JEsu Hertz erfreut, wann dem Geld-liebigen, Lust-sichtigen, Hoffärtigen seine Sach nicht angehet, daß ihm hie und da etwas übern Weg laufft, so ihm in seinen eitelen Welt-Wegen Verdruß und Unwill erweckt, daß ihm etwan zu nahe geredt, zuwider gethan wird, und sein Götz nicht sein gewohntes Opfer und Aufwart hat, so ihm hierinn und darum weh geschieht oder etwas von seinem Futter entzogen wird, und sonst die Gelegenheit zu sündigen abgeschnitten; da die Natur dann gruntzet, murret, klaget, daß jedermann wissen muß wie übel es einem gehe, wie schwer Creutz man zu tragen habe etc.
Solchen Murrern wird wohl etwan der Last abgenommen, aber zu ihrem Gericht, wie Jsrael in der Wüsten; oder sie werffen ihn selbst ab, suchen Trost bey Creaturen etc. das ist was sie ergötzt, aber zu Christo kommen sie nie als nur mit dem Maul, das Hertz ist der Welt ihr Hauß und Mörder-Grub.
Jst also nicht das tieffe Verderben, Hertzens Härtigkeit etc. Ab- wesenheit JEsu Christi, so ihnen Müh macht, sondern sein Wort und gantz Reich, seine Wege und Fürnehmen etc. so daß JEsu Wein- berg, Hauß und Hof ihnen zuwieder, und so man sich in heiligen Zeiten oder Bett-Tägen ein wenig eingethan und im Zaum gehalten, so ladet Fleisch, Welt etc. als Bemühete ein zur Ruh, da heißt es, man könne nicht allzeit betten, meist hielt man es vor ein ringere Ar- beit am Ruder, im Schatten-Werck arbeiten, Holtz und Stein tra- gen, als nach JEsu Christi Ruh sich bestreben, sonst gebs ja nicht weit mehr Soldaten, Galleriens, Schatten-Leut als wahre Chri- sten und Anbetter im heiligen Geist, welche geringe Anzahl der Neu- Gebohrnen uns billig einen grausamen Schrecken einjagen soll.
§. 4. O wehe der armen Seel; die nicht wider JESU ChristiJn welch grosses Elend die gerathen, Feind hat streiten wollen, nicht nach dem Kleinod des süssen innwen- digen Friedens ausreisen, nicht im Weinberg des Hertzens unter al- ler Hitz der Anfechtungen arbeiten etc. die im irrdischen getobet und gewütet, in JEsu Schule aber nichts profitiert, sie gehet zwar im Tode aus von ihrer zeitlichen Unruh, Wärchen, Treiben, Jagen,
Sor-
Labſal in Truͤbſal.
luſtig, willig und thaͤtig iſt, ſo das Fleiſch etwas haben will, und hingegen ſo viel Ausfluͤchte bey der Hand hat, ſo man vom Suͤnder eine Sach fordert, die GOttes Herrlichkeit angehet, und zwar in des Menſchen Seeligmachung und ewiger Vergnuͤgung.
Oder iſt das die Bemuͤhung und Belaͤſtigung, die JEſu Hertz erfreut, wann dem Geld-liebigen, Luſt-ſichtigen, Hoffaͤrtigen ſeine Sach nicht angehet, daß ihm hie und da etwas uͤbern Weg laufft, ſo ihm in ſeinen eitelen Welt-Wegen Verdruß und Unwill erweckt, daß ihm etwan zu nahe geredt, zuwider gethan wird, und ſein Goͤtz nicht ſein gewohntes Opfer und Aufwart hat, ſo ihm hierinn und darum weh geſchieht oder etwas von ſeinem Futter entzogen wird, und ſonſt die Gelegenheit zu ſuͤndigen abgeſchnitten; da die Natur dann gruntzet, murret, klaget, daß jedermann wiſſen muß wie uͤbel es einem gehe, wie ſchwer Creutz man zu tragen habe ꝛc.
Solchen Murrern wird wohl etwan der Laſt abgenommen, aber zu ihrem Gericht, wie Jſrael in der Wuͤſten; oder ſie werffen ihn ſelbſt ab, ſuchen Troſt bey Creaturen ꝛc. das iſt was ſie ergoͤtzt, aber zu Chriſto kommen ſie nie als nur mit dem Maul, das Hertz iſt der Welt ihr Hauß und Moͤrder-Grub.
Jſt alſo nicht das tieffe Verderben, Hertzens Haͤrtigkeit ꝛc. Ab- weſenheit JEſu Chriſti, ſo ihnen Muͤh macht, ſondern ſein Wort und gantz Reich, ſeine Wege und Fuͤrnehmen ꝛc. ſo daß JEſu Wein- berg, Hauß und Hof ihnen zuwieder, und ſo man ſich in heiligen Zeiten oder Bett-Taͤgen ein wenig eingethan und im Zaum gehalten, ſo ladet Fleiſch, Welt ꝛc. als Bemuͤhete ein zur Ruh, da heißt es, man koͤnne nicht allzeit betten, meiſt hielt man es vor ein ringere Ar- beit am Ruder, im Schatten-Werck arbeiten, Holtz und Stein tra- gen, als nach JEſu Chriſti Ruh ſich beſtreben, ſonſt gebs ja nicht weit mehr Soldaten, Galleriens, Schatten-Leut als wahre Chri- ſten und Anbetter im heiligen Geiſt, welche geringe Anzahl der Neu- Gebohrnen uns billig einen grauſamen Schrecken einjagen ſoll.
§. 4. O wehe der armen Seel; die nicht wider JESU ChriſtiJn welch groſſes Elend die gerathen, Feind hat ſtreiten wollen, nicht nach dem Kleinod des ſuͤſſen innwen- digen Friedens ausreiſen, nicht im Weinberg des Hertzens unter al- ler Hitz der Anfechtungen arbeiten ꝛc. die im irrdiſchen getobet und gewuͤtet, in JEſu Schule aber nichts profitiert, ſie gehet zwar im Tode aus von ihrer zeitlichen Unruh, Waͤrchen, Treiben, Jagen,
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Labſal in Truͤbſal.
luſtig, willig und thaͤtig iſt, ſo das Fleiſch etwas haben will, und
hingegen ſo viel Ausfluͤchte bey der Hand hat, ſo man vom Suͤnder
eine Sach fordert, die GOttes Herrlichkeit angehet, und zwar in
des Menſchen Seeligmachung und ewiger Vergnuͤgung.
Oder iſt das die Bemuͤhung und Belaͤſtigung, die JEſu Hertz
erfreut, wann dem Geld-liebigen, Luſt-ſichtigen, Hoffaͤrtigen ſeine
Sach nicht angehet, daß ihm hie und da etwas uͤbern Weg laufft,
ſo ihm in ſeinen eitelen Welt-Wegen Verdruß und Unwill erweckt,
daß ihm etwan zu nahe geredt, zuwider gethan wird, und ſein Goͤtz
nicht ſein gewohntes Opfer und Aufwart hat, ſo ihm hierinn und
darum weh geſchieht oder etwas von ſeinem Futter entzogen wird,
und ſonſt die Gelegenheit zu ſuͤndigen abgeſchnitten; da die Natur
dann gruntzet, murret, klaget, daß jedermann wiſſen muß wie uͤbel
es einem gehe, wie ſchwer Creutz man zu tragen habe ꝛc.
Solchen Murrern wird wohl etwan der Laſt abgenommen, aber
zu ihrem Gericht, wie Jſrael in der Wuͤſten; oder ſie werffen ihn
ſelbſt ab, ſuchen Troſt bey Creaturen ꝛc. das iſt was ſie ergoͤtzt, aber
zu Chriſto kommen ſie nie als nur mit dem Maul, das Hertz iſt der
Welt ihr Hauß und Moͤrder-Grub.
Jſt alſo nicht das tieffe Verderben, Hertzens Haͤrtigkeit ꝛc. Ab-
weſenheit JEſu Chriſti, ſo ihnen Muͤh macht, ſondern ſein Wort
und gantz Reich, ſeine Wege und Fuͤrnehmen ꝛc. ſo daß JEſu Wein-
berg, Hauß und Hof ihnen zuwieder, und ſo man ſich in heiligen
Zeiten oder Bett-Taͤgen ein wenig eingethan und im Zaum gehalten,
ſo ladet Fleiſch, Welt ꝛc. als Bemuͤhete ein zur Ruh, da heißt es,
man koͤnne nicht allzeit betten, meiſt hielt man es vor ein ringere Ar-
beit am Ruder, im Schatten-Werck arbeiten, Holtz und Stein tra-
gen, als nach JEſu Chriſti Ruh ſich beſtreben, ſonſt gebs ja nicht
weit mehr Soldaten, Galleriens, Schatten-Leut als wahre Chri-
ſten und Anbetter im heiligen Geiſt, welche geringe Anzahl der Neu-
Gebohrnen uns billig einen grauſamen Schrecken einjagen ſoll.
§. 4. O wehe der armen Seel; die nicht wider JESU Chriſti
Feind hat ſtreiten wollen, nicht nach dem Kleinod des ſuͤſſen innwen-
digen Friedens ausreiſen, nicht im Weinberg des Hertzens unter al-
ler Hitz der Anfechtungen arbeiten ꝛc. die im irrdiſchen getobet und
gewuͤtet, in JEſu Schule aber nichts profitiert, ſie gehet zwar im
Tode aus von ihrer zeitlichen Unruh, Waͤrchen, Treiben, Jagen,
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Jn welch
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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 1127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1223>, abgerufen am 25.11.2024.
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