freulichen Materien in unserem Text, sonderbahr diese zwo allhier vor.
§. 9. Jsts augenscheinlich im Text, daß unsere Seeligmachung indaß seine Seeligkeit in den Händen seines JESU stehe. den Handen GOttes ist und seinem Gesalbeten; Dann er hat das Leben in seinen Sohn gelegt, daß das Heyl selbst genennet wird, Luc. 2, 30. unser Glaub zeigt auch darmit klar, indem er bekennt, er empfahe das Heyl von seiner Hand; Gewißlich ist dieses der aller- süsseste, unvergleichliche Trost, daß GOtt unsere Seeligmachung seinem Sohn anvertraut hat; wäre sie in unseren Händen, unser ei- gen Werck, ach wie schwebte nicht unser Hertz stets in ängstlichen Sorgen und Ungewißheit in so weit wir unsere Verderbnissen, Un- beständigkeit und Unvermögen kennen! O wie Hertz-erfreulich ists hiemit, einen solchen Vormund zu haben, der zu denen Gütern un- sers himmlischen Erbes Sorg trage: JEsus der sie uns erworben und es auf sich genommen hat, die Hand von seinem Werck nicht ab- zuziehen, biß ers zur Vollkommenheit gebracht haben würde, darzu hat sich JEsus selbst verbindlich gemacht vor GOTT seinem Vat- ter, welcher uns zum steten Jnnebleiben mit allen Gedancken und Begierden in Christo, auch zu einem unbeschränckten Gehorsam und Ubergab antreiben und ermunteren soll.
§. 10. O reicher Trost! O süsse Freud! O unendliche Freude!Daß wei- len sein JEsus le- bet, er ge- wiß auch leben werde. daß weil JEsus lebt, wir auch leben sollen, und zwar von seinem selbst eigenen Leben, welches des Vatters ist, das ist das höchste Wunder über alle Wunder, daß GOTT sein ewiges Wunder-Le- ben durch JEsum als einen Canal in uns hinüber leitet, auf daß wir eines seyen mit dem Vatter und seinem Sohn JESU Christo in der Gemeinschafft des heiligen Geistes; also daß wir GOTT und sein Reich erkennen sollen, wie sie JEsus erkennet, eben die Gedan- cken und eben den Begriff haben von allen Sachen wie JEsus, und sich in diesem wunderbahren Licht erfreuen, wie die Seele JEsu sich darinn erfreuet; Es soll der neugeschaffene Mensch eben so sicher seyn vorm Tod und Höll als JESUS selbst, eben so innig von GOTT geliebet werden als JEsus alles um seinet willen; GOTT wills ma- chen und den gläubigen Kämpfer dahin bringen, daß er eben so ge- gen ihme dem höchsten Gut gesinnet seye als wie JEsus gegen dem
Vat-
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Lebens-Mahlzeit.
freulichen Materien in unſerem Text, ſonderbahr dieſe zwo allhier vor.
§. 9. Jſts augenſcheinlich im Text, daß unſere Seeligmachung indaß ſeine Seeligkeit in den Haͤnden ſeines JESU ſtehe. den Handen GOttes iſt und ſeinem Geſalbeten; Dann er hat das Leben in ſeinen Sohn gelegt, daß das Heyl ſelbſt genennet wird, Luc. 2, 30. unſer Glaub zeigt auch darmit klar, indem er bekennt, er empfahe das Heyl von ſeiner Hand; Gewißlich iſt dieſes der aller- ſuͤſſeſte, unvergleichliche Troſt, daß GOtt unſere Seeligmachung ſeinem Sohn anvertraut hat; waͤre ſie in unſeren Haͤnden, unſer ei- gen Werck, ach wie ſchwebte nicht unſer Hertz ſtets in aͤngſtlichen Sorgen und Ungewißheit in ſo weit wir unſere Verderbniſſen, Un- beſtaͤndigkeit und Unvermoͤgen kennen! O wie Hertz-erfreulich iſts hiemit, einen ſolchen Vormund zu haben, der zu denen Guͤtern un- ſers himmliſchen Erbes Sorg trage: JEſus der ſie uns erworben und es auf ſich genommen hat, die Hand von ſeinem Werck nicht ab- zuziehen, biß ers zur Vollkommenheit gebracht haben wuͤrde, darzu hat ſich JEſus ſelbſt verbindlich gemacht vor GOTT ſeinem Vat- ter, welcher uns zum ſteten Jnnebleiben mit allen Gedancken und Begierden in Chriſto, auch zu einem unbeſchraͤnckten Gehorſam und Ubergab antreiben und ermunteren ſoll.
§. 10. O reicher Troſt! O ſuͤſſe Freud! O unendliche Freude!Daß wei- len ſein JEſus le- bet, er ge- wiß auch leben werde. daß weil JEſus lebt, wir auch leben ſollen, und zwar von ſeinem ſelbſt eigenen Leben, welches des Vatters iſt, das iſt das hoͤchſte Wunder uͤber alle Wunder, daß GOTT ſein ewiges Wunder-Le- ben durch JEſum als einen Canal in uns hinuͤber leitet, auf daß wir eines ſeyen mit dem Vatter und ſeinem Sohn JESU Chriſto in der Gemeinſchafft des heiligen Geiſtes; alſo daß wir GOTT und ſein Reich erkennen ſollen, wie ſie JEſus erkennet, eben die Gedan- cken und eben den Begriff haben von allen Sachen wie JEſus, und ſich in dieſem wunderbahren Licht erfreuen, wie die Seele JEſu ſich darinn erfreuet; Es ſoll der neugeſchaffene Menſch eben ſo ſicher ſeyn vorm Tod und Hoͤll als JESUS ſelbſt, eben ſo innig von GOTT geliebet werden als JEſus alles um ſeinet willen; GOTT wills ma- chen und den glaͤubigen Kaͤmpfer dahin bringen, daß er eben ſo ge- gen ihme dem hoͤchſten Gut geſinnet ſeye als wie JEſus gegen dem
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Lebens-Mahlzeit.
freulichen Materien in unſerem Text, ſonderbahr dieſe zwo allhier
vor.
§. 9. Jſts augenſcheinlich im Text, daß unſere Seeligmachung in
den Handen GOttes iſt und ſeinem Geſalbeten; Dann er hat das
Leben in ſeinen Sohn gelegt, daß das Heyl ſelbſt genennet wird,
Luc. 2, 30. unſer Glaub zeigt auch darmit klar, indem er bekennt,
er empfahe das Heyl von ſeiner Hand; Gewißlich iſt dieſes der aller-
ſuͤſſeſte, unvergleichliche Troſt, daß GOtt unſere Seeligmachung
ſeinem Sohn anvertraut hat; waͤre ſie in unſeren Haͤnden, unſer ei-
gen Werck, ach wie ſchwebte nicht unſer Hertz ſtets in aͤngſtlichen
Sorgen und Ungewißheit in ſo weit wir unſere Verderbniſſen, Un-
beſtaͤndigkeit und Unvermoͤgen kennen! O wie Hertz-erfreulich iſts
hiemit, einen ſolchen Vormund zu haben, der zu denen Guͤtern un-
ſers himmliſchen Erbes Sorg trage: JEſus der ſie uns erworben
und es auf ſich genommen hat, die Hand von ſeinem Werck nicht ab-
zuziehen, biß ers zur Vollkommenheit gebracht haben wuͤrde, darzu
hat ſich JEſus ſelbſt verbindlich gemacht vor GOTT ſeinem Vat-
ter, welcher uns zum ſteten Jnnebleiben mit allen Gedancken und
Begierden in Chriſto, auch zu einem unbeſchraͤnckten Gehorſam und
Ubergab antreiben und ermunteren ſoll.
daß ſeine
Seeligkeit
in den
Haͤnden
ſeines
JESU
ſtehe.
§. 10. O reicher Troſt! O ſuͤſſe Freud! O unendliche Freude!
daß weil JEſus lebt, wir auch leben ſollen, und zwar von ſeinem
ſelbſt eigenen Leben, welches des Vatters iſt, das iſt das hoͤchſte
Wunder uͤber alle Wunder, daß GOTT ſein ewiges Wunder-Le-
ben durch JEſum als einen Canal in uns hinuͤber leitet, auf daß
wir eines ſeyen mit dem Vatter und ſeinem Sohn JESU Chriſto
in der Gemeinſchafft des heiligen Geiſtes; alſo daß wir GOTT und
ſein Reich erkennen ſollen, wie ſie JEſus erkennet, eben die Gedan-
cken und eben den Begriff haben von allen Sachen wie JEſus, und
ſich in dieſem wunderbahren Licht erfreuen, wie die Seele JEſu ſich
darinn erfreuet; Es ſoll der neugeſchaffene Menſch eben ſo ſicher ſeyn
vorm Tod und Hoͤll als JESUS ſelbſt, eben ſo innig von GOTT
geliebet werden als JEſus alles um ſeinet willen; GOTT wills ma-
chen und den glaͤubigen Kaͤmpfer dahin bringen, daß er eben ſo ge-
gen ihme dem hoͤchſten Gut geſinnet ſeye als wie JEſus gegen dem
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Daß wei-
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bet, er ge-
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leben
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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 1081. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1177>, abgerufen am 26.11.2024.
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