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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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Lebens-Mahlzeit.
nung lebendig ermunteren soll, muß eine Frucht seyn aus der seeli-
gen Ewigkeit so Christi Gnaden-Hand unserem Glauben in die
Schooß werffe, alles gehet JEsu durch die Hand so wol was von
GOTT zu uns, als das, was von uns zu GOTT kommt; nicht
die kleinste wesentliche seeligmachende Gaab können wir anders wo-
her haben, als von JESU und durch JESUM, es seye Verge-
bung oder Kindschafft, oder Frieden mit GOTT, oder Vermeh-
rung, der Gaaben des Heil. Geistes, oder Wachsthum in der Heili-
gung oder Versicherung unserer künfftigen Clarificirung an Leib und
Seel; alles müssen wir bey JESU suchen, wann wirs gut, köst-
lich, daurhafft und göttlich haben wollen.

Das achte Capitel.
Von dem Fleisch JEsu Christi, was es seye: und wie es durch den
Glauben geessen werde.

§. 1. Jst dieses nicht eine unlaugbare, theur Evan-Durch
das glau-
bige Essen
des Leibes
Christi
gibt er zu
verstehen

gelische Warheit, daß JEsum Christum essen, nichts
anders seye als an JEsum Christum glauben, mit-
hin alle andere Speise verlaugnen, das geistliche Le-
ben zu haben und sich eintzig an dieser Nahrung be-
gnügen, an diesem lebendigen und lebendigmachen-
den Brod? Kurtz dieses ist der Kern des Evange-
liums; aller menschlichen Zuversicht absagen, um sich
vollkommen in Christo JEsu zu beruhigen.

Die niedlichste Tracht vor unseren unsterblichen Geist ist Christi
Fleisch und Blut: Wer mein Fleisch isset und trincket mein Blut,
sagt JEsus Vers 56. der bleibet in mir und ich in ihm. Was
dieses vor ein köstlich Essen seye vor den Glauben, werdet ihr sehen,
wann ich euch sage, daß Christus uns dardurch zu verstehen gäbe
1. daß er wahrer Mensch seye, unser Bruder, Fleisch und Bluts
theilhafftig; 2. Daß er vor uns gestorben seye als das Fleisch und Blut
von einander getrennet und geschieden. 3. Daß dieses Fleisch und
Blut sein seye als des Heiligen und Gerechten. 4. Das Fleisch

und
S s s s s s 2

Lebens-Mahlzeit.
nung lebendig ermunteren ſoll, muß eine Frucht ſeyn aus der ſeeli-
gen Ewigkeit ſo Chriſti Gnaden-Hand unſerem Glauben in die
Schooß werffe, alles gehet JEſu durch die Hand ſo wol was von
GOTT zu uns, als das, was von uns zu GOTT kommt; nicht
die kleinſte weſentliche ſeeligmachende Gaab koͤnnen wir anders wo-
her haben, als von JESU und durch JESUM, es ſeye Verge-
bung oder Kindſchafft, oder Frieden mit GOTT, oder Vermeh-
rung, der Gaaben des Heil. Geiſtes, oder Wachsthum in der Heili-
gung oder Verſicherung unſerer kuͤnfftigen Clarificirung an Leib und
Seel; alles muͤſſen wir bey JESU ſuchen, wann wirs gut, koͤſt-
lich, daurhafft und goͤttlich haben wollen.

Das achte Capitel.
Von dem Fleiſch JEſu Chriſti, was es ſeye: und wie es durch den
Glauben geeſſen werde.

§. 1. Jſt dieſes nicht eine unlaugbare, theur Evan-Durch
das glau-
bige Eſſen
des Leibes
Chriſti
gibt er zu
verſtehen

geliſche Warheit, daß JEſum Chriſtum eſſen, nichts
anders ſeye als an JEſum Chriſtum glauben, mit-
hin alle andere Speiſe verlaugnen, das geiſtliche Le-
ben zu haben und ſich eintzig an dieſer Nahrung be-
gnuͤgen, an dieſem lebendigen und lebendigmachen-
den Brod? Kurtz dieſes iſt der Kern des Evange-
liums; aller menſchlichen Zuverſicht abſagen, um ſich
vollkommen in Chriſto JEſu zu beruhigen.

Die niedlichſte Tracht vor unſeren unſterblichen Geiſt iſt Chriſti
Fleiſch und Blut: Wer mein Fleiſch iſſet und trincket mein Blut,
ſagt JEſus Vers 56. der bleibet in mir und ich in ihm. Was
dieſes vor ein koͤſtlich Eſſen ſeye vor den Glauben, werdet ihr ſehen,
wann ich euch ſage, daß Chriſtus uns dardurch zu verſtehen gaͤbe
1. daß er wahrer Menſch ſeye, unſer Bruder, Fleiſch und Bluts
theilhafftig; 2. Daß er vor uns geſtorben ſeye als das Fleiſch und Blut
von einander getrennet und geſchieden. 3. Daß dieſes Fleiſch und
Blut ſein ſeye als des Heiligen und Gerechten. 4. Das Fleiſch

und
S s s s s s 2
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[1059/1155] Lebens-Mahlzeit. nung lebendig ermunteren ſoll, muß eine Frucht ſeyn aus der ſeeli- gen Ewigkeit ſo Chriſti Gnaden-Hand unſerem Glauben in die Schooß werffe, alles gehet JEſu durch die Hand ſo wol was von GOTT zu uns, als das, was von uns zu GOTT kommt; nicht die kleinſte weſentliche ſeeligmachende Gaab koͤnnen wir anders wo- her haben, als von JESU und durch JESUM, es ſeye Verge- bung oder Kindſchafft, oder Frieden mit GOTT, oder Vermeh- rung, der Gaaben des Heil. Geiſtes, oder Wachsthum in der Heili- gung oder Verſicherung unſerer kuͤnfftigen Clarificirung an Leib und Seel; alles muͤſſen wir bey JESU ſuchen, wann wirs gut, koͤſt- lich, daurhafft und goͤttlich haben wollen. Das achte Capitel. Von dem Fleiſch JEſu Chriſti, was es ſeye: und wie es durch den Glauben geeſſen werde. §. 1. Jſt dieſes nicht eine unlaugbare, theur Evan- geliſche Warheit, daß JEſum Chriſtum eſſen, nichts anders ſeye als an JEſum Chriſtum glauben, mit- hin alle andere Speiſe verlaugnen, das geiſtliche Le- ben zu haben und ſich eintzig an dieſer Nahrung be- gnuͤgen, an dieſem lebendigen und lebendigmachen- den Brod? Kurtz dieſes iſt der Kern des Evange- liums; aller menſchlichen Zuverſicht abſagen, um ſich vollkommen in Chriſto JEſu zu beruhigen. Durch das glau- bige Eſſen des Leibes Chriſti gibt er zu verſtehen Die niedlichſte Tracht vor unſeren unſterblichen Geiſt iſt Chriſti Fleiſch und Blut: Wer mein Fleiſch iſſet und trincket mein Blut, ſagt JEſus Vers 56. der bleibet in mir und ich in ihm. Was dieſes vor ein koͤſtlich Eſſen ſeye vor den Glauben, werdet ihr ſehen, wann ich euch ſage, daß Chriſtus uns dardurch zu verſtehen gaͤbe 1. daß er wahrer Menſch ſeye, unſer Bruder, Fleiſch und Bluts theilhafftig; 2. Daß er vor uns geſtorben ſeye als das Fleiſch und Blut von einander getrennet und geſchieden. 3. Daß dieſes Fleiſch und Blut ſein ſeye als des Heiligen und Gerechten. 4. Das Fleiſch und S s s s s s 2

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 1059. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1155>, abgerufen am 13.11.2024.