du schauen sollt, was du hier geglaubt, geniesen was du gehoffet, und würcklich ohne End besitzen, dazu du nur das Recht und An- spruch benebens einigen geringen Erstlingen hier auf Erden empfan- gen im Glauben an das von Gründung der Welt an erwürgete Lamm a.
Nun wohlan, ihr habts gehört, was ist euer Vorhaben, wollet ihrs nicht annehmen und lieber wie Staub zertretten werden b? Oder aber wollet ihr glauben an den HErrn JEsum, auf daß ihr und euere Häuser selig werdet c, euere Kinder um euch her einen tau- sendfachen Glantz geben und euch ewig vor euere Mühe dancken.
Gebett.
O Du GOTT der Herrlichkeit, wie du erschienen bist dem Abra- ham, also offenbahre auch uns den Glantz deiner Vollkommen- heiten, damit wir doch nicht fortan an dem hinfälligen, betriegli- chen Welt-Glück angefesselt bleiben, sondern auf deinen so mannich- mahl widerhohlten, an uns schrifftlich und mündlich, äusserlich und innerlich im Gewissen abgegangenen ernstlichen Ruff dermahlen eins Platz geben, damit wir ja nicht zu letzt in einem heissen Angst-Feu- er ohne Trost umkommen: Fasse unseren Willen mit der Krafft und Zucht des Heiligen Geistes also starck, daß wir uns nicht mehr von den Banden deines sanfften Jochs loß reissen können, wie biß da- hin leyder geschehen, in dem wir weder durch Gerichte noch Wohl- thaten, weder durch Drohungen noch Verheissungen unsere Her- tzen wollen gefangen nehmen lassen; ergreiffe uns doch einst recht, daß wir dir gerne folgen ohne Zurücksehen, und es uns nicht mehr graue vor der Selbst- und Welt-Verlaugnung, zumahl doch kein anderer Weg ist zu der verlohrnen Seligkeit in uns wieder zu ge- langen, darinnen wir ja schon die alte Christen und Patriarchen zu Vorgängern haben. Erhöhe doch unsere Gedancken aus dem Staub in dein Himmelreich: Gib uns den Geist der Offenbahrung und in demselben einen Vorgeschmack von dem Erbtheil der Heili- gen im Liecht: Gib, daß alle unsere Begierden in der Nacht des Kampfs wie schöne Sterne vor dir scheinen, und sich in deinen un-
zahlbah-
aApoc. XIII.
bMal. IV. 3.
cApoc. XVI.
J i i i i i
ewige Sternen-Himmel.
du ſchauen ſollt, was du hier geglaubt, genieſen was du gehoffet, und wuͤrcklich ohne End beſitzen, dazu du nur das Recht und An- ſpruch benebens einigen geringen Erſtlingen hier auf Erden empfan- gen im Glauben an das von Gruͤndung der Welt an erwuͤrgete Lamm a.
Nun wohlan, ihr habts gehoͤrt, was iſt euer Vorhaben, wollet ihrs nicht annehmen und lieber wie Staub zertretten werden b? Oder aber wollet ihr glauben an den HErrn JEſum, auf daß ihr und euere Haͤuſer ſelig werdet c, euere Kinder um euch her einen tau- ſendfachen Glantz geben und euch ewig vor euere Muͤhe dancken.
Gebett.
O Du GOTT der Herrlichkeit, wie du erſchienen biſt dem Abra- ham, alſo offenbahre auch uns den Glantz deiner Vollkommen- heiten, damit wir doch nicht fortan an dem hinfaͤlligen, betriegli- chen Welt-Gluͤck angefeſſelt bleiben, ſondern auf deinen ſo mannich- mahl widerhohlten, an uns ſchrifftlich und muͤndlich, aͤuſſerlich und innerlich im Gewiſſen abgegangenen ernſtlichen Ruff dermahlen eins Platz geben, damit wir ja nicht zu letzt in einem heiſſen Angſt-Feu- er ohne Troſt umkommen: Faſſe unſeren Willen mit der Krafft und Zucht des Heiligen Geiſtes alſo ſtarck, daß wir uns nicht mehr von den Banden deines ſanfften Jochs loß reiſſen koͤnnen, wie biß da- hin leyder geſchehen, in dem wir weder durch Gerichte noch Wohl- thaten, weder durch Drohungen noch Verheiſſungen unſere Her- tzen wollen gefangen nehmen laſſen; ergreiffe uns doch einſt recht, daß wir dir gerne folgen ohne Zuruͤckſehen, und es uns nicht mehr graue vor der Selbſt- und Welt-Verlaugnung, zumahl doch kein anderer Weg iſt zu der verlohrnen Seligkeit in uns wieder zu ge- langen, darinnen wir ja ſchon die alte Chriſten und Patriarchen zu Vorgaͤngern haben. Erhoͤhe doch unſere Gedancken aus dem Staub in dein Himmelreich: Gib uns den Geiſt der Offenbahrung und in demſelben einen Vorgeſchmack von dem Erbtheil der Heili- gen im Liecht: Gib, daß alle unſere Begierden in der Nacht des Kampfs wie ſchoͤne Sterne vor dir ſcheinen, und ſich in deinen un-
zahlbah-
aApoc. XIII.
bMal. IV. 3.
cApoc. XVI.
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ewige Sternen-Himmel.
du ſchauen ſollt, was du hier geglaubt, genieſen was du gehoffet,
und wuͤrcklich ohne End beſitzen, dazu du nur das Recht und An-
ſpruch benebens einigen geringen Erſtlingen hier auf Erden empfan-
gen im Glauben an das von Gruͤndung der Welt an erwuͤrgete
Lamm a.
Nun wohlan, ihr habts gehoͤrt, was iſt euer Vorhaben, wollet
ihrs nicht annehmen und lieber wie Staub zertretten werden b?
Oder aber wollet ihr glauben an den HErrn JEſum, auf daß ihr
und euere Haͤuſer ſelig werdet c, euere Kinder um euch her einen tau-
ſendfachen Glantz geben und euch ewig vor euere Muͤhe dancken.
Gebett.
O Du GOTT der Herrlichkeit, wie du erſchienen biſt dem Abra-
ham, alſo offenbahre auch uns den Glantz deiner Vollkommen-
heiten, damit wir doch nicht fortan an dem hinfaͤlligen, betriegli-
chen Welt-Gluͤck angefeſſelt bleiben, ſondern auf deinen ſo mannich-
mahl widerhohlten, an uns ſchrifftlich und muͤndlich, aͤuſſerlich und
innerlich im Gewiſſen abgegangenen ernſtlichen Ruff dermahlen eins
Platz geben, damit wir ja nicht zu letzt in einem heiſſen Angſt-Feu-
er ohne Troſt umkommen: Faſſe unſeren Willen mit der Krafft und
Zucht des Heiligen Geiſtes alſo ſtarck, daß wir uns nicht mehr von
den Banden deines ſanfften Jochs loß reiſſen koͤnnen, wie biß da-
hin leyder geſchehen, in dem wir weder durch Gerichte noch Wohl-
thaten, weder durch Drohungen noch Verheiſſungen unſere Her-
tzen wollen gefangen nehmen laſſen; ergreiffe uns doch einſt recht,
daß wir dir gerne folgen ohne Zuruͤckſehen, und es uns nicht mehr
graue vor der Selbſt- und Welt-Verlaugnung, zumahl doch kein
anderer Weg iſt zu der verlohrnen Seligkeit in uns wieder zu ge-
langen, darinnen wir ja ſchon die alte Chriſten und Patriarchen zu
Vorgaͤngern haben. Erhoͤhe doch unſere Gedancken aus dem
Staub in dein Himmelreich: Gib uns den Geiſt der Offenbahrung
und in demſelben einen Vorgeſchmack von dem Erbtheil der Heili-
gen im Liecht: Gib, daß alle unſere Begierden in der Nacht des
Kampfs wie ſchoͤne Sterne vor dir ſcheinen, und ſich in deinen un-
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a Apoc. XIII.
b Mal. IV. 3.
c Apoc. XVI.
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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 985. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1081>, abgerufen am 18.12.2024.
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