Guck-Rohr auch nur der allerkleinsten Gattung, wie dünn sind diese himmlische von reinem Glantz des Heil. Geistes erfüllete, durch- leuchtige Christen an unserm Protestantischen Kirchen-Himmel ge- säet; allermassen nicht nur Prediger, sondern ein jeder Christ der Hoffnung haben will der Herrlichkeit, zu einem solchen Stern durch Christi Einwohnung nothwendig werden muß.
§. 19. Gleichwohl ist diese Verheissung dem Abraham gegeben,Kurtze Wieder- hohlung. welche auch erfüllet muß werden, daß sein Saame seye wie die Ster- nen des Himmels, so wohl in Ansehen der Menge, als dero Eigen- schafften, also Welt-abgeschieden, himmlisch geartet, über alles hoch erbaben, also unpartheyisch in der Liebe gegen alle Menschen, al- so in einem Freuden-vollen Weißheits- und ungefälschten Liebes- Triumph gegen allen gläntzend, also in allen Beurtheilungen, Gerich- ten und Zufällen, sanfftmüthig, stille, rein und ruhig; also denen Bewegungen des Heil. Geistes aufmercksam, empfänglich und erge- ben: also tropffende von fetten, fruchtbahren Lehren und Ermahnun- gen; Also donnerende mit Drohen und Bestraffen; Also mit ihren Einflüssen viele erquickende, segnende; also mit Darhaltung des Worts des Lebens und redlichem Wandel jedermann vorleuchtende: also kleinscheinende aller Welt Ehre, Ruhm und Ansehen abgestor- bene; also Christo 6000. Jahr lang vest anklebende, und mit ihrer Grösse und zugetheilten Maaß des Glaubens und der Heiligung wohl vergnügte Himmels-Sternen.
§. 20. Höret, wie viel diese Sternen bey JEsu Christo gelten, ausErklärung der Wor- ten Apoc. II. 1. wie und auf was Weiß die 7. Sterne die Vor- steher der 7. Kirchen vorstellen. seinem eigenen Mund; er der Sohn GOttes beschreibt sich selbst mit diesem Ehren-Titel und Eigenschafft, daß er halte die 7. Sternen in seiner rechten Hand: Stern ist, wie gesagt, ein grosser, reiner Cörper, voll des allersubtilsten Feurs, daran zu betrachten das Liecht, die Hitz und der Glantz, den er von sich wirfft andere zu erleuchten; Also wer- den die heilige Engel im Himmel den Morgen-Sternen verglichen, da die Morgen-Sterne mit einander sungen, und alle Kinder GOt- tes jauchtzeten a. JEsus der Messias selbst wird genennet ein Stern b; wahre Lehrer und Vorsteher der Gemeinden, wie sie Engel genennet werden, also auch Sterne c, item falsche Lehrer tragen den Nahmen der Sternen d als der Bischoff Arius, der Antichrist.
Schließlich
aHiob. XXXVIII. 7.
bNum. XXIV. 17.
cDan. XII. 3.
dApoc. VIII. 10.
D d d d d d
ewige Sternen-Himmel.
Guck-Rohr auch nur der allerkleinſten Gattung, wie duͤnn ſind dieſe himmliſche von reinem Glantz des Heil. Geiſtes erfuͤllete, durch- leuchtige Chriſten an unſerm Proteſtantiſchen Kirchen-Himmel ge- ſaͤet; allermaſſen nicht nur Prediger, ſondern ein jeder Chriſt der Hoffnung haben will der Herrlichkeit, zu einem ſolchen Stern durch Chriſti Einwohnung nothwendig werden muß.
§. 19. Gleichwohl iſt dieſe Verheiſſung dem Abraham gegeben,Kurtze Wieder- hohlung. welche auch erfuͤllet muß werden, daß ſein Saame ſeye wie die Ster- nen des Himmels, ſo wohl in Anſehen der Menge, als dero Eigen- ſchafften, alſo Welt-abgeſchieden, himmliſch geartet, uͤber alles hoch erbaben, alſo unpartheyiſch in der Liebe gegen alle Menſchen, al- ſo in einem Freuden-vollen Weißheits- und ungefaͤlſchten Liebes- Triumph gegen allen glaͤntzend, alſo in allen Beurtheilungen, Gerich- ten und Zufaͤllen, ſanfftmuͤthig, ſtille, rein und ruhig; alſo denen Bewegungen des Heil. Geiſtes aufmerckſam, empfaͤnglich und erge- ben: alſo tropffende von fetten, fruchtbahren Lehren und Ermahnun- gen; Alſo donnerende mit Drohen und Beſtraffen; Alſo mit ihren Einfluͤſſen viele erquickende, ſegnende; alſo mit Darhaltung des Worts des Lebens und redlichem Wandel jedermann vorleuchtende: alſo kleinſcheinende aller Welt Ehre, Ruhm und Anſehen abgeſtor- bene; alſo Chriſto 6000. Jahr lang veſt anklebende, und mit ihrer Groͤſſe und zugetheilten Maaß des Glaubens und der Heiligung wohl vergnuͤgte Himmels-Sternen.
§. 20. Hoͤret, wie viel dieſe Sternen bey JEſu Chriſto gelten, ausErklaͤrung der Wor- ten Apoc. II. 1. wie und auf was Weiß die 7. Sterne die Vor- ſteher der 7. Kirchen vorſtellen. ſeinem eigenen Mund; er der Sohn GOttes beſchreibt ſich ſelbſt mit dieſem Ehren-Titel und Eigenſchafft, daß er halte die 7. Sternen in ſeiner rechten Hand: Stern iſt, wie geſagt, ein groſſer, reiner Coͤrper, voll des allerſubtilſten Feurs, daran zu betrachten das Liecht, die Hitz und der Glantz, den er von ſich wirfft andere zu erleuchten; Alſo wer- den die heilige Engel im Himmel den Morgen-Sternen verglichen, da die Morgen-Sterne mit einander ſungen, und alle Kinder GOt- tes jauchtzeten a. JEſus der Meſſias ſelbſt wird genennet ein Stern b; wahre Lehrer und Vorſteher der Gemeinden, wie ſie Engel genennet werden, alſo auch Sterne c, item falſche Lehrer tragen den Nahmen der Sternen d als der Biſchoff Arius, der Antichriſt.
Schließlich
aHiob. XXXVIII. 7.
bNum. XXIV. 17.
cDan. XII. 3.
dApoc. VIII. 10.
D d d d d d
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f1041"n="945"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">ewige Sternen-Himmel.</hi></fw><lb/>
Guck-Rohr auch nur der allerkleinſten Gattung, wie duͤnn ſind dieſe<lb/>
himmliſche von reinem Glantz des Heil. Geiſtes erfuͤllete, durch-<lb/>
leuchtige Chriſten an unſerm Proteſtantiſchen Kirchen-Himmel ge-<lb/>ſaͤet; allermaſſen nicht nur Prediger, ſondern ein jeder Chriſt der<lb/>
Hoffnung haben will der Herrlichkeit, zu einem ſolchen Stern durch<lb/>
Chriſti Einwohnung nothwendig werden muß.</p><lb/><p>§. 19. Gleichwohl iſt dieſe Verheiſſung dem Abraham gegeben,<noteplace="right">Kurtze<lb/>
Wieder-<lb/>
hohlung.</note><lb/>
welche auch erfuͤllet muß werden, daß ſein Saame ſeye wie die Ster-<lb/>
nen des Himmels, ſo wohl in Anſehen der Menge, als dero Eigen-<lb/>ſchafften, alſo Welt-abgeſchieden, himmliſch geartet, uͤber alles<lb/><hirendition="#fr">hoch erbaben,</hi> alſo <hirendition="#fr">unpartheyiſch</hi> in der Liebe gegen alle Menſchen, al-<lb/>ſo in einem Freuden-vollen Weißheits- und ungefaͤlſchten Liebes-<lb/>
Triumph gegen allen <hirendition="#fr">glaͤntzend,</hi> alſo in allen Beurtheilungen, Gerich-<lb/>
ten und Zufaͤllen, ſanfftmuͤthig, <hirendition="#fr">ſtille,</hi> rein und ruhig; alſo denen<lb/><hirendition="#fr">Bewegungen</hi> des Heil. Geiſtes aufmerckſam, empfaͤnglich und erge-<lb/>
ben: alſo <hirendition="#fr">tropffende</hi> von fetten, fruchtbahren Lehren und Ermahnun-<lb/>
gen; Alſo <hirendition="#fr">donnerende</hi> mit Drohen und Beſtraffen; Alſo mit ihren<lb/><hirendition="#fr">Einfluͤſſen</hi> viele erquickende, ſegnende; alſo mit Darhaltung des<lb/>
Worts des Lebens und redlichem Wandel jedermann <hirendition="#fr">vorleuchtende:</hi><lb/>
alſo <hirendition="#fr">kleinſcheinende</hi> aller Welt Ehre, Ruhm und Anſehen abgeſtor-<lb/>
bene; alſo Chriſto 6000. Jahr lang veſt anklebende, und mit ihrer<lb/>
Groͤſſe und zugetheilten Maaß des Glaubens und der Heiligung wohl<lb/>
vergnuͤgte Himmels-Sternen.</p><lb/><p>§. 20. Hoͤret, wie viel dieſe Sternen bey JEſu Chriſto gelten, aus<noteplace="right">Erklaͤrung<lb/>
der Wor-<lb/>
ten <hirendition="#aq">Apoc.<lb/>
II.</hi> 1. wie<lb/>
und auf<lb/>
was Weiß<lb/>
die 7.<lb/>
Sterne<lb/>
die Vor-<lb/>ſteher der<lb/>
7. Kirchen<lb/>
vorſtellen.</note><lb/>ſeinem eigenen Mund; er der Sohn GOttes beſchreibt ſich ſelbſt mit<lb/>
dieſem Ehren-Titel und Eigenſchafft, daß er halte die 7. Sternen in<lb/>ſeiner rechten Hand: Stern iſt, wie geſagt, ein groſſer, reiner Coͤrper,<lb/>
voll des allerſubtilſten Feurs, daran zu betrachten das Liecht, die Hitz<lb/>
und der Glantz, den er von ſich wirfft andere zu erleuchten; Alſo wer-<lb/>
den die heilige Engel im Himmel den Morgen-Sternen verglichen,<lb/>
da die Morgen-Sterne mit einander ſungen, und alle Kinder GOt-<lb/>
tes jauchtzeten <noteplace="foot"n="a"><hirendition="#aq">Hiob. XXXVIII.</hi> 7.</note>. JEſus der Meſſias ſelbſt wird genennet ein Stern <noteplace="foot"n="b"><hirendition="#aq">Num. XXIV.</hi> 17.</note>;<lb/>
wahre Lehrer und Vorſteher der Gemeinden, wie ſie Engel genennet<lb/>
werden, alſo auch Sterne <noteplace="foot"n="c"><hirendition="#aq">Dan. XII.</hi> 3.</note>, item falſche Lehrer tragen den Nahmen<lb/>
der Sternen <noteplace="foot"n="d"><hirendition="#aq">Apoc.<lb/>
VIII.</hi> 10.</note> als der Biſchoff Arius, der Antichriſt.</p><lb/><fwplace="bottom"type="sig">D d d d d d</fw><fwplace="bottom"type="catch">Schließlich</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[945/1041]
ewige Sternen-Himmel.
Guck-Rohr auch nur der allerkleinſten Gattung, wie duͤnn ſind dieſe
himmliſche von reinem Glantz des Heil. Geiſtes erfuͤllete, durch-
leuchtige Chriſten an unſerm Proteſtantiſchen Kirchen-Himmel ge-
ſaͤet; allermaſſen nicht nur Prediger, ſondern ein jeder Chriſt der
Hoffnung haben will der Herrlichkeit, zu einem ſolchen Stern durch
Chriſti Einwohnung nothwendig werden muß.
§. 19. Gleichwohl iſt dieſe Verheiſſung dem Abraham gegeben,
welche auch erfuͤllet muß werden, daß ſein Saame ſeye wie die Ster-
nen des Himmels, ſo wohl in Anſehen der Menge, als dero Eigen-
ſchafften, alſo Welt-abgeſchieden, himmliſch geartet, uͤber alles
hoch erbaben, alſo unpartheyiſch in der Liebe gegen alle Menſchen, al-
ſo in einem Freuden-vollen Weißheits- und ungefaͤlſchten Liebes-
Triumph gegen allen glaͤntzend, alſo in allen Beurtheilungen, Gerich-
ten und Zufaͤllen, ſanfftmuͤthig, ſtille, rein und ruhig; alſo denen
Bewegungen des Heil. Geiſtes aufmerckſam, empfaͤnglich und erge-
ben: alſo tropffende von fetten, fruchtbahren Lehren und Ermahnun-
gen; Alſo donnerende mit Drohen und Beſtraffen; Alſo mit ihren
Einfluͤſſen viele erquickende, ſegnende; alſo mit Darhaltung des
Worts des Lebens und redlichem Wandel jedermann vorleuchtende:
alſo kleinſcheinende aller Welt Ehre, Ruhm und Anſehen abgeſtor-
bene; alſo Chriſto 6000. Jahr lang veſt anklebende, und mit ihrer
Groͤſſe und zugetheilten Maaß des Glaubens und der Heiligung wohl
vergnuͤgte Himmels-Sternen.
Kurtze
Wieder-
hohlung.
§. 20. Hoͤret, wie viel dieſe Sternen bey JEſu Chriſto gelten, aus
ſeinem eigenen Mund; er der Sohn GOttes beſchreibt ſich ſelbſt mit
dieſem Ehren-Titel und Eigenſchafft, daß er halte die 7. Sternen in
ſeiner rechten Hand: Stern iſt, wie geſagt, ein groſſer, reiner Coͤrper,
voll des allerſubtilſten Feurs, daran zu betrachten das Liecht, die Hitz
und der Glantz, den er von ſich wirfft andere zu erleuchten; Alſo wer-
den die heilige Engel im Himmel den Morgen-Sternen verglichen,
da die Morgen-Sterne mit einander ſungen, und alle Kinder GOt-
tes jauchtzeten a. JEſus der Meſſias ſelbſt wird genennet ein Stern b;
wahre Lehrer und Vorſteher der Gemeinden, wie ſie Engel genennet
werden, alſo auch Sterne c, item falſche Lehrer tragen den Nahmen
der Sternen d als der Biſchoff Arius, der Antichriſt.
Erklaͤrung
der Wor-
ten Apoc.
II. 1. wie
und auf
was Weiß
die 7.
Sterne
die Vor-
ſteher der
7. Kirchen
vorſtellen.
Schließlich
a Hiob. XXXVIII. 7.
b Num. XXIV. 17.
c Dan. XII. 3.
d Apoc.
VIII. 10.
D d d d d d
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 945. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1041>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.