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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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Der verheissene
unter den Wölffen in mancherley Gefahr herumschweiffen must, und
hast keinen Trost nirgend überall als im versprochenen Messia, nach
welchem dein Glaube so ängstlich sehnet, daß er aus deinen Lenden
entspringen möchte, sihe, nicht nur in diesem Stuck will ich dir
willfahren, daß ich den Abgrund deiner Begierden fülle mit dem,
der da ist der ausgegossene Glantz meiner Herrlichkeit, in welchem
alle Fülle meiner Gottheit wohnet, daß er dich mit denen Schätzen
seines Heyls unendlich ewig sättige, sondern es sollen auch aus den
Lenden deines Glaubens unzehliche, reine, himmlische, mir eintzig
anhangende Menschen kommen, welchen aus dem Messia so viel
Liecht, Klarheit und Heiligkeit zufliessen wird, daß sie als ein gött-
liches Sternen-Heer, der Ewigkeit um ihres Lebens-Sonne herum
helle funcklen werden, aus dem ewig-währenden Zufluß seiner See-
ligkeiten: Dann es gehet dir eben als einem, der zu einer Taffel kä-
me, die viele Stunden weit und breit wäre, daß sie kein Aug über und
über sehen könte, auf deren kein Plätzlein wäre, das nicht mit de-
nen allerköstlichsten, niedlichsten, seltenesten Trachten überdeckt wä-
re, der wünschte sich ja ein grosse Schaar Mitgäste, welche nicht
nur des Königs Miltthätigkeit mitgenossen, sondern auch dessen
Reichthum und Herrlichkeit mit grossem Jubelschall lobeten. Nun
dieser dein Wunsch soll dir wahr werden! Also soll dein Saa-
men werden!
Also spricht der starcke Zebaoth wird dein
Saame werden,
also unzahlbar, herrlich, gläntzend, himm-
lisch, klar und rein soll dein Saame werden, welches Zweiffels ohn
von Christo und seinen Kindern wie des Thaus aus der Morgen-
Röthe, vornehmlich zu verstehen, dessen Tag Abraham vor allem
aus zu sehen mit Freuden begierig gewesen a. Wiewohlen auch dem
Leibe nach aus seinen Lenden viele Nationen und Völcker entsprun-
gen, allermassen auch das weite Türckische Reich von Jsmael,
Abrahams Sohn, entsprossen zu seyn, sich sehr berühmt.

Das
a Joh. VIII. 65.

Der verheiſſene
unter den Woͤlffen in mancherley Gefahr herumſchweiffen muſt, und
haſt keinen Troſt nirgend uͤberall als im verſprochenen Meſſia, nach
welchem dein Glaube ſo aͤngſtlich ſehnet, daß er aus deinen Lenden
entſpringen moͤchte, ſihe, nicht nur in dieſem Stuck will ich dir
willfahren, daß ich den Abgrund deiner Begierden fuͤlle mit dem,
der da iſt der ausgegoſſene Glantz meiner Herrlichkeit, in welchem
alle Fuͤlle meiner Gottheit wohnet, daß er dich mit denen Schaͤtzen
ſeines Heyls unendlich ewig ſaͤttige, ſondern es ſollen auch aus den
Lenden deines Glaubens unzehliche, reine, himmliſche, mir eintzig
anhangende Menſchen kommen, welchen aus dem Meſſia ſo viel
Liecht, Klarheit und Heiligkeit zuflieſſen wird, daß ſie als ein goͤtt-
liches Sternen-Heer, der Ewigkeit um ihres Lebens-Sonne herum
helle funcklen werden, aus dem ewig-waͤhrenden Zufluß ſeiner See-
ligkeiten: Dann es gehet dir eben als einem, der zu einer Taffel kaͤ-
me, die viele Stunden weit und breit waͤre, daß ſie kein Aug uͤber und
uͤber ſehen koͤnte, auf deren kein Plaͤtzlein waͤre, das nicht mit de-
nen allerkoͤſtlichſten, niedlichſten, ſelteneſten Trachten uͤberdeckt waͤ-
re, der wuͤnſchte ſich ja ein groſſe Schaar Mitgaͤſte, welche nicht
nur des Koͤnigs Miltthaͤtigkeit mitgenoſſen, ſondern auch deſſen
Reichthum und Herrlichkeit mit groſſem Jubelſchall lobeten. Nun
dieſer dein Wunſch ſoll dir wahr werden! Alſo ſoll dein Saa-
men werden!
Alſo ſpricht der ſtarcke Zebaoth wird dein
Saame werden,
alſo unzahlbar, herrlich, glaͤntzend, himm-
liſch, klar und rein ſoll dein Saame werden, welches Zweiffels ohn
von Chriſto und ſeinen Kindern wie des Thaus aus der Morgen-
Roͤthe, vornehmlich zu verſtehen, deſſen Tag Abraham vor allem
aus zu ſehen mit Freuden begierig geweſen a. Wiewohlen auch dem
Leibe nach aus ſeinen Lenden viele Nationen und Voͤlcker entſprun-
gen, allermaſſen auch das weite Tuͤrckiſche Reich von Jſmael,
Abrahams Sohn, entſproſſen zu ſeyn, ſich ſehr beruͤhmt.

Das
a Joh. VIII. 65.
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[930/1026] Der verheiſſene unter den Woͤlffen in mancherley Gefahr herumſchweiffen muſt, und haſt keinen Troſt nirgend uͤberall als im verſprochenen Meſſia, nach welchem dein Glaube ſo aͤngſtlich ſehnet, daß er aus deinen Lenden entſpringen moͤchte, ſihe, nicht nur in dieſem Stuck will ich dir willfahren, daß ich den Abgrund deiner Begierden fuͤlle mit dem, der da iſt der ausgegoſſene Glantz meiner Herrlichkeit, in welchem alle Fuͤlle meiner Gottheit wohnet, daß er dich mit denen Schaͤtzen ſeines Heyls unendlich ewig ſaͤttige, ſondern es ſollen auch aus den Lenden deines Glaubens unzehliche, reine, himmliſche, mir eintzig anhangende Menſchen kommen, welchen aus dem Meſſia ſo viel Liecht, Klarheit und Heiligkeit zuflieſſen wird, daß ſie als ein goͤtt- liches Sternen-Heer, der Ewigkeit um ihres Lebens-Sonne herum helle funcklen werden, aus dem ewig-waͤhrenden Zufluß ſeiner See- ligkeiten: Dann es gehet dir eben als einem, der zu einer Taffel kaͤ- me, die viele Stunden weit und breit waͤre, daß ſie kein Aug uͤber und uͤber ſehen koͤnte, auf deren kein Plaͤtzlein waͤre, das nicht mit de- nen allerkoͤſtlichſten, niedlichſten, ſelteneſten Trachten uͤberdeckt waͤ- re, der wuͤnſchte ſich ja ein groſſe Schaar Mitgaͤſte, welche nicht nur des Koͤnigs Miltthaͤtigkeit mitgenoſſen, ſondern auch deſſen Reichthum und Herrlichkeit mit groſſem Jubelſchall lobeten. Nun dieſer dein Wunſch ſoll dir wahr werden! Alſo ſoll dein Saa- men werden! Alſo ſpricht der ſtarcke Zebaoth wird dein Saame werden, alſo unzahlbar, herrlich, glaͤntzend, himm- liſch, klar und rein ſoll dein Saame werden, welches Zweiffels ohn von Chriſto und ſeinen Kindern wie des Thaus aus der Morgen- Roͤthe, vornehmlich zu verſtehen, deſſen Tag Abraham vor allem aus zu ſehen mit Freuden begierig geweſen a. Wiewohlen auch dem Leibe nach aus ſeinen Lenden viele Nationen und Voͤlcker entſprun- gen, allermaſſen auch das weite Tuͤrckiſche Reich von Jſmael, Abrahams Sohn, entſproſſen zu ſeyn, ſich ſehr beruͤhmt. Das a Joh. VIII. 65.

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 930. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1026>, abgerufen am 22.11.2024.