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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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Der verheissene
er sein liebreichestes Vatter-Hertz kante, und wohl wußte, mit was
vor einem GOtt er zu thun habe; welches unbeschranckte Zutrauen
GOtt so wohl gefiel, daß er ihn setzte zum Vatter vieler Völcker, und
zwar desjenigen Ausbunds, die da sind die Erstlinge der Creaturen
GOttes, das auserwählte Geschlecht, das königliche Priesterthum,
die heilige Nation, das Volck des Eigenthums, verordnet zu ver-
kündigen die Tugenden dessen, der sie beruffen hat aus der Finster-
nuß in sein wunderbahres Liecht; deren einer mehr werth ist als viele
tausend andere; Eben diesen insonderheit wurde Abraham zum geist-
lichen Stamm-Vatter gesetzt.

Jnnhalt.

§. 5. Haltet also unser Text in sich eine herrliche Verheissung, so
GOtt seinem Freund dem Abraham gethan, betreffend seine Nach-
kömmlingen, welches JEsus ihme in der Natur beweglich vorstellet
und ihne so reichlich tröstet. Nun in dem ich hievon zeugen soll, so
wollest du mein GOtt! mich bedecken mit dem Schatten deiner Hand
und deine Wort in meinen Mund legen, auf daß du in dem Glauben
an deinen eingebohrnen Sohn, welchen du zu unserem JEsu gesalbet
und verkläret hast, den Himmel pflantzest, und die Erden gründest
durch das Zeugnuß von ihme, und zu Zion sprechest ich bin dein
GOTT.

Abthei-
lung.

§. 6. Wir haben hier 6. Puncten vor uns.

1.

Wessen uns unsere Wohn-Häuser erinneren sollen: Vom Sprä-
chen GOttes mit dem Menschen: Was das Anschauen des Firma-
ments vor Gedancken erwecke und das unzahlbare Heer der Ster-
nen: Von der Uberschwencklichkeit der göttlichen Verheissungen.

2.

Von denen dreyerley Gattungen des Saamens Abrahams, dem
Staub der Erden, dem Sand am Meer und denen Sternen des
Himmels, und ins besonder von dieser Höhe, unpartheyischem We-
sen, Glantz, Stille, Bewegung, Würckungen in Regen und Don-
ner, Einflüssen, und so fortan.

3.

Von dem Gnaden-Geschenck der Gerechtigkeit, so Abrahams
Glaube empfangen.

4.

Von der herrlichen Glückseeligkeit dieses Patriarchen, und wie

noch

Der verheiſſene
er ſein liebreicheſtes Vatter-Hertz kante, und wohl wußte, mit was
vor einem GOtt er zu thun habe; welches unbeſchranckte Zutrauen
GOtt ſo wohl gefiel, daß er ihn ſetzte zum Vatter vieler Voͤlcker, und
zwar desjenigen Ausbunds, die da ſind die Erſtlinge der Creaturen
GOttes, das auserwaͤhlte Geſchlecht, das koͤnigliche Prieſterthum,
die heilige Nation, das Volck des Eigenthums, verordnet zu ver-
kuͤndigen die Tugenden deſſen, der ſie beruffen hat aus der Finſter-
nuß in ſein wunderbahres Liecht; deren einer mehr werth iſt als viele
tauſend andere; Eben dieſen inſonderheit wurde Abraham zum geiſt-
lichen Stamm-Vatter geſetzt.

Jnnhalt.

§. 5. Haltet alſo unſer Text in ſich eine herrliche Verheiſſung, ſo
GOtt ſeinem Freund dem Abraham gethan, betreffend ſeine Nach-
koͤmmlingen, welches JEſus ihme in der Natur beweglich vorſtellet
und ihne ſo reichlich troͤſtet. Nun in dem ich hievon zeugen ſoll, ſo
wolleſt du mein GOtt! mich bedecken mit dem Schatten deiner Hand
und deine Wort in meinen Mund legen, auf daß du in dem Glauben
an deinen eingebohrnen Sohn, welchen du zu unſerem JEſu geſalbet
und verklaͤret haſt, den Himmel pflantzeſt, und die Erden gruͤndeſt
durch das Zeugnuß von ihme, und zu Zion ſprecheſt ich bin dein
GOTT.

Abthei-
lung.

§. 6. Wir haben hier 6. Puncten vor uns.

1.

Weſſen uns unſere Wohn-Haͤuſer erinneren ſollen: Vom Spraͤ-
chen GOttes mit dem Menſchen: Was das Anſchauen des Firma-
ments vor Gedancken erwecke und das unzahlbare Heer der Ster-
nen: Von der Uberſchwencklichkeit der goͤttlichen Verheiſſungen.

2.

Von denen dreyerley Gattungen des Saamens Abrahams, dem
Staub der Erden, dem Sand am Meer und denen Sternen des
Himmels, und ins beſonder von dieſer Hoͤhe, unpartheyiſchem We-
ſen, Glantz, Stille, Bewegung, Wuͤrckungen in Regen und Don-
ner, Einfluͤſſen, und ſo fortan.

3.

Von dem Gnaden-Geſchenck der Gerechtigkeit, ſo Abrahams
Glaube empfangen.

4.

Von der herrlichen Gluͤckſeeligkeit dieſes Patriarchen, und wie

noch
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[922/1018] Der verheiſſene er ſein liebreicheſtes Vatter-Hertz kante, und wohl wußte, mit was vor einem GOtt er zu thun habe; welches unbeſchranckte Zutrauen GOtt ſo wohl gefiel, daß er ihn ſetzte zum Vatter vieler Voͤlcker, und zwar desjenigen Ausbunds, die da ſind die Erſtlinge der Creaturen GOttes, das auserwaͤhlte Geſchlecht, das koͤnigliche Prieſterthum, die heilige Nation, das Volck des Eigenthums, verordnet zu ver- kuͤndigen die Tugenden deſſen, der ſie beruffen hat aus der Finſter- nuß in ſein wunderbahres Liecht; deren einer mehr werth iſt als viele tauſend andere; Eben dieſen inſonderheit wurde Abraham zum geiſt- lichen Stamm-Vatter geſetzt. §. 5. Haltet alſo unſer Text in ſich eine herrliche Verheiſſung, ſo GOtt ſeinem Freund dem Abraham gethan, betreffend ſeine Nach- koͤmmlingen, welches JEſus ihme in der Natur beweglich vorſtellet und ihne ſo reichlich troͤſtet. Nun in dem ich hievon zeugen ſoll, ſo wolleſt du mein GOtt! mich bedecken mit dem Schatten deiner Hand und deine Wort in meinen Mund legen, auf daß du in dem Glauben an deinen eingebohrnen Sohn, welchen du zu unſerem JEſu geſalbet und verklaͤret haſt, den Himmel pflantzeſt, und die Erden gruͤndeſt durch das Zeugnuß von ihme, und zu Zion ſprecheſt ich bin dein GOTT. §. 6. Wir haben hier 6. Puncten vor uns. 1. Weſſen uns unſere Wohn-Haͤuſer erinneren ſollen: Vom Spraͤ- chen GOttes mit dem Menſchen: Was das Anſchauen des Firma- ments vor Gedancken erwecke und das unzahlbare Heer der Ster- nen: Von der Uberſchwencklichkeit der goͤttlichen Verheiſſungen. 2. Von denen dreyerley Gattungen des Saamens Abrahams, dem Staub der Erden, dem Sand am Meer und denen Sternen des Himmels, und ins beſonder von dieſer Hoͤhe, unpartheyiſchem We- ſen, Glantz, Stille, Bewegung, Wuͤrckungen in Regen und Don- ner, Einfluͤſſen, und ſo fortan. 3. Von dem Gnaden-Geſchenck der Gerechtigkeit, ſo Abrahams Glaube empfangen. 4. Von der herrlichen Gluͤckſeeligkeit dieſes Patriarchen, und wie noch

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 922. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1018>, abgerufen am 28.07.2024.