Nach der Stille, ohn Gewühle Hat mein Heyland selbst getracht, Und im Hause und nicht draussen Dreyßig Jahre zugebracht, Da er fleißig, ja das weiß ich An GOtts Pforten hat gewacht,
Damit er allzeit straalend und flammend von Liebe GOttes und einem himmlischen Sinn zu sei- ner anvertrauten Heerde zuruck kehre.
Kame selbigen Abend auf Därstetten zu mei- nem liebwehrten Herrn Gevatter, Herrn Gabriel Furer, an welchen JEsus der getreue Seligma- cher gedencket, und als seinen geliebten mit Creutz bezeichnet, damit Er ihne bewahre vor dem bösen Tag und weilen Creutz, Gnad und Liecht so ger- ne beysammen hausen; so krönet der Vater der Erbarmungen seine Famillen mit geistlichem Se- gen in himmlischen Gütern durch Christum: GOtt halte sein Hertz steif im Vertrauen an den heil- währtigen Namen JEsus, der unter harten Creutz- Schaalen den ewig erquickenden Kern alles Frie- dens, Heils und Lebens verbirget; Darum mein theurer Bruder im HErrn
Glaub nur veste, daß das beste Uber dir beschlossen sey, Wann dein Wille nur ist stille Wirst du von dem Kummer frey.
Habe auch zu Oberwyl auf Anhalten deß jun- gen Herrn Samuel Hortins, allwo mir eben- falls viel gutes widerfahren, geprediget, Er ist der Gemeind, wegen seines gewissenhafften Fleis- ses lieb und wehrt; GOTT erhalte sein Hertz in Demuth und Nidrigkeit, daß er sich gar keines
mensch-
Vorrede.
Nach der Stille, ohn Gewuͤhle Hat mein Heyland ſelbſt getracht, Und im Hauſe und nicht drauſſen Dreyßig Jahre zugebracht, Da er fleißig, ja das weiß ich An GOtts Pforten hat gewacht,
Damit er allzeit ſtraalend und flammend von Liebe GOttes und einem himmliſchen Sinn zu ſei- ner anvertrauten Heerde zuruck kehre.
Kame ſelbigen Abend auf Daͤrſtetten zu mei- nem liebwehrten Herrn Gevatter, Herrn Gabriel Furer, an welchen JEſus der getreue Seligma- cher gedencket, und als ſeinen geliebten mit Creutz bezeichnet, damit Er ihne bewahre vor dem boͤſen Tag und weilen Creutz, Gnad und Liecht ſo ger- ne beyſammen hauſen; ſo kroͤnet der Vater der Erbarmungen ſeine Famillen mit geiſtlichem Se- gen in himmliſchen Guͤtern durch Chriſtum: GOtt halte ſein Hertz ſteif im Vertrauen an den heil- waͤhrtigen Namen JEſus, der unter harten Creutz- Schaalen den ewig erquickenden Kern alles Frie- dens, Heils und Lebens verbirget; Darum mein theurer Bruder im HErrn
Glaub nur veſte, daß das beſte Uber dir beſchloſſen ſey, Wann dein Wille nur iſt ſtille Wirſt du von dem Kummer frey.
Habe auch zu Oberwyl auf Anhalten deß jun- gen Herrn Samuel Hortins, allwo mir eben- falls viel gutes widerfahren, geprediget, Er iſt der Gemeind, wegen ſeines gewiſſenhafften Fleiſ- ſes lieb und wehrt; GOTT erhalte ſein Hertz in Demuth und Nidrigkeit, daß er ſich gar keines
menſch-
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[44/0048]
Vorrede.
Nach der Stille, ohn Gewuͤhle
Hat mein Heyland ſelbſt getracht,
Und im Hauſe und nicht drauſſen
Dreyßig Jahre zugebracht,
Da er fleißig, ja das weiß ich
An GOtts Pforten hat gewacht,
Damit er allzeit ſtraalend und flammend von
Liebe GOttes und einem himmliſchen Sinn zu ſei-
ner anvertrauten Heerde zuruck kehre.
Kame ſelbigen Abend auf Daͤrſtetten zu mei-
nem liebwehrten Herrn Gevatter, Herrn Gabriel
Furer, an welchen JEſus der getreue Seligma-
cher gedencket, und als ſeinen geliebten mit Creutz
bezeichnet, damit Er ihne bewahre vor dem boͤſen
Tag und weilen Creutz, Gnad und Liecht ſo ger-
ne beyſammen hauſen; ſo kroͤnet der Vater der
Erbarmungen ſeine Famillen mit geiſtlichem Se-
gen in himmliſchen Guͤtern durch Chriſtum: GOtt
halte ſein Hertz ſteif im Vertrauen an den heil-
waͤhrtigen Namen JEſus, der unter harten Creutz-
Schaalen den ewig erquickenden Kern alles Frie-
dens, Heils und Lebens verbirget; Darum mein
theurer Bruder im HErrn
Glaub nur veſte, daß das beſte
Uber dir beſchloſſen ſey,
Wann dein Wille nur iſt ſtille
Wirſt du von dem Kummer frey.
Habe auch zu Oberwyl auf Anhalten deß jun-
gen Herrn Samuel Hortins, allwo mir eben-
falls viel gutes widerfahren, geprediget, Er iſt
der Gemeind, wegen ſeines gewiſſenhafften Fleiſ-
ſes lieb und wehrt; GOTT erhalte ſein Hertz in
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Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731/48>, abgerufen am 16.02.2025.
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