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Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731.

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Gebett.
ne Bedauren oder unzeitiger Beysorg deß Ab-
gangs; Solche mitleidige und dem lebendigen
GOtt trauende Reiche machen ihnen wahrlich
viele Freunde mit dem ungerechten Mammon;
Und Du HErr JEsu weist am besten, wie es ge-
hen wird, daß die Reichen können ins Darben
gerathen an der Seel, und wann sie sich Deine
vertraute Freunde durch Wohlthun zu ihren Freun-
den gemacht haben, diese alsdann durch ihre Vor-
bitte, die so vieles bey Dir gilt, sie auffnemmen
in die ewigen Hütten. O allgenugsamer GOtt!
Verleihe ihnen Gnad, das Wort JEsu nie zu ver-
gessen, daß Geben seliger seye als Nemmen, daß
sie eben dardurch Dir dem reichen und milten Ge-
ber alles Guten ähnlich werden/ und daß an jenem
Tag alle Deine von ihnen erquickte Freunde um
JEsu herstehen werden, und das ihnen erzeigte
Gute anrühmen, eben wie vor Zeiten die fromme
Wittwen um Petrum hergestanden und die Klei-
der der Dorcas weinende gezeigt haben.

Ach GOtt! thue denn auch denen Armen Augen
und Hertzen auff, bewahre sie gnädiglich vor Neid,
Diebstahl, Verstockung, Gebettlosigkeit, Ver-
saumniß der Erkenntniß und Heiligung, daß sie
doch nicht doppelt elend seyen hier zeitlich und dort
ewig in der Höllen. HErr JEsu! erbarme Dich
ihrer und benimme ihnen den argen Sinn, das
falsche Vertrauen auf ihre Armuth, da sie mey-
nen, sie werden deßwegen in Himmel kommen,
wann sie schon nicht erleuchtet, nicht bekehrt und
neugebohren seyen. HErr JEsu! du weist, wie
wol unzehliche Arme durch diesen Betrug zur Höl-
len gefahren und tragen deß ewigen Feuers Pein!
Ach HErr! gib ihnen doch einen rechten Sinn, daß

sie

Gebett.
ne Bedauren oder unzeitiger Beyſorg deß Ab-
gangs; Solche mitleidige und dem lebendigen
GOtt trauende Reiche machen ihnen wahrlich
viele Freunde mit dem ungerechten Mammon;
Und Du HErr JEſu weiſt am beſten, wie es ge-
hen wird, daß die Reichen koͤnnen ins Darben
gerathen an der Seel, und wann ſie ſich Deine
vertraute Freunde durch Wohlthun zu ihren Freun-
den gemacht haben, dieſe alsdann durch ihre Vor-
bitte, die ſo vieles bey Dir gilt, ſie auffnemmen
in die ewigen Huͤtten. O allgenugſamer GOtt!
Verleihe ihnen Gnad, das Wort JEſu nie zu ver-
geſſen, daß Geben ſeliger ſeye als Nemmen, daß
ſie eben dardurch Dir dem reichen und milten Ge-
ber alles Guten aͤhnlich werden/ und daß an jenem
Tag alle Deine von ihnen erquickte Freunde um
JEſu herſtehen werden, und das ihnen erzeigte
Gute anruͤhmen, eben wie vor Zeiten die fromme
Wittwen um Petrum hergeſtanden und die Klei-
der der Dorcas weinende gezeigt haben.

Ach GOtt! thue denn auch denen Armen Augen
und Hertzen auff, bewahre ſie gnaͤdiglich vor Neid,
Diebſtahl, Verſtockung, Gebettloſigkeit, Ver-
ſaumniß der Erkenntniß und Heiligung, daß ſie
doch nicht doppelt elend ſeyen hier zeitlich und dort
ewig in der Hoͤllen. HErr JEſu! erbarme Dich
ihrer und benimme ihnen den argen Sinn, das
falſche Vertrauen auf ihre Armuth, da ſie mey-
nen, ſie werden deßwegen in Himmel kommen,
wann ſie ſchon nicht erleuchtet, nicht bekehrt und
neugebohren ſeyen. HErr JEſu! du weiſt, wie
wol unzehliche Arme durch dieſen Betrug zur Hoͤl-
len gefahren und tragen deß ewigen Feuers Pein!
Ach HErr! gib ihnen doch einen rechten Sinn, daß

ſie
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[237/0305] Gebett. ne Bedauren oder unzeitiger Beyſorg deß Ab- gangs; Solche mitleidige und dem lebendigen GOtt trauende Reiche machen ihnen wahrlich viele Freunde mit dem ungerechten Mammon; Und Du HErr JEſu weiſt am beſten, wie es ge- hen wird, daß die Reichen koͤnnen ins Darben gerathen an der Seel, und wann ſie ſich Deine vertraute Freunde durch Wohlthun zu ihren Freun- den gemacht haben, dieſe alsdann durch ihre Vor- bitte, die ſo vieles bey Dir gilt, ſie auffnemmen in die ewigen Huͤtten. O allgenugſamer GOtt! Verleihe ihnen Gnad, das Wort JEſu nie zu ver- geſſen, daß Geben ſeliger ſeye als Nemmen, daß ſie eben dardurch Dir dem reichen und milten Ge- ber alles Guten aͤhnlich werden/ und daß an jenem Tag alle Deine von ihnen erquickte Freunde um JEſu herſtehen werden, und das ihnen erzeigte Gute anruͤhmen, eben wie vor Zeiten die fromme Wittwen um Petrum hergeſtanden und die Klei- der der Dorcas weinende gezeigt haben. Ach GOtt! thue denn auch denen Armen Augen und Hertzen auff, bewahre ſie gnaͤdiglich vor Neid, Diebſtahl, Verſtockung, Gebettloſigkeit, Ver- ſaumniß der Erkenntniß und Heiligung, daß ſie doch nicht doppelt elend ſeyen hier zeitlich und dort ewig in der Hoͤllen. HErr JEſu! erbarme Dich ihrer und benimme ihnen den argen Sinn, das falſche Vertrauen auf ihre Armuth, da ſie mey- nen, ſie werden deßwegen in Himmel kommen, wann ſie ſchon nicht erleuchtet, nicht bekehrt und neugebohren ſeyen. HErr JEſu! du weiſt, wie wol unzehliche Arme durch dieſen Betrug zur Hoͤl- len gefahren und tragen deß ewigen Feuers Pein! Ach HErr! gib ihnen doch einen rechten Sinn, daß ſie

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Zitationshilfe: Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731/305>, abgerufen am 25.11.2024.