Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731.Vorrede. warten, eilen, sehnen, beten und Zurüstungauf seine Zukunfft antrifft, der wird zu Schanden werden, und mag nicht bestehen vor Jhm, als ein Ubertretter dieses seines allerhöchsten Befehls, Luc. 18 : 1. Rom. 12: 12. 1. Thess. 5 : 17. Matth. 26: 41. Jndessen gedencken wir leider wenig an den bösen Tag, Eph. 6 : 13. besorgen kein Un- glück, vergessen den Tag GOttes, als ob er nicht zum Gericht kommen, und wir vor Jhme erscheinen müßten, wir leben in den Tag hinein, da ist keine Zubereitung, Wach- barkeit, kein Glaub, Hoffnung, keine bren- nende Gebeter, sondern Bauch-Sorg, Welt-Freud, Sicherheit, Apoc. 18 : 7, 8. 1. Thess. 5 : 2, 3. GOtt klopffet offt an mit seinen Drohungen und Gerichten, aber wir achtens nicht, mercken nicht auf die Feinde, rüsten uns nicht GOtt entgegen Jhne zu empfangen durch einen Enochi- schen und Noachischen Wandel in seiner Gegenwart, wie wollen wir denn bestehen, wann uns das Ubel einmal trifft! Sage mir doch mein lieber Nachbar, was gibt dir dein Gewissen vor ein Zeugniß der Gunst und Hülff Christi halben? wann der Rich- ter jetzt erscheinen, wie würdest vor Forcht und Angst erstarren! ach! inzwischen den- ckest du nicht daran, oder nur kaltsinnig obenhin. Daher mag keine hertzliche Zu- ver-
Vorrede. warten, eilen, ſehnen, beten und Zuruͤſtungauf ſeine Zukunfft antrifft, der wird zu Schanden werden, und mag nicht beſtehen vor Jhm, als ein Ubertretter dieſes ſeines allerhoͤchſten Befehls, Luc. 18 : 1. Rom. 12: 12. 1. Theſſ. 5 : 17. Matth. 26: 41. Jndeſſen gedencken wir leider wenig an den boͤſen Tag, Eph. 6 : 13. beſorgen kein Un- gluͤck, vergeſſen den Tag GOttes, als ob er nicht zum Gericht kommen, und wir vor Jhme erſcheinen muͤßten, wir leben in den Tag hinein, da iſt keine Zubereitung, Wach- barkeit, kein Glaub, Hoffnung, keine bren- nende Gebeter, ſondern Bauch-Sorg, Welt-Freud, Sicherheit, Apoc. 18 : 7, 8. 1. Theſſ. 5 : 2, 3. GOtt klopffet offt an mit ſeinen Drohungen und Gerichten, aber wir achtens nicht, mercken nicht auf die Feinde, ruͤſten uns nicht GOtt entgegen Jhne zu empfangen durch einen Enochi- ſchen und Noachiſchen Wandel in ſeiner Gegenwart, wie wollen wir denn beſtehen, wann uns das Ubel einmal trifft! Sage mir doch mein lieber Nachbar, was gibt dir dein Gewiſſen vor ein Zeugniß der Gunſt und Huͤlff Chriſti halben? wann der Rich- ter jetzt erſcheinen, wie wuͤrdeſt vor Forcht und Angſt erſtarren! ach! inzwiſchen den- ckeſt du nicht daran, oder nur kaltſinnig obenhin. Daher mag keine hertzliche Zu- ver-
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Vorrede.
warten, eilen, ſehnen, beten und Zuruͤſtung
auf ſeine Zukunfft antrifft, der wird zu
Schanden werden, und mag nicht beſtehen
vor Jhm, als ein Ubertretter dieſes ſeines
allerhoͤchſten Befehls, Luc. 18 : 1. Rom.
12: 12. 1. Theſſ. 5 : 17. Matth. 26: 41.
Jndeſſen gedencken wir leider wenig an den
boͤſen Tag, Eph. 6 : 13. beſorgen kein Un-
gluͤck, vergeſſen den Tag GOttes, als ob
er nicht zum Gericht kommen, und wir vor
Jhme erſcheinen muͤßten, wir leben in den
Tag hinein, da iſt keine Zubereitung, Wach-
barkeit, kein Glaub, Hoffnung, keine bren-
nende Gebeter, ſondern Bauch-Sorg,
Welt-Freud, Sicherheit, Apoc. 18 : 7, 8.
1. Theſſ. 5 : 2, 3. GOtt klopffet offt an
mit ſeinen Drohungen und Gerichten, aber
wir achtens nicht, mercken nicht auf die
Feinde, ruͤſten uns nicht GOtt entgegen
Jhne zu empfangen durch einen Enochi-
ſchen und Noachiſchen Wandel in ſeiner
Gegenwart, wie wollen wir denn beſtehen,
wann uns das Ubel einmal trifft! Sage
mir doch mein lieber Nachbar, was gibt
dir dein Gewiſſen vor ein Zeugniß der Gunſt
und Huͤlff Chriſti halben? wann der Rich-
ter jetzt erſcheinen, wie wuͤrdeſt vor Forcht
und Angſt erſtarren! ach! inzwiſchen den-
ckeſt du nicht daran, oder nur kaltſinnig
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