Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731.Gebett. öden, leeren und aller Gnaden eusserst Bedürffti-gen, der ich als ein Schlangen-Same alles Bö- sen voll, schon von vielen Jahren her verdienet ha- be von dir zertretten zu werden; O Hertzens Abba, deine Gnad reichet biß an den Himmel, deine Treue biß an die obersten Wolcken, deine Gerechtigkeit biß an die Berge GOttes, deine Gerichte über Sünd, Tod, Teuffel und unser böses Fleisch sind ein grosser Abgrund: HErr du hilffest Menschen und Vieh: Wie köstlich, theuer und herrlich ist dei- ne Gutthätigkeit, O GOtt! daß Menschen-Kin- der unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht nemmen, und sich bey dir sicher verbergen können! Sie werden truncken und satt von den reichen Gü- tern deines Hauses, und du tränckest sie mit dem Bach deiner heiligen Wollüsten; Bey dir ist JE- sus die Lebens-Quelle, die uns aus sich Selbsten erquicket, und indem du uns deinen Geist der Of- fenbahrung und himmlischen Weißheit schenckest, so sehen wir in dem hellen Schein deines Evange- liums das wahrhafftige Licht, Jesum. O mein GOtt! wie groß ist deine Liebe, die du so wunder- bar machest an mir; Dir O JEsu Christe ist nichts gleich, so weise, gut, fromm und schön es auch scheine; Dich will ich allen Leuten anrühmen, und von deiner Heiligkeit sagen; Du solt mein GOtt seyn und sonst niemand, an dir will ich mich halten, denn du allein bist stets willig und mächtig mir zu helffen; Du holest mich vom Rand der Höllen zuruck, und reissest mich dem Löwen aus sei- nem bösen Rachen; Das Thun deiner Liebe-vollen Regierung vermag keine Creatur zu erkennen und zu beschreiben. O wie bist du so gut, sonderbar gegen uns in unserm Land, du erhaltest uns im leib- P 2
Gebett. oͤden, leeren und aller Gnaden euſſerſt Beduͤrffti-gen, der ich als ein Schlangen-Same alles Boͤ- ſen voll, ſchon von vielen Jahren her verdienet ha- be von dir zertretten zu werden; O Hertzens Abba, deine Gnad reichet biß an den Himmel, deine Treue biß an die oberſten Wolcken, deine Gerechtigkeit biß an die Berge GOttes, deine Gerichte uͤber Suͤnd, Tod, Teuffel und unſer boͤſes Fleiſch ſind ein groſſer Abgrund: HErr du hilffeſt Menſchen und Vieh: Wie koͤſtlich, theuer und herrlich iſt dei- ne Gutthaͤtigkeit, O GOtt! daß Menſchen-Kin- der unter dem Schatten deiner Fluͤgel Zuflucht nemmen, und ſich bey dir ſicher verbergen koͤnnen! Sie werden truncken und ſatt von den reichen Guͤ- tern deines Hauſes, und du traͤnckeſt ſie mit dem Bach deiner heiligen Wolluͤſten; Bey dir iſt JE- ſus die Lebens-Quelle, die uns aus ſich Selbſten erquicket, und indem du uns deinen Geiſt der Of- fenbahrung und himmliſchen Weißheit ſchenckeſt, ſo ſehen wir in dem hellen Schein deines Evange- liums das wahrhafftige Licht, Jeſum. O mein GOtt! wie groß iſt deine Liebe, die du ſo wunder- bar macheſt an mir; Dir O JEſu Chriſte iſt nichts gleich, ſo weiſe, gut, fromm und ſchoͤn es auch ſcheine; Dich will ich allen Leuten anruͤhmen, und von deiner Heiligkeit ſagen; Du ſolt mein GOtt ſeyn und ſonſt niemand, an dir will ich mich halten, denn du allein biſt ſtets willig und maͤchtig mir zu helffen; Du holeſt mich vom Rand der Hoͤllen zuruck, und reiſſeſt mich dem Loͤwen aus ſei- nem boͤſen Rachen; Das Thun deiner Liebe-vollen Regierung vermag keine Creatur zu erkennen und zu beſchreiben. O wie biſt du ſo gut, ſonderbar gegen uns in unſerm Land, du erhalteſt uns im leib- P 2
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Gebett.
oͤden, leeren und aller Gnaden euſſerſt Beduͤrffti-
gen, der ich als ein Schlangen-Same alles Boͤ-
ſen voll, ſchon von vielen Jahren her verdienet ha-
be von dir zertretten zu werden; O Hertzens Abba,
deine Gnad reichet biß an den Himmel, deine Treue
biß an die oberſten Wolcken, deine Gerechtigkeit
biß an die Berge GOttes, deine Gerichte uͤber
Suͤnd, Tod, Teuffel und unſer boͤſes Fleiſch ſind
ein groſſer Abgrund: HErr du hilffeſt Menſchen
und Vieh: Wie koͤſtlich, theuer und herrlich iſt dei-
ne Gutthaͤtigkeit, O GOtt! daß Menſchen-Kin-
der unter dem Schatten deiner Fluͤgel Zuflucht
nemmen, und ſich bey dir ſicher verbergen koͤnnen!
Sie werden truncken und ſatt von den reichen Guͤ-
tern deines Hauſes, und du traͤnckeſt ſie mit dem
Bach deiner heiligen Wolluͤſten; Bey dir iſt JE-
ſus die Lebens-Quelle, die uns aus ſich Selbſten
erquicket, und indem du uns deinen Geiſt der Of-
fenbahrung und himmliſchen Weißheit ſchenckeſt,
ſo ſehen wir in dem hellen Schein deines Evange-
liums das wahrhafftige Licht, Jeſum. O mein
GOtt! wie groß iſt deine Liebe, die du ſo wunder-
bar macheſt an mir; Dir O JEſu Chriſte iſt
nichts gleich, ſo weiſe, gut, fromm und ſchoͤn es
auch ſcheine; Dich will ich allen Leuten anruͤhmen,
und von deiner Heiligkeit ſagen; Du ſolt mein
GOtt ſeyn und ſonſt niemand, an dir will ich mich
halten, denn du allein biſt ſtets willig und maͤchtig
mir zu helffen; Du holeſt mich vom Rand der
Hoͤllen zuruck, und reiſſeſt mich dem Loͤwen aus ſei-
nem boͤſen Rachen; Das Thun deiner Liebe-vollen
Regierung vermag keine Creatur zu erkennen und
zu beſchreiben. O wie biſt du ſo gut, ſonderbar
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