Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731.Das Schweitzerische Canaan. Andacht von der Stille der Trägheit wohlzu unterscheiden, jene ist gut, diese sehr böß. V. Oel aus den harten Steinen/ daß Hiermit zeiget der H. Geist an, wie sich Unruhe
Das Schweitzeriſche Canaan. Andacht von der Stille der Traͤgheit wohlzu unterſcheiden, jene iſt gut, dieſe ſehr boͤß. V. Oel aus den harten Steinen/ daß Hiermit zeiget der H. Geiſt an, wie ſich Unruhe
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0258" n="190"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Schweitzeriſche Canaan.</hi></fw><lb/> Andacht von der Stille der Traͤgheit wohl<lb/> zu unterſcheiden, jene iſt gut, dieſe ſehr boͤß.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">V.</hi><hi rendition="#fr">Oel aus den harten Steinen/</hi> daß<lb/> auch die Steinklippen, deren es mehrere im<lb/> Land hatte, mithin an denen Orten, welche<lb/> die unfruchtbarſte zu ſeyn ſchienen, edle<lb/> Cedern-Baͤume, Oel-Baͤume aber haͤuffig<lb/> waren, ſo nicht allein die kuͤſtigſte Frucht<lb/> trugen, ſondern anbey das beſte, lauterſte<lb/> Oel gaben, zum kochen und brennen ſehr<lb/> gut, Pſal. 23. Es ware durch Apothecker-<lb/> Kunſt ſo lauter und rein gemacht, daß die<lb/> Kleider nicht davon beſchmuzt wurden, und<lb/> ſo gemein, daß die Aermſten es haben kon-<lb/> ten, wie von dem Apoſtel Petro, Clemens<lb/> meldet, daß ſeine <hi rendition="#aq">ordinari</hi> Speiſe geweſen<lb/> ſeye, Brot in Oel getunckt, Mich. 6: 7. Von<lb/> einem ſolchen Luſt-Wald von Oelbaͤumen<lb/> hat der Oelberg ſeinen Namen.</p><lb/> <p>Hiermit zeiget der H. Geiſt an, wie ſich<lb/> GOtt beliebe durch die Seelen, ſo dieſen<lb/> Grad erreichet haben, erſtaunliche Wunder-<lb/> Bekehrungen zu wircken, und die roheſten,<lb/> ſteinharten Hertzen mit dem Balſam ihrer<lb/> von himmliſcher Salbung trieffenden Re-<lb/> den zu durchtringen, und in die von Luſt,<lb/> Zorn, Angſt und Verdruß toͤdtlich Ver-<lb/> wundete und Erhitzte ein ſolch Krafft-Oel<lb/> einzugieſſen, daß ihr Schmertz gelindert,<lb/> das freſſende Todes-Feuer gedaͤmpffet, die<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Unruhe</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [190/0258]
Das Schweitzeriſche Canaan.
Andacht von der Stille der Traͤgheit wohl
zu unterſcheiden, jene iſt gut, dieſe ſehr boͤß.
V. Oel aus den harten Steinen/ daß
auch die Steinklippen, deren es mehrere im
Land hatte, mithin an denen Orten, welche
die unfruchtbarſte zu ſeyn ſchienen, edle
Cedern-Baͤume, Oel-Baͤume aber haͤuffig
waren, ſo nicht allein die kuͤſtigſte Frucht
trugen, ſondern anbey das beſte, lauterſte
Oel gaben, zum kochen und brennen ſehr
gut, Pſal. 23. Es ware durch Apothecker-
Kunſt ſo lauter und rein gemacht, daß die
Kleider nicht davon beſchmuzt wurden, und
ſo gemein, daß die Aermſten es haben kon-
ten, wie von dem Apoſtel Petro, Clemens
meldet, daß ſeine ordinari Speiſe geweſen
ſeye, Brot in Oel getunckt, Mich. 6: 7. Von
einem ſolchen Luſt-Wald von Oelbaͤumen
hat der Oelberg ſeinen Namen.
Hiermit zeiget der H. Geiſt an, wie ſich
GOtt beliebe durch die Seelen, ſo dieſen
Grad erreichet haben, erſtaunliche Wunder-
Bekehrungen zu wircken, und die roheſten,
ſteinharten Hertzen mit dem Balſam ihrer
von himmliſcher Salbung trieffenden Re-
den zu durchtringen, und in die von Luſt,
Zorn, Angſt und Verdruß toͤdtlich Ver-
wundete und Erhitzte ein ſolch Krafft-Oel
einzugieſſen, daß ihr Schmertz gelindert,
das freſſende Todes-Feuer gedaͤmpffet, die
Unruhe
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |