Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731.Das Schweitzerische Canaan. schuldigung wegen der beschwerlichen undgefährlichen Reise dahin weggeworffen, und weilen sie Verstand hatten, zu erken- nen, daß ein Pferd mehr wegtragen könne als sie, haben sie sich um dergleichen Thierer umgesehen, und sind hingezogen, und nach- dem sie es eint-und andersmal gewagt, ist es ihnen gelungen, und sind die Strassen dahin gangbarer worden, sint der Zeit gehets an ein Reisen dorthin, Jahr aus Jahr ein, im- merfort, also daß man alles Gute, was nur dort zufinden ist, um ein wohlfeilen Preiß bey euch haben kan. Lehret dich das nicht, daß alles möglich D'rum sey GOET Lob/ der Weg ist g'macht Uns steht der Himmel offen/ Christus schleußt auf mit grossem Pracht: Vorhin wars alls verschlossen. Wers glaubt/ deß Hertz ist Freuden- voll/ Da-
Das Schweitzeriſche Canaan. ſchuldigung wegen der beſchwerlichen undgefaͤhrlichen Reiſe dahin weggeworffen, und weilen ſie Verſtand hatten, zu erken- nen, daß ein Pferd mehr wegtragen koͤnne als ſie, haben ſie ſich um dergleichen Thierer umgeſehen, und ſind hingezogen, und nach- dem ſie es eint-und andersmal gewagt, iſt es ihnen gelungen, und ſind die Straſſen dahin gangbarer worden, ſint der Zeit gehets an ein Reiſen dorthin, Jahr aus Jahr ein, im- merfort, alſo daß man alles Gute, was nur dort zufinden iſt, um ein wohlfeilen Preiß bey euch haben kan. Lehret dich das nicht, daß alles moͤglich D’rum ſey GOET Lob/ der Weg iſt g’macht Uns ſteht der Himmel offen/ Chriſtus ſchleußt auf mit groſſem Pracht: Vorhin wars alls verſchloſſen. Wers glaubt/ deß Hertz iſt Freuden- voll/ Da-
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Das Schweitzeriſche Canaan.
ſchuldigung wegen der beſchwerlichen und
gefaͤhrlichen Reiſe dahin weggeworffen,
und weilen ſie Verſtand hatten, zu erken-
nen, daß ein Pferd mehr wegtragen koͤnne
als ſie, haben ſie ſich um dergleichen Thierer
umgeſehen, und ſind hingezogen, und nach-
dem ſie es eint-und andersmal gewagt, iſt es
ihnen gelungen, und ſind die Straſſen dahin
gangbarer worden, ſint der Zeit gehets an
ein Reiſen dorthin, Jahr aus Jahr ein, im-
merfort, alſo daß man alles Gute, was nur
dort zufinden iſt, um ein wohlfeilen Preiß
bey euch haben kan.
Lehret dich das nicht, daß alles moͤglich
ſeye, dem, der da glaubet und etwas auf
GOtt hinwagen darff: auf Erden, in unſe-
rer eigenen, ſuͤndigen Natur wachſet nichts
Heiliges und Goͤttliches; aber JEſus iſt
kommen aus dem warmen, fruchtbaren Pa-
radys, und hat uns erfreuliche Bottſchafft
gebracht, daß in dem Himmel der Liebe Got-
tes alles Gute fuͤr uns aufgehoben ſeye:, und
daß Er uns den Eingang dazu gebahnet
habe.
D’rum ſey GOET Lob/ der Weg iſt
g’macht
Uns ſteht der Himmel offen/
Chriſtus ſchleußt auf mit groſſem
Pracht:
Vorhin wars alls verſchloſſen.
Wers glaubt/ deß Hertz iſt Freuden-
voll/
Da-
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