ERwarte hier nicht eine Beschreibung deß gantzen Schweitzerlands mit sei- nen Lust-Gefilden, Fisch-und Schiff- reichen Seen, weiten Korn-Feldern, lustigen Wein-Hüglen, Kraut-und Obs-Gär- ten, klaren Brünnen, lautern Wasser-Bächen und kommlichen Strömen, anmuhtigen Lust-Wäl- dern, grünen Wiesen und überall wohl-ange- bauten Lande, der nehrhafftesten Speise an Brodt und Fleisch, auch allerhand Geflugel und Wild- prett, alles wohl-geschmackt und so voller Nah- rungs-Safft, daß mans kaum so gut in Euro- pa findet, von Saltz-Quellen, Berg-wercken, und andern Reichthümmern nichts zu melden; Zumal diß alles einen zimlich grossen Tractat er- forderte, wann darbey fürnemlich gezeigt werden solte, wie alle diese Geschöpffe samt allen denen Aemtern, Verrichtungen, Handthierungen der Burger in Städten und der Bauren in Flecken und Dörffern nur Schildereyen seyen von denen Gütern, Schätzen, Händeln und Aemtern im unvergänglichen Reich Christi, dessen sich der Re- gent in seinem Stand, der Burger in seinem Kauffladen und Werckstatt, der Landmann bey
seinen
Vorrede.
Mein Werthgeehrter Leſer!
ERwarte hier nicht eine Beſchreibung deß gantzen Schweitzerlands mit ſei- nen Luſt-Gefilden, Fiſch-und Schiff- reichen Seen, weiten Korn-Feldern, luſtigen Wein-Huͤglen, Kraut-und Obs-Gaͤr- ten, klaren Bruͤnnen, lautern Waſſer-Baͤchen und kommlichen Stroͤmen, anmuhtigen Luſt-Waͤl- dern, gruͤnen Wieſen und uͤberall wohl-ange- bauten Lande, der nehrhaffteſten Speiſe an Brodt und Fleiſch, auch allerhand Geflugel und Wild- prett, alles wohl-geſchmackt und ſo voller Nah- rungs-Safft, daß mans kaum ſo gut in Euro- pa findet, von Saltz-Quellen, Berg-wercken, und andern Reichthuͤmmern nichts zu melden; Zumal diß alles einen zimlich groſſen Tractat er- forderte, wann darbey fuͤrnemlich gezeigt werden ſolte, wie alle dieſe Geſchoͤpffe ſamt allen denen Aemtern, Verrichtungen, Handthierungen der Burger in Staͤdten und der Bauren in Flecken und Doͤrffern nur Schildereyen ſeyen von denen Guͤtern, Schaͤtzen, Haͤndeln und Aemtern im unvergaͤnglichen Reich Chriſti, deſſen ſich der Re- gent in ſeinem Stand, der Burger in ſeinem Kauffladen und Werckſtatt, der Landmann bey
ſeinen
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Vorrede.
Mein Werthgeehrter Leſer!
ERwarte hier nicht eine Beſchreibung
deß gantzen Schweitzerlands mit ſei-
nen Luſt-Gefilden, Fiſch-und Schiff-
reichen Seen, weiten Korn-Feldern,
luſtigen Wein-Huͤglen, Kraut-und Obs-Gaͤr-
ten, klaren Bruͤnnen, lautern Waſſer-Baͤchen und
kommlichen Stroͤmen, anmuhtigen Luſt-Waͤl-
dern, gruͤnen Wieſen und uͤberall wohl-ange-
bauten Lande, der nehrhaffteſten Speiſe an Brodt
und Fleiſch, auch allerhand Geflugel und Wild-
prett, alles wohl-geſchmackt und ſo voller Nah-
rungs-Safft, daß mans kaum ſo gut in Euro-
pa findet, von Saltz-Quellen, Berg-wercken,
und andern Reichthuͤmmern nichts zu melden;
Zumal diß alles einen zimlich groſſen Tractat er-
forderte, wann darbey fuͤrnemlich gezeigt werden
ſolte, wie alle dieſe Geſchoͤpffe ſamt allen denen
Aemtern, Verrichtungen, Handthierungen der
Burger in Staͤdten und der Bauren in Flecken
und Doͤrffern nur Schildereyen ſeyen von denen
Guͤtern, Schaͤtzen, Haͤndeln und Aemtern im
unvergaͤnglichen Reich Chriſti, deſſen ſich der Re-
gent in ſeinem Stand, der Burger in ſeinem
Kauffladen und Werckſtatt, der Landmann bey
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Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731/15>, abgerufen am 24.11.2024.
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