ren, s. h. Urin, in der Galle und Blut inson- derheit, worauß auch die Milch-Drusen so viel auß den Adern samt dem Chylo an sich ziehen, als zur Aufflösung deß Sulphuris oder Fette nöh- tig ist, etc. Aber ein fixes Alcali haben die Ani- malia keines, ob sie schon zu Asche verbrannt werden, wie ingleichem auch der gemeine Kram- Schweffel nicht hat und alle Pinguedines.
§. 2.
Wunder-Güte GOttes in Zubereitung so wohl der leiblichen als der geistlichen Milch.
DErowegen bedencke O Mensch! die Liebes-Treu dieses deines unendli- chen Gutthäters, der dir so miltiglich al- les Gute gönnet, und zu deiner Nohtdurfft einschoppen möchte, sihe, du wohnest in ei- nem Land, da beynahe nichts als Graß wachset, das kanst du nicht essen, darum schaffet dir der gute GOtt ein Vieh, ein Schaaff, Ziegen oder Kuh, damit dir al- les zu Nutz komme, und was eines über- laßt, das andere zu deinem Gebrauch ver- zehre, diese müssen nun den gantzen Tag Graß, Laub und Kraut abetzen, käuen und wiederkäuen, alles zu deiner Erqui- ckung und Freude, und damit du die zu- bereitete Milch desto komlicher haben kön- nest, so muß sie ins Uter gesammelt wer- den, und kan von dem Vieh nicht wegge- lassen werden, wie etwa der Harn, daß
du
Das Schweitzeriſche Canaan.
ren, ſ. h. Urin, in der Galle und Blut inſon- derheit, worauß auch die Milch-Druſen ſo viel auß den Adern ſamt dem Chylo an ſich ziehen, als zur Auffloͤſung deß Sulphuris oder Fette noͤh- tig iſt, ꝛc. Aber ein fixes Alcali haben die Ani- malia keines, ob ſie ſchon zu Aſche verbrannt werden, wie ingleichem auch der gemeine Kram- Schweffel nicht hat und alle Pinguedines.
§. 2.
Wunder-Guͤte GOttes in Zubereitung ſo wohl der leiblichen als der geiſtlichen Milch.
DErowegen bedencke O Menſch! die Liebes-Treu dieſes deines unendli- chen Gutthaͤters, der dir ſo miltiglich al- les Gute goͤnnet, und zu deiner Nohtdurfft einſchoppen moͤchte, ſihe, du wohneſt in ei- nem Land, da beynahe nichts als Graß wachſet, das kanſt du nicht eſſen, darum ſchaffet dir der gute GOtt ein Vieh, ein Schaaff, Ziegen oder Kuh, damit dir al- les zu Nutz komme, und was eines uͤber- laßt, das andere zu deinem Gebrauch ver- zehre, dieſe muͤſſen nun den gantzen Tag Graß, Laub und Kraut abetzen, kaͤuen und wiederkaͤuen, alles zu deiner Erqui- ckung und Freude, und damit du die zu- bereitete Milch deſto komlicher haben koͤn- neſt, ſo muß ſie ins Uter geſammelt wer- den, und kan von dem Vieh nicht wegge- laſſen werden, wie etwa der Harn, daß
du
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Das Schweitzeriſche Canaan.
ren, ſ. h. Urin, in der Galle und Blut inſon-
derheit, worauß auch die Milch-Druſen ſo viel
auß den Adern ſamt dem Chylo an ſich ziehen,
als zur Auffloͤſung deß Sulphuris oder Fette noͤh-
tig iſt, ꝛc. Aber ein fixes Alcali haben die Ani-
malia keines, ob ſie ſchon zu Aſche verbrannt
werden, wie ingleichem auch der gemeine Kram-
Schweffel nicht hat und alle Pinguedines.
§. 2.
Wunder-Guͤte GOttes in Zubereitung
ſo wohl der leiblichen als der geiſtlichen Milch.
DErowegen bedencke O Menſch! die
Liebes-Treu dieſes deines unendli-
chen Gutthaͤters, der dir ſo miltiglich al-
les Gute goͤnnet, und zu deiner Nohtdurfft
einſchoppen moͤchte, ſihe, du wohneſt in ei-
nem Land, da beynahe nichts als Graß
wachſet, das kanſt du nicht eſſen, darum
ſchaffet dir der gute GOtt ein Vieh, ein
Schaaff, Ziegen oder Kuh, damit dir al-
les zu Nutz komme, und was eines uͤber-
laßt, das andere zu deinem Gebrauch ver-
zehre, dieſe muͤſſen nun den gantzen Tag
Graß, Laub und Kraut abetzen, kaͤuen
und wiederkaͤuen, alles zu deiner Erqui-
ckung und Freude, und damit du die zu-
bereitete Milch deſto komlicher haben koͤn-
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den, und kan von dem Vieh nicht wegge-
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Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731/106>, abgerufen am 03.03.2025.
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